Gerinnungsmangel (leberbedingt) bei Hunden

Gerinnungsmangel (leberbedingt) bei Hunden

Gerinnungsmangel leberbedingt ist ein häufiges Problem bei Hunden und kann zu verschiedenen gesundheitlichen Komplikationen führen. Die Leber spielt eine wichtige Rolle bei der Gerinnung des Blutes, indem sie spezielle Eiweiße produziert.

Wenn die Leberfunktion gestört ist, kann die Produktion dieser Gerinnungsfaktoren beeinträchtigt sein, was zu einem Gerinnungsmangel führen kann. Dies kann dazu führen, dass Hunde anfälliger für Blutungen und Hämatome sind und im schlimmsten Fall lebensgefährliche Blutungen auftreten können. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass Halter das Problem frühzeitig erkennen und ihren Hund einem Tierarzt vorstellen, um eine angemessene Diagnostik und Therapie zu gewährleisten.

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dem Thema Gerinnungsmangel (leberbedingt) bei Hunden beschäftigen und Ihnen hilfreiche Informationen und Tipps dazu geben.

Koagulopathie der Lebererkrankung bei Hunden

Manchmal können Lebererkrankungen, die zu Gerinnungsproblemen bei Hunden führen, sehr ernst und lebensbedrohlich sein, da die Leber der wichtigste Ort für die Synthese von Gerinnungs-, Antikoagulations- und fibrinolytischen Proteinen ist. Tatsächlich werden nur fünf Blutgerinnungsfaktoren nicht in der Leber produziert.

Symptome und Arten

  • Schwarzer Stuhl aufgrund von verdautem Blut (Meläna)
  • Hellrotes Blut im Stuhl (Hämatochezie)
  • Erbrechen oder Ausspucken von Blut (Hämatemesis)
  • Anhaltende Blutungen nach dem Abzapfen von Blut, Urin oder aus frischen Operationswunden
  • Spontane Blutergüsse (selten)

Ursachen

Die Ursachen für eine Koagulopathie bei Lebererkrankungen sind vielfältig, unter anderem:

  • Schweres Leberversagen
  • Akute virale Lebererkrankung
  • Zirrhose (Verhärtung und Schrumpfung der Leber mit Verlust von Funktionsgewebe)
  • Extrahepatische Gallengangsobstruktion (EHBDO)
  • Vitamin-K-Mangel in Verbindung mit schwerer intra- oder extrahepatischer Cholestase (Verstopfung der Gallengänge) oder Steatorrhoe (Fett im Stuhl aufgrund von Problemen bei der Fettverdauung, da die von der Leber hergestellten Enzyme nicht vorhanden sind).
  • Portosystemische Gefäßanomalie (PSVA), die einen unzureichenden Blutfluss zur Leber verursacht

Diagnose

Dem Tierarzt müssen Sie eine gründliche Anamnese über den Gesundheitszustand Ihres Hundes, einschließlich des Auftretens und der Art der Symptome, geben. Danach wird er oder sie eine vollständige körperliche Untersuchung durchführen, sowie ein biochemisches Profil, eine Urinanalyse, ein vollständiges Blutbild und ein Elektrolytbild durchführen.

Die verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT), die aktivierte Gerinnungszeit (ACT), die Prothrombinzeit (PT), die Thrombin-Gerinnungszeit (TCT) und die durch das Fehlen von Vitamin K hervorgerufenen Proteine (PIVKA) ermöglichen eine Messung des Schweregrads der Gerinnungsstörung beim Hund.

Zusätzlich können Tests durchgeführt werden, um eine niedrige Aktivität der Gerinnungsfaktoren (Antithrombin (AT) und Protein (C)) festzustellen. Um Leberanomalien, Flüssigkeit im Bauchraum, abnormale Darmmotilität und Verdickungen in den betroffenen Bereichen zu erkennen, können auch Röntgenuntersuchungen durchgeführt werden.

Behandlung

In vielen Situationen sind invasive Maßnahmen nicht notwendig, sofern keine schwere Blutung vorliegt. Es gibt jedoch praktikable Optionen zur Behandlung von Blutungsstörungen, wie beispielsweise frisches Vollblut, gefrorenes Frischplasma, Kryopräzipitat oder plättchenreiches Plasma. Wenn ein Hund Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum aufweist, ist es wichtig, eine Probe zu entnehmen, um festzustellen, ob es sich um eine Blutung oder Aszites handelt. Diese Prozedur muss mit größter Sorgfalt durchgeführt werden, um keine weiteren Probleme zu verursachen.

Leben und Management

Eine schnelle Genesung hängt maßgeblich von einer vitaminreichen und ausgewogenen Ernährung ab. Darüber hinaus kann die Entwurmung Ihres Haustieres dazu beitragen, zukünftige Darmblutungen zu verhindern.