Können Hunde sich erkälten?

Können Hunde sich erkälten? Atemwegsinfektionen bei Hunden verstehen

Als Hundebesitzer fragen wir uns oft, ob unsere vierbeinigen Begleiter sich ähnlich wie Menschen erkälten können. Wenn Ihr geliebtes Haustier anfängt zu niesen oder eine laufende Nase bekommt, ist es ganz natürlich, sich um seine Gesundheit zu sorgen.

Tatsächlich können Hunde erkältungsähnliche Symptome entwickeln, obwohl die spezifischen Viren, die sie befallen, sich von denen unterscheiden, die bei Menschen Erkältungen verursachen.

Das Verständnis von Atemwegsinfektionen bei Hunden – im Deutschen allgemein als „Erkältung“ bezeichnet – ist für jeden Hundebesitzer unerlässlich, um eine angemessene Pflege und rechtzeitige Behandlung sicherzustellen.

Im Gegensatz zu Menschen, die eine leichte Erkältung gut überstehen, verlassen sich Hunde ganz darauf, dass wir ihre Beschwerden erkennen und ihnen die entsprechende Pflege zukommen lassen.


Was führt zu einer Erkältung bei Hunden?

Virale und bakterielle Infektionen

Die Hauptursachen für die meisten Erkältungen bei Hunden sind virale und bakterielle Infektionen. Im Gegensatz zu Erkältungen beim Menschen, die in der Regel durch Rhinoviren verursacht werden, sind Hunde von anderen Erregern betroffen. Zu den häufigsten Viren, die bei Hunden erkältungsähnliche Symptome verursachen, gehören:

  • Canines Parainfluenzavirus – Eine der häufigsten Ursachen für Atemwegsprobleme bei Hunden
  • Adenovirus Typ 2 – Kann neben Leberproblemen auch Atemwegssymptome verursachen
  • Canines respiratorisches Coronavirus – Verursacht Symptome der oberen Atemwege

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen einer einfachen Erkältung bei Hunden und ernsteren Erkrankungen wie Zwingerhusten (Infektion mit Bordetella bronchiseptica) oder Hundegrippe (Hundegrippe) zu kennen. Obwohl sie einige Symptome gemeinsam haben, unterscheiden sich diese Erkrankungen:

  • Hundeschnupfen: Im Allgemeinen milder, mit Niesen, leichtem Husten und klarem Nasenausfluss
  • Zwingerhusten: Gekennzeichnet durch einen charakteristischen, schrillen Husten, hoch ansteckend
  • Hundegrippe: Schwerere Symptome, darunter hohes Fieber, starker Husten und die Möglichkeit einer Lungenentzündung

Bakterielle Infektionen können entweder die Hauptursache für Erkältungssymptome sein oder Sekundärinfektionen, die ein geschwächtes Immunsystem ausnutzen. Häufige bakterielle Übeltäter sind Bordetella-, Streptococcus- und Mycoplasma-Arten. Diese können Komplikationen verursachen und die Genesung von einer möglicherweise viralen Infektion verzögern.

Wetter und Umweltfaktoren

Entgegen der landläufigen Meinung verursacht kaltes Wetter selbst nicht direkt Erkältungen bei Hunden. Allerdings können Umweltfaktoren durchaus dazu beitragen, das Immunsystem eines Hundes zu schwächen und ihn anfälliger für Infektionen zu machen:

  • Kälte und Zugluft:Hunde haben zwar Fell als Isolierung, aber eine längere Kälteeinwirkung kann ihr Immunsystem belasten, insbesondere bei kurzhaarigen Rassen, Welpen oder älteren Hunden.
  • Spaziergänge bei schlechtem Wetter:
    Regen, Schnee oder starker Wind können Ihren Hund auskühlen lassen und so seine Widerstandskraft gegen Krankheitserreger schwächen.
  • Temperaturschwankungen:
    Der Wechsel zwischen beheizten Innenräumen und eisigen Außentemperaturen belastet die Atemwege eines Hundes. Die plötzlichen Temperaturschwankungen können die Atemwege reizen und ihn anfälliger für Infektionen machen.
  • Schlechte Belüftung:
    In engen Räumen mit unzureichender Belüftung können sich luftgetragene Krankheitserreger konzentrieren und so das Infektionsrisiko erhöhen.

Kommen zu diesen Umweltstressoren noch Viren oder Bakterien hinzu, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erkältung erheblich.

Geschwächtes Immunsystem

Die Fähigkeit eines Hundes, Infektionen zu bekämpfen, hängt weitgehend von der Stärke seines Immunsystems ab. Mehrere Faktoren können die Immunfunktion beeinträchtigen:

  • Altersbedingte Anfälligkeit:
    Sowohl sehr junge Welpen als auch ältere Hunde haben von Natur aus ein schwächeres Immunsystem. Welpen haben ihre Immunabwehr noch nicht vollständig entwickelt, während bei älteren Hunden die Immunfunktion allmählich nachlässt.
  • Zugrundeliegende Gesundheitszustände:
    Hunde mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Nierenerkrankungen oder hormonellen Ungleichgewichten können eine beeinträchtigte Immunabwehr haben.
  • Schlechte Ernährung:
    Eine Ernährung, der wichtige Nährstoffe fehlen, unterstützt nicht die optimale Immunfunktion. Vitaminmangel, insbesondere Vitamin A, C und E, kann die Widerstandskraft gegen Infektionen verringern.
  • Stress und Angst:
    Länger anhaltender Stress erhöht den Cortisolspiegel und unterdrückt die Immunreaktion. Stresssituationen wie ein Umzug, eine Tierpension oder größere Veränderungen im Haushalt können Hunde anfälliger für Erkältungen machen.
  • Medikamente:
    Einige Medikamente, insbesondere Kortikosteroide oder Immunsuppressiva zur Behandlung von Allergien oder Autoimmunerkrankungen, können die Immunabwehr schwächen.
  • Überanstrengung:
    Übermäßiges Training ohne angemessene Erholung kann die Immunfunktion vorübergehend schwächen.

Die Berücksichtigung dieser zugrunde liegenden Faktoren ist nicht nur für die Behandlung aktueller Erkältungssymptome von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Vorbeugung künftiger Episoden.

Kontakt mit kranken Hunden

Hunde sind soziale Wesen. Obwohl der Kontakt mit anderen Hunden wichtig für ihr geistiges Wohlbefinden ist, bieten diese Begegnungen auch die Möglichkeit zur Übertragung von Krankheitserregern. Erkältungsviren und -bakterien verbreiten sich leicht in Umgebungen, in denen sich Hunde aufhalten:

  • Hundeparks:
    Stark frequentierte Bereiche, in denen viele Hunde miteinander interagieren und Spielzeug und Wassernäpfe teilen
  • Hundepensionen:
    Enge Verhältnisse mit möglicherweise Dutzenden anderer Hunde
  • Tierheime:
    Oftmals werden Hunde mit unbekannter Gesundheitsgeschichte beheimatet
  • Tiertagesstätten:
    Der tägliche Kontakt mit verschiedenen Hunden schafft vielfältige Kontaktmöglichkeiten
  • Trainingskurse:
    Enge Nähe zu anderen Hunden, insbesondere in Innenräumen
  • Pflegesalons:
    Geräte und Oberflächen können Krankheitserreger von früheren Kunden beherbergen

Atemwegsviren verbreiten sich durch:

  • In der Luft schwebende Tröpfchen durch Husten und Niesen
  • Direkter Nasen-zu-Nase-Kontakt
  • Gemeinsam genutzte Wassernäpfe und Spielzeuge
  • Kontaminierte Oberflächen, die Krankheitserreger stunden- oder tagelang beherbergen können

Schon kurze Begegnungen mit infizierten Hunden können für eine Übertragung ausreichen, insbesondere wenn Ihr Hund über einen der zuvor genannten immunschwächenden Faktoren verfügt.


So erkennen Sie eine Erkältung bei Hunden

Häufige Erkältungssymptome bei Hunden

Das Erkennen der Anzeichen einer Erkältung bei Ihrem Hund ist der erste Schritt zur angemessenen Pflege. Hunde können uns zwar nicht sagen, dass sie sich unwohl fühlen, aber sie zeigen mehrere auffällige Symptome:

  • Schnupfen und verstopfte Nase:
    Klarer oder leicht trüber Nasenausfluss ist oft eines der ersten Anzeichen. Möglicherweise bemerken Sie, dass Ihr Hund schnieft oder schnaubt, während er versucht, seine Nasengänge freizubekommen.
  • Niesen und Husten:
    Gelegentliches Niesen oder ein leichter, intermittierender Husten weisen auf eine Reizung der Atemwege hin. Der Husten ist typischerweise sanft und produktiv und nicht das raue, hupende Geräusch, das beim Zwingerhusten auftritt.
  • Wässrige Augen oder Augenausfluss:
    Hunde mit Erkältungen entwickeln häufig eine Bindehautentzündung, die zu Rötungen, verstärktem Tränenfluss oder leichtem Ausfluss aus einem oder beiden Augen führt.
  • Lethargie und verminderte Aktivität:
    Ihr normalerweise energiegeladener Hund wirkt möglicherweise ungewöhnlich müde und ruht sich lieber aus, als zu spielen. Möglicherweise sind sie bei Spaziergängen langsamer oder weniger begeistert von Aktivitäten, die ihnen normalerweise Spaß machen.
  • Veränderungen des Appetits und der Flüssigkeitszufuhr:
    Bei vielen Hunden mit Erkältungen kommt es vorübergehend zu einem Appetitverlust. Möglicherweise sind sie weniger an Nahrungsmitteln interessiert oder nehmen kleinere Mengen zu sich. Manche trinken auch weniger Wasser, was möglicherweise zu einer leichten Dehydrierung führt.
  • Wärmere Nase:
    Während eine kalte, feuchte Nase nicht immer ein genauer Indikator für die Gesundheit ist, entwickeln viele Hunde mit Atemwegsinfektionen eine etwas wärmere, trockenere Nase.
  • Vermehrter Schlaf:
    Hunde, die gegen Infektionen kämpfen, schlafen oft mehr als sonst, da ihr Körper seine Energie auf Immunreaktionen konzentriert.

Diese Symptome entwickeln sich typischerweise schleichend über einen Zeitraum von 1–2 Tagen und können im Laufe der Krankheit unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Symptome, die auf eine schwerwiegendere Erkrankung hinweisen

Während die meisten Erkältungen bei Hunden durch unterstützende Maßnahmen verschwinden, erfordern bestimmte Symptome eine sofortige tierärztliche Behandlung, da sie auf eine ernstere Erkrankung hinweisen:

  • Fieber:
    Eine Körpertemperatur über 39,5 °C weist auf eine Infektion hin und erfordert eine ärztliche Untersuchung. Da Hunde von Natur aus wärmer laufen als Menschen, benötigen Sie für eine genaue Messung ein Rektalthermometer.
  • Anhaltender, sich verschlimmernder Husten:
    Wenn der Husten Ihres Hundes häufiger auftritt, tiefer klingt oder länger als ein paar Tage anhält, könnte dies ein Hinweis auf die Entwicklung einer Lungenentzündung oder Bronchitis sein.
  • Dicker gelber oder grüner Nasenausfluss:
    Verfärbter, dicker Ausfluss weist oft auf eine bakterielle Infektion hin, die möglicherweise eine Antibiotikabehandlung erfordert.
  • Schwere Lethargie oder Zusammenbruch:
    Hunde, die extrem schwach werden, nicht mehr reagieren oder zusammenbrechen, benötigen sofortige Notfallversorgung.
  • Blaue oder graue Zunge oder Zahnfleisch:
    Eine Verfärbung der Schleimhäute weist auf eine schlechte Sauerstoffversorgung hin und ist ein kritischer Notfall.
  • Vollständiger Appetitverlust für mehr als 24 Stunden:
    Während eine leichte Appetitminderung bei Erkältungen normal ist, deutet eine völlige Nahrungsverweigerung auf eine ernstere Erkrankung hin.
  • Übermäßiger Husten, der zu Erbrechen führt:
    Dieses Muster kann auf Zwingerhusten oder andere schwerwiegende Atemwegserkrankungen hinweisen.

Seien Sie immer vorsichtig, wenn Sie sich über die Schwere der Symptome Ihres Hundes nicht sicher sind. Atemwegserkrankungen können sich schnell verschlechtern, insbesondere bei brachyzephalen (flachgesichtigen) Rassen, sehr jungen Welpen oder älteren Hunden.

Dauer: Wie lange dauert eine Erkältung beim Hund?

Wenn Sie den typischen Verlauf einer Hundeerkältung kennen, können Sie die Genesung überwachen und erkennen, wann ein Eingreifen erforderlich sein könnte:

  • Frühstadium (Tage 1–2):
    Erste Symptome treten auf, wie gelegentliches Niesen, leicht laufende Nase oder leichter Husten.
  • Spitzensymptome (Tage 3–5):
    Die Symptome verstärken sich normalerweise, bevor eine Besserung einsetzt. Zu diesem Zeitpunkt bemerken Sie wahrscheinlich das meiste Niesen, Husten und Nasenausfluss.
  • Erholungsphase (Tage 6–10):
    Die Symptome lassen allmählich nach, während das Immunsystem die Infektion überwindet. Das Energieniveau verbessert sich, der Appetit kehrt zurück und die Atemwegsbeschwerden nehmen ab.

Die meisten gesunden erwachsenen Hunde erholen sich bei entsprechender unterstützender Pflege innerhalb von 5–10 Tagen von einer leichten Erkältung. Mehrere Faktoren können diesen Zeitraum jedoch verlängern:

  • Welpen und ältere Hunde benötigen oft 10 bis 14 Tage für eine vollständige Genesung
  • Hunde mit Vorerkrankungen können länger brauchen, um sich zu erholen
  • Sekundäre bakterielle Infektionen können die Krankheitsdauer um Wochen verlängern, wenn sie nicht behandelt werden
  • Schwere Fälle oder besonders virulente Stämme können die Genesung verzögern

Wenn sich der Zustand Ihres Hundes nach einer Woche nicht verbessert oder die Symptome sich zu irgendeinem Zeitpunkt verschlimmern, ist eine tierärztliche Untersuchung anzuraten. Anhaltende Symptome können auf eine andere Grunderkrankung oder Komplikationen hinweisen, die einen medizinischen Eingriff erfordern.


So bestätigen Tierärzte eine Erkältung bei Hunden

Körperliche Untersuchung

Wenn Sie Ihren Hund mit erkältungsähnlichen Symptomen zum Tierarzt bringen, wird dieser eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um den Zustand Ihres Tieres zu beurteilen und ernstere Erkrankungen auszuschließen. Dazu gehören in der Regel:

  • Temperaturkontrolle:
    Die normale Temperatur eines Hundes liegt zwischen 38,3 und 39,2 °C. Eine leichte Erhöhung ist bei leichten Infektionen üblich, während höhere Temperaturen auf ernstere Erkrankungen hinweisen.
  • Atemuntersuchung:
    Der Tierarzt hört die Atmung Ihres Hundes mit einem Stethoskop ab und sucht nach ungewöhnlichen Geräuschen in der Lunge und den oberen Atemwegen. Er wird die Atemfrequenz und -anstrengung sowie pfeifende, knisternde oder gedämpfte Geräusche notieren.
  • Untersuchung des Nasenausflusses:
    Konsistenz, Farbe und Menge des Nasenausflusses liefern wichtige diagnostische Hinweise. Klarer, wässriger Ausfluss deutet typischerweise auf eine Virusinfektion hin, während dicker, farbiger Ausfluss oft auf eine bakterielle Beteiligung hinweist.
  • Augenuntersuchung:
    Der Tierarzt wird nach einer Bindehautentzündung, übermäßigem Tränenfluss oder Ausfluss suchen, die häufig mit Atemwegsinfektionen einhergehen.
  • Untersuchung von Hals und Lymphknoten:
    Die Untersuchung des Halses auf Entzündungen und die Überprüfung, ob die Lymphknoten vergrößert sind, hilft dabei, die Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion einzuschätzen.
  • Beurteilung der Flüssigkeitszufuhr:
    Durch die Überprüfung der Hautelastizität und der Feuchtigkeit des Zahnfleisches lässt sich feststellen, ob eine Dehydrierung vorliegt, die die Genesung erschweren kann.
  • Allgemeiner Körperzustand:
    Der Tierarzt beurteilt den allgemeinen Gesundheitszustand und die Muskelkondition Ihres Hundes und achtet auf weitere Symptome, die auf ein anderes oder zusätzliches Gesundheitsproblem hinweisen könnten.

Diese umfassende Untersuchung hilft, zwischen einer einfachen Erkältung und schwerwiegenderen Erkrankungen wie Zwingerhusten, Grippe oder Lungenentzündung zu unterscheiden.

Diagnosetests (für schwere Fälle)

Bei leichten Fällen mit klassischen Erkältungssymptomen sind diagnostische Tests oft unnötig. Wenn die Symptome jedoch schwerwiegend, ungewöhnlich oder anhaltend sind, empfiehlt Ihr Tierarzt möglicherweise zusätzliche Tests:

  • Blutuntersuchungen:
    Ein großes Blutbild (CBC) und biochemische Profile helfen bei der Beurteilung der Immunreaktion und der Organfunktion. Erhöhte Leukozytenzahlen deuten typischerweise auf eine Infektion hin.
  • Röntgenaufnahmen der Brust:
    Röntgenaufnahmen können Lungenentzündung, Bronchitis oder andere Erkrankungen der unteren Atemwege aufdecken, die bei einer körperlichen Untersuchung nicht erkennbar sind. Sie sind besonders wichtig, wenn Ihr Hund Atembeschwerden hat.
  • Abstrichtests:
    Proben aus Nase, Rachen oder Augen können kultiviert werden, um bestimmte Bakterien zu identifizieren, oder mittels PCR getestet werden, um virale Krankheitserreger zu erkennen. Dies hilft bei der Behandlung, insbesondere wenn Antibiotika in Betracht gezogen werden.
  • Bronchialspülungen oder bronchoalveoläre Lavage (BAL):
    In schweren Fällen entnimmt der Tierarzt möglicherweise Flüssigkeitsproben aus der Lunge, um Infektionen tief in den Atemwegen zu identifizieren.
  • Pulsoximetrie:
    Dieser nicht-invasive Test misst den Sauerstoffgehalt im Blut und hilft dabei, festzustellen, wie stark die Atmung beeinträchtigt ist.

Mithilfe dieser Diagnosetools können Tierärzte die genaue Ursache der Symptome Ihres Hundes ermitteln und den effektivsten Behandlungsplan entwickeln. Sie sind besonders wichtig für Hochrisikopatienten wie Welpen, ältere Hunde und solche mit Vorerkrankungen.


So helfen Sie einem Hund bei einer Erkältung

Hauspflege und natürliche Heilmittel gegen Erkältungen bei Hunden

In leichten Fällen kann eine unterstützende Pflege zu Hause Ihrem Hund dabei helfen, sich gut zu erholen, während sein Immunsystem die Infektion bekämpft:

  • Schaffen Sie einen warmen, gemütlichen Ruhebereich:
    Sorgen Sie für ein weiches Bett an einem zugfreien Ort, fernab von kalten Böden. Manche Hunde sind bei Krankheit dankbar für zusätzliche Decken. Sorgen Sie für eine konstante Raumtemperatur und vermeiden Sie extreme Hitze oder Kälte.
  • Verwenden Sie Feuchtigkeit, um Verstopfungen zu lindern:
    Ein Luftbefeuchter in der Nähe des Ruhebereichs Ihres Hundes kann gereizte Atemwege beruhigen und Schleim lösen. Alternativ können Sie Ihren Hund mit ins Badezimmer nehmen, während Sie duschen, um einen Dampftherapieeffekt zu erzielen. Schon 10-15 Minuten Dampfeinwirkung mehrmals täglich können erhebliche Linderung verschaffen.
  • Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr:
    Dehydrierung kann die Genesung erschweren und die Schleimsekretion verdicken. Frisches Wasser sollte immer verfügbar sein, aber wenn Ihr Hund weniger als gewöhnlich trinkt, versuchen Sie:
    • Einen Spritzer natriumarme Hühnerbrühe ins Wasser geben
    • Eiswürfel zum Lecken anbieten
    • Feuchtfutter mit hohem Feuchtigkeitsgehalt bereitstellen
    • Bei Bedarf vorsichtig kleine Mengen Wasser mit einer Spritze (ohne Nadel) verabreichen
  • Ernährung und Immunfunktion unterstützen:
    • Das Futter leicht erwärmen, um das Aroma zu verbessern und das Fressen zu fördern
    • Leicht verdauliche, hochwertige Proteinquellen wie gekochtes Hühnchen anbieten
    • Vorübergehend einfaches Kürbispüree (keine Kuchenfüllung) für Ballaststoffe und Nährstoffe hinzufügen
    • Immunitätsunterstützende Lebensmittel wie Naturjoghurt mit aktiven Kulturen einbauen
    • Sicherstellen, dass Mahlzeiten leicht zugänglich sind, wenn Ihrem Hund Energie fehlt
  • Halten Sie die Nasengänge frei:
    • Wischen Sie den Ausfluss vorsichtig mit einem warmen, feuchten Tuch ab.
    • Tragen Sie eine kleine Menge Vaseline um die Nasenlöcher auf, um Reizungen vorzubeugen.
    • Verwenden Sie bei anhaltender Verstopfung Nasentropfen mit Kochsalzlösung für Kinder (2–3 Tropfen pro Nasenloch) und massieren Sie sie anschließend sanft ein.
  • Begrenzen Sie Aktivität und Exposition:
    • Verkürzen Sie die Spaziergänge und vermeiden Sie kalte oder nasse Bedingungen
    • Verschieben Sie anstrengende Spiel- und Trainingseinheiten
    • Verwenden Sie einen Hundemantel oder -pullover für kurze, notwendige Ausflüge ins Freie bei kaltem Wetter
    • Sorgen Sie für schnelles Trocknen nach jeder Einwirkung von Regen oder Schnee
  • Komfort überwachen und aufrechterhalten:
    • Überprüfen Sie täglich Ihre Temperatur (normal sind 38,3–39,2 °C)
    • Verfolgen Sie Nahrungs- und Wasseraufnahme
    • Achten Sie auf Veränderungen der Symptome, insbesondere der Atemfrequenz oder -anstrengung
    • Geben Sie Ihrem Kind besonders viel Aufmerksamkeit und Zuspruch

Diese unterstützenden Maßnahmen schaffen optimale Voraussetzungen für die Genesung Ihres Hundes und sorgen dafür, dass es ihm während der Krankheit so gut geht.

Tierärztliche Behandlungen für schwere Fälle

Wenn die Pflege zu Hause nicht ausreicht oder die Symptome auf eine ernstere Erkrankung hinweisen, ist ein tierärztlicher Eingriff erforderlich. Die Behandlungsprotokolle variieren je nach spezifischer Diagnose, können jedoch Folgendes umfassen:

  • Antibiotika:
    Werden verschrieben, wenn eine bakterielle Infektion bestätigt ist oder ein starker Verdacht besteht. Häufige Optionen sind:
    • Amoxicillin-Clavulanat bei Atemwegsinfektionen
    • Doxycyclin bei Infektionen wie Zwingerhusten
    • Azithromycin bei hartnäckigen oder schweren Infektionen Diese erfordern eine vollständige Behandlung wie verordnet, auch wenn sich die Symptome schnell bessern.
  • Entzündungshemmende Medikamente:
    Helfen, Entzündungen der Atemwege zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern:
    • Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Carprofen oder Meloxicam
    • In schweren Fällen können kurze Kortikosteroide-Behandlungen verschrieben werden. Diese sollten aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur unter tierärztlicher Aufsicht angewendet werden.
  • Hustenstiller: Wenn Husten die Ruhe stört oder Unbehagen verursacht:
    • Butorphanol oder Hydrocodon bei anhaltendem, unproduktivem Husten
    • Dextromethorphan bei leichten Fällen (nur vom Tierarzt zugelassene Dosierung) Beachten Sie, dass die Unterdrückung von produktivem Husten manchmal kontraindiziert ist, da Husten dabei hilft, Atemwegssekrete zu lösen.
  • Bronchodilatatoren:
    Medikamente, die die Atemwege öffnen, wenn die Atmung beeinträchtigt ist:
    • Theophyllin oder Aminophyllin bei chronischen Fällen
    • Albuterol in akuten Situationen mit erheblicher Verengung der Atemwege
  • Flüssigkeitstherapie:
    Für mittelschwer bis stark dehydrierte Hunde:
    • Subkutane Flüssigkeiten bei leichter bis mittelschwerer Dehydrierung
    • Intravenöse (IV) Flüssigkeiten bei schweren Fällen oder bei Personen, die ihren Flüssigkeitshaushalt nicht aufrechterhalten können. Diese stellen den Elektrolythaushalt wieder her und unterstützen die Organfunktion während der Genesung.
  • Sauerstofftherapie:
    Für Hunde mit erheblichen Atembeschwerden oder niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut:
    • Sauerstoffkäfige oder -masken im Krankenhausbereich
    • Nasenbrillen für die längerfristige Verabreichung. Sie unterstützen den Körper bei der Bekämpfung von Infektionen und reduzieren die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Vernebelungsbehandlungen:
    Verabreichung von Medikamenten direkt an die Atemwege:
    • Vernebelung mit Kochsalzlösung zum Befeuchten und Lösen von Sekreten
    • Verabreichung von Antibiotika oder Bronchodilatatoren über einen Vernebler zur direkten Behandlung der Atemwege
  • Krankenhausaufenthalt:
    Erforderlich bei schweren Fällen, insbesondere bei:
    • Lungenentzündung
    • Schwere Dehydrierung
    • Atemnot
    • Unfähigkeit, die Ernährung aufrechtzuerhalten. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und ein sofortiges Eingreifen, wenn sich der Zustand verschlechtert.

Ihr Tierarzt wird das geeignete Behandlungsprotokoll basierend auf dem spezifischen Zustand Ihres Hundes, seinem Alter, seinem allgemeinen Gesundheitszustand und der Schwere der Symptome festlegen.

Was Sie NICHT tun sollten

Bei der Pflege eines erkälteten Hundes können bestimmte häufige Fehler die Genesung verzögern oder sogar Schaden anrichten:

  • Geben Sie Menschen niemals Erkältungsmittel:
    Die meisten rezeptfreien Erkältungsmittel für Menschen enthalten für Hunde giftige Inhaltsstoffe, darunter:
    • Acetaminophen (Paracetamol) kann Leberversagen verursachen
    • Pseudoephedrin kann tödliche Herzprobleme verursachen
    • Zink (in vielen Lutschtabletten enthalten) ist für Hunde hochgiftig
    • Xylitol (in einigen Hustenbonbons) kann lebensbedrohliche Hypoglykämie und Leberversagen verursachen. Konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt, bevor Sie Medikamente verabreichen.
  • Erzwingen Sie keine körperliche Betätigung:
    Frische Luft mag zwar wohltuend wirken, aber einen kranken Hund zu körperlicher Betätigung zu zwingen kann Folgendes bewirken:
    • Verbraucht die für die Genesung benötigte Energie
    • Belastet das Atmungssystem
    • Setzte den Hund extremen Temperaturen aus, die die Symptome verschlimmern. Lassen Sie Ihren Hund während der Krankheit sein eigenes Aktivitätsniveau bestimmen.
  • Keine Zwangsernährung:
    Ernährung ist zwar wichtig, aber das Erzwingen von Nahrung kann Folgendes zur Folge haben:
    • Erzeugen Sie negative Assoziationen mit dem Essen
    • Verursachen Sie Stress, der den Appetit weiter unterdrückt
    • Risiko einer Aspiration, wenn Ihr Hund sich widersetzt. Bieten Sie stattdessen kleine Mengen sehr schmackhafter Nahrung an, erwärmen Sie die Nahrung, um das Aroma zu verbessern, oder geben Sie etwas natriumarme Brühe hinzu, um die Attraktivität zu steigern.
  • Vermeiden Sie extreme Temperaturen:
    Extreme Hitze oder Kälte können den Organismus Ihres Hundes belasten und die Symptome verschlimmern. Vermeiden Sie:
    • Heiße Bäder (lauwarm ist besser, wenn Baden notwendig ist)
    • Kalte Außenumgebungen
    • Schnelle Temperaturwechsel
  • Führen Sie Dampfbehandlungen nicht unbeaufsichtigt durch:
    Feuchtigkeit ist zwar hilfreich, unbeaufsichtigter Dampf kann jedoch:
    • Verursacht bei zu großer Hitze Verbrennungen
    • Verursacht in engen Räumen Angst
    • Führt zu Überhitzung Behalten Sie Ihren Hund während der Dampfbehandlung stets im Auge.
  • Vermeiden Sie die Verwendung von ätherischen Ölen ohne tierärztliche Anleitung:
    Viele ätherische Öle, die Menschen bei einer verstopften Nase verwenden, sind für Hunde giftig, darunter:
    • Teebaumöl
    • Eukalyptusöl
    • Wintergrünöl
    • Pfefferminzöl Tragen Sie diese niemals auf die Haut Ihres Hundes auf und verwenden Sie keine Diffusoren ohne tierärztliche Genehmigung.
  • Setzen Sie den Hund nicht anderen Hunden aus:
    Wenn Sie einen kranken Hund in Hundeparks oder zu gesellschaftlichen Zusammenkünften mitnehmen, kann dies:
    • Ansteckende Krankheiten auf andere Hunde übertragen
    • Ihren bereits kranken Hund zusätzlichen Krankheitserregern aussetzen
    • Sein Immunsystem zusätzlich belasten Ihren Hund isoliert halten, bis er vollständig genesen ist.
  • Ignorieren Sie keine sich verschlechternden Symptome:
    Atemwegserkrankungen können sich schnell verschlechtern. Zögern Sie nie, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn:
    • Das Atmen wird mühsam
    • Der Husten wird heftig oder produktiv
    • Die Lethargie nimmt deutlich zu
    • Ihr Hund hört vollständig auf zu fressen oder zu trinken

Durch das Befolgen dieser Vorsichtsmaßnahmen wird sichergestellt, dass Ihr Hund sicher und ohne Komplikationen genesen kann.


So schützen Sie Ihren Hund vor einer Erkältung

Stärkung des Immunsystems

Ein robustes Immunsystem ist die erste Verteidigungslinie Ihres Hundes gegen Atemwegsinfektionen. Hier sind umfassende Strategien zur Stärkung der natürlichen Immunität Ihres Hundes:

  • Optimale Ernährung:
    Sorgen Sie für eine ausgewogene, hochwertige Ernährung, die Folgendes umfasst:
    • Hochwertige Proteinquellen (Fleisch, Fisch, Eier)
    • Komplexe Kohlenhydrate für anhaltende Energie
    • Gesunde Fette, insbesondere Omega-3-Fettsäuren
    • Frisches Obst und Gemüse (für Hunde unbedenkliche Sorten) für Antioxidantien
    • Ausreichend Kalorien – weder Überfütterung noch Unterfütterung
  • Gezielte Nahrungsergänzungsmittel:
    Erwägen Sie nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt die Zugabe immunstärkender Nahrungsergänzungsmittel:
    • Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) zur Reduzierung von Entzündungen und Unterstützung der Immunfunktion
    • Probiotika zur Erhaltung der Darmgesundheit, in der ein Großteil des Immunsystems angesiedelt ist
    • Vitamin E als Antioxidans, das die Funktion der Immunzellen unterstützt
    • Vitamin C für gestresste oder ältere Hunde (Hunde produzieren ihr eigenes Vitamin C, aber eine Nahrungsergänzung kann in bestimmten Fällen hilfreich sein)
    • Heilpilze wie Reishi oder Coriolus mit immunmodulierenden Eigenschaften
  • Regelmäßige, angemessene Bewegung:
    Körperliche Aktivität unterstützt die Gesundheit des Immunsystems durch:
    • Verbesserung der Durchblutung und des Lymphflusses
    • Reduzierung von Stresshormonen, die das Immunsystem unterdrücken
    • Erhaltung eines gesunden Gewichts und einer gesunden Muskelmasse
    • Geistige Anregung zur Reduzierung von Ängsten Streben Sie tägliche Bewegung an, die dem Alter, der Rasse und dem Gesundheitszustand Ihres Hundes angemessen ist.
  • Stressbewältigung:
    Chronischer Stress unterdrückt die Immunfunktion. Helfen Sie Ihrem Hund daher, sein emotionales Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, indem Sie:
    • Konsistente tägliche Routinen
    • Angemessene geistige Anregung und Bereicherung
    • Sichere Räume, in die sie sich zurückziehen können, wenn sie ängstlich sind
    • Training, das das Selbstvertrauen stärkt
    • Pheromondiffusoren oder beruhigende Nahrungsergänzungsmittel für ängstliche Hunde
    • Große Veränderungen im Leben möglichst minimieren
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr:
    Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund immer Zugang zu sauberem, frischem Wasser hat. Flüssigkeitszufuhr unterstützt:
    • Effiziente Giftstoffbeseitigung
    • Gute Durchblutung
    • Gesunde Schleimhäute, die Barrieren gegen Krankheitserreger bilden
  • Ausreichend Ruhe:
    Guter Schlaf ist für die Funktion des Immunsystems unerlässlich. Sorgen Sie für:
    • Bequeme, ruhige Schlafbereiche
    • Gleichmäßige Schlafzeiten
    • Schutz vor Störungen während der Ruhezeiten
  • Regelmäßige tierärztliche Versorgung:
    Führen Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch, um:
    • Erkennen Sie Gesundheitsprobleme, bevor sie das Immunsystem beeinträchtigen
    • Aktualisieren Sie die Impfungen bei Bedarf
    • Achten Sie auf Parasiten, die das Immunsystem entlasten können
    • Passen Sie die Pflege an, wenn Ihr Hund älter wird oder sich sein Gesundheitszustand ändert
  • Natürliche Immunverstärker:
    • Roher Honig (1/2 Teelöffel für kleine Hunde, 1 Teelöffel für größere Hunde) hat antimikrobielle Eigenschaften (geben Sie Welpen unter einem Jahr niemals Honig)
    • Frisch zubereiteter Knoblauch in kleinen Mengen (nicht mehr als 1/4 Zehe pro 10 Pfund Körpergewicht) kann die Immunfunktion unterstützen, muss aber mit Vorsicht verwendet werden
    • Knochenbrühe liefert leicht absorbierbare Nährstoffe, die die allgemeine Gesundheit unterstützen

Diese immunstärkenden Strategien helfen nicht nur, Erkältungen vorzubeugen, sondern verbessern auch die allgemeine Gesundheit Ihres Hundes und seine Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Krankheiten.

Vermeidung von Risiken bei kaltem Wetter

Kaltes Wetter verursacht zwar nicht direkt Erkältungen, kann den Körper Ihres Hundes jedoch belasten und ihn anfälliger für Infektionen machen. So schützen Sie Ihren Hund in der kälteren Jahreszeit:

  • Geeignete Ausrüstung für kaltes Wetter:
    Investieren Sie in Schutzkleidung für gefährdete Hunde:
    • Isolierende, wasserabweisende Mäntel für kurzhaarige Rassen
    • Stiefel zum Schutz der Pfoten vor Eis, Schnee und Salz
    • Snood oder Halswärmer für Rassen mit dünnem Fell um den Hals
    • Größe passend wählen – zu eng schränkt die Bewegungsfreiheit ein, zu locker isoliert nicht effektiv
  • Passen Sie Ihre Outdoor-Aktivitäten an:
    Ändern Sie Ihre Trainingsroutinen bei kaltem Wetter:
    • Bei extremer Kälte Spaziergänge verkürzen
    • Ausflüge in die wärmeren Tageszeiten legen
    • Alternativen für Indoor-Übungen wie Laufbänder, Treppensteigen oder Indoor-Agility in Betracht ziehen
    • Auf Anzeichen von Unbehagen achten (Pfoten heben, Zittern, Bewegungsunlust)
  • Schaffen Sie geschützte Außenbereiche:
    Wenn Ihr Hund Zeit im Freien verbringt:
    • Sorgen Sie für einen geschützten Bereich, der Wind und Niederschlag abhält
    • Erhöhen Sie die Schlafflächen vom kalten Boden
    • Verwenden Sie Strohstreu in Unterständen im Freien (es hält Feuchtigkeit besser stand als Decken)
    • Stellen Sie sicher, dass die Eingänge der Unterstände von den vorherrschenden Winden abgewandt sind
  • Richtiger Übergang zwischen Umgebungen:
    Helfen Sie Ihrem Hund, sich an die Temperaturen drinnen und draußen zu gewöhnen:
    • Nutzen Sie einen Übergangsraum wie eine Garage oder einen Schmutzschleusenraum, wenn Sie ins Haus kommen
    • Trocknen Sie Ihren Hund gründlich ab, wenn er Regen oder Schnee ausgesetzt war
    • Entfernen Sie sofort Eisbälle zwischen den Zehenballen
    • Gewöhnen Sie ihn allmählich an die Jahreszeitenwechsel, anstatt ihn plötzlich zu überstehen
  • Sorgen Sie für ein angenehmes Raumklima:
    Schaffen Sie ein gesundes Raumklima:
    • Halten Sie Schlafbereiche frei von Zugluft und kalten Böden
    • Stellen Sie Hochbetten mit warmer Bettwäsche bereit
    • Halten Sie konstante Innentemperaturen aufrecht
    • Verwenden Sie Luftbefeuchter, um trockene Luft zu vermeiden, die die Atemwege reizen kann
  • Besondere Hinweise für gefährdete Hunde:
    Treffen Sie zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei:
    • Welpen, deren Temperaturregulierung noch nicht vollständig entwickelt ist
    • Ältere Hunde mit dünnerem Fell und eingeschränkter Durchblutung
    • Hunde mit Arthritis, deren Symptome sich bei Kälte verschlimmern
    • Brachyzephale (flachgesichtige) Rassen, die Schwierigkeiten haben, eingeatmete Luft zu erwärmen
    • Hunde mit Herz- oder Atemwegserkrankungen
  • Regelmäßige Kontrolle:
    Kontrollieren Sie Ihren Hund bei kaltem Wetter regelmäßig auf:
    • Frühe Anzeichen von Unterkühlung (übermäßiges Zittern, Lethargie)
    • Erfrierungen an den Extremitäten (blasse, graue oder bläuliche Haut)
    • Trockene oder rissige Pfotenballen
    • Anzeichen von Unwohlsein oder Stress
  • Wetterbewusstsein:
    Bleiben Sie über die Wetterbedingungen informiert:
    • Überprüfen Sie nicht nur die Temperatur, sondern auch den Windchill-Faktor
    • Achten Sie auf Wetterwarnungen und -hinweise
    • Planen Sie Ihre Aktivitäten entsprechend

Diese vorbeugenden Maßnahmen tragen dazu bei, die körperliche Belastung Ihres Hundes durch kaltes Wetter zu minimieren, sodass sich sein Immunsystem auf die Bekämpfung potenzieller Infektionen konzentrieren kann und nicht auf die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.

Verhinderung der Ausbreitung von Hundeviren

Wenn Sie den Kontakt mit ansteckenden Krankheitserregern einschränken, verringert sich das Erkältungsrisiko Ihres Hundes drastisch. Setzen Sie diese Strategien um, um den Kontakt mit Infektionserregern zu minimieren:

  • Impfung:
    Halten Sie geeignete Impfpläne für vermeidbare Atemwegserkrankungen ein:
    • Bordetella-Impfstoff (Zwingerhusten), insbesondere für sozial aktive Hunde
    • Parainfluenza-Impfstoff, häufig in den wichtigsten Impfprotokollen enthalten
    • Hundegrippe-Impfstoff für Hunde mit hohem Risiko
    • Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, welche Impfstoffe aufgrund des Lebensstils und der Risikofaktoren Ihres Hundes geeignet sind
  • Strategische Sozialisation:
    Soziale Bedürfnisse mit Gesundheitsschutz in Einklang bringen:
    • Vermeiden Sie Hundeparks während bekannter Ausbruchsperioden
    • Wählen Sie Spielkameraden, deren Gesundheitszustand und Impfstatus Sie kennen
    • Entscheiden Sie sich während der Erkältungssaison für Einzelspieltreffen statt für große Gruppen
    • Halten Sie Abstand zu Hunden, die Anzeichen einer Atemwegserkrankung zeigen
  • Sorgfältige Auswahl der Dienste:
    Bei der Auswahl von Pflegeeinrichtungen:
    • Informieren Sie sich über die Reinigungsprotokolle von Zwingern, Tagesstätten und Pflegeeinrichtungen
    • Fragen Sie nach Gesundheitsanforderungen und Impfrichtlinien
    • Erkundigen Sie sich nach Luftfilter- und Belüftungssystemen
    • Wählen Sie Einrichtungen, die Hunde mit Krankheitsanzeichen isolieren
    • Berücksichtigen Sie den Zeitpunkt – vermeiden Sie wenn möglich eine Unterbringung während der Hauptsaison des Zwingerhustens
  • Hygienemaßnahmen:
    Führen Sie zu Hause Sauberkeitsmaßnahmen durch:
    • Reinigen Sie Futter- und Wassernäpfe regelmäßig mit heißem Seifenwasser
    • Waschen Sie Bettwäsche wöchentlich mit heißem Wasser
    • Reinigen und desinfizieren Sie Spielzeuge regelmäßig, insbesondere Plüschtiere
    • Verwenden Sie für Haustiere unbedenkliche Desinfektionsmittel auf häufig berührten Oberflächen
    • Waschen Sie sich nach dem Umgang mit anderen Hunden die Hände, bevor Sie Ihren eigenen anfassen
  • Reisehinweise:
    Treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen, wenn Sie mit Ihrem Hund reisen:
    • Bringen Sie das eigene Bettzeug, Spielzeug und die eigenen Näpfe Ihres Hundes mit
    • Vermeiden Sie gemeinsame Wassernäpfe in Parks und an Raststätten
    • Minimieren Sie den Kontakt mit unbekannten Hunden während der Reise
    • Ziehen Sie tragbare Luftreiniger für Hotelaufenthalte in Betracht
  • Umweltmanagement:
    Gesündere Räume schaffen:
    • Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation in Ihrem Zuhause
    • Verwenden Sie HEPA-Luftreiniger, um luftübertragene Krankheitserreger zu reduzieren
    • Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit (40-60 % sind ideal), um die Übertragung von Viren zu verhindern
    • Wechseln Sie regelmäßig die Filter von Heizung und Klimaanlage
  • Gesundheitsüberwachungsnetzwerk:
    Bleiben Sie über lokale Krankheitsausbrüche informiert:
    • Kontaktieren Sie lokale Hundebesitzergruppen, um Gesundheitswarnungen zu erhalten
    • Bleiben Sie mit Ihrem Tierarzt in Kontakt, um aktuelle Krankheiten zu erfahren
    • Verfolgen Sie die Ankündigungen lokaler Tierheime zu Ausbrüchen ansteckender Krankheiten
  • Isolieren Sie kranke Haustiere:
    Wenn einer Ihrer Hunde krank wird:
    • Trennen Sie sie nach Möglichkeit von anderen Haustieren
    • Verwenden Sie verschiedene Futterplätze und Näpfe
    • Waschen Sie sich die Hände zwischen dem Umgang mit kranken und gesunden Haustieren
    • Wechseln Sie die Kleidung, wenn sie stark mit Atemwegssekreten kontaminiert ist
  • Prävention nach Exposition:
    Nach bekanntem Kontakt mit kranken Hunden:
    • Baden Sie Ihren Hund, wenn möglich
    • Beobachten Sie ihn genau auf sich entwickelnde Symptome
    • Erwägen Sie die Einnahme immunstärkender Nahrungsergänzungsmittel
    • Fragen Sie Ihren Tierarzt nach vorbeugenden Maßnahmen

Diese Schutzstrategien verringern das Risiko Ihres Hundes, sich mit ansteckenden Atemwegsinfektionen anzustecken, erheblich, selbst in Hochrisikosaisonen oder in sozialen Umgebungen.


Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Frage: Können sich Hunde bei Menschen erkälten?
Nein, Erkältungen bei Menschen und bei Hunden werden durch unterschiedliche Viren verursacht. Eine Erkältung beim Menschen wird in der Regel durch Rhinoviren oder Coronaviren verursacht, die nur beim Menschen vorkommen, während Hunde von anderen Krankheitserregern wie dem Caninen Parainfluenzavirus oder dem Caninen Atemwegs-Coronavirus befallen werden. Diese Viren sind artspezifisch, d. h. die Erkältungsviren, die Menschen infizieren, infizieren normalerweise keine Hunde und umgekehrt.

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass bestimmte Grippeviren gelegentlich Artengrenzen überwinden können. Die Hundegrippe H3N2 beispielsweise geht auf ein Vogelgrippevirus zurück, das sich an die Infektion von Hunden angepasst hat. Dennoch ist die direkte Übertragung von Atemwegserkrankungen zwischen Menschen und Hunden äußerst selten.

Frage: Wie erkenne ich, ob die Erkältung meines Hundes ernst ist?
Die meisten Erkältungen bei Hunden klingen zwar mit unterstützender Behandlung ab, aber bestimmte Warnzeichen deuten darauf hin, dass tierärztliche Hilfe erforderlich ist:

  • Symptome, die länger als 10–14 Tage anhalten
  • Fieber über 39,5 °C
  • Dicker, gelblich-grüner Nasenausfluss
  • Schwere Lethargie oder Depression
  • Deutliche Appetitlosigkeit, die länger als 48 Stunden anhält
  • Atembeschwerden, einschließlich schneller Atmung, Keuchen oder gestrecktem Hals beim Atmen
  • Tiefer, anhaltender Husten, der sich eher verschlimmert als bessert
  • Husten, der zu Würgen oder Erbrechen führt
  • Blaues oder graues Zahnfleisch oder Zunge (was auf eine schlechte Sauerstoffversorgung hinweist)
  • Extreme Schwäche oder Kollaps

Diese Symptome deuten auf Erkrankungen hin, die über eine einfache Erkältung hinausgehen, wie etwa Lungenentzündung, Bronchitis, Grippe oder Zwingerhusten, die spezielle medizinische Maßnahmen wie Antibiotika, entzündungshemmende Mittel oder eine Unterstützung der Atemwege erfordern können.

Frage: Können Welpen und ältere Hunde leichter eine Erkältung bekommen?
Ja, sowohl Welpen als auch ältere Hunde sind aufgrund ihres Immunsystems anfälliger für Infektionen der Atemwege:

Welpen:
Junge Hunde haben ihre Immunabwehr noch nicht vollständig entwickelt. Sie werden mit einigen mütterlichen Antikörpern geboren, diese bauen sich jedoch in den ersten Lebensmonaten ab, wodurch eine Anfälligkeitsphase entsteht, bevor ihr eigenes Immunsystem voll funktionsfähig ist. Darüber hinaus erkunden Welpen ihre Umgebung oft, indem sie Gegenstände in den Mund nehmen, wodurch sie stärker Krankheitserregern ausgesetzt sind.

Ältere Hunde:
Mit zunehmendem Alter nimmt die Immunfunktion von Hunden auf natürliche Weise ab. Dies wird als Immunseneszenz bezeichnet. Dadurch verringert sich ihre Fähigkeit, wirksame Reaktionen gegen Krankheitserreger zu entwickeln.

Bei älteren Hunden treten außerdem häufig gesundheitliche Probleme auf, die die Immunität zusätzlich beeinträchtigen, wie etwa Diabetes, Nierenerkrankungen oder ein hormonelles Ungleichgewicht.

Beide Altersgruppen erfordern während der Erkältungs- und Grippesaison besondere Wachsamkeit. Bei Welpen ist eine sorgfältige Sozialisierung wichtig, die die Konfrontation mit neuen Erfahrungen mit dem Schutz vor potenziellen Krankheitserregern ins Gleichgewicht bringt.

Bei älteren Hunden hilft die Aufrechterhaltung einer vorbeugenden Pflege, einer angemessenen Ernährung und einer begrenzten Exposition gegenüber Umgebungen mit hohem Risiko, ihre Anfälligkeit für Infektionen zu verringern.

Frage: Sollte ich mit meinem Hund wegen einer Erkältung zum Tierarzt gehen?
Bei gesunden erwachsenen Hunden mit leichten Erkältungssymptomen reicht die Pflege zu Hause normalerweise aus. In diesen Situationen ist jedoch tierärztliche Hilfe empfehlenswert:

  • Ihr Hund gehört zu einer Hochrisikogruppe (Welpe, Senior, brachyzephale Rasse oder hat Vorerkrankungen)
  • Die Symptome halten länger als 7–10 Tage an, ohne dass eine Besserung eintritt
  • Die Symptome verschlimmern sich nach anfänglicher Besserung
  • Ihr Hund entwickelt eines der in Frage 2 genannten schweren Symptome
  • Ihr Hund verweigert länger als 24 Stunden das Futter
  • Ihr Hund scheint sich unwohl oder in Not zu fühlen
  • Sie sind sich über die Schwere der Symptome oder die geeignete häusliche Pflege nicht sicher

Viele Tierkliniken bieten vor der Terminvereinbarung telefonische Beratungen an. Wenn Sie einem Tierarzt die Symptome Ihres Hundes beschreiben, kann dies helfen festzustellen, ob eine Untersuchung erforderlich ist oder ob eine weitere Pflege zu Hause angebracht ist.

Denken Sie daran, dass sich Atemwegserkrankungen schnell verschlechtern können, insbesondere bei kleinen Rassen, Rassen mit flacher Schnauze und Hunden mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen. Im Zweifelsfall beruhigt ein Tierarzt Sie und stellt sicher, dass Ihr Hund die richtige Pflege erhält.

Frage: Kann ich verhindern, dass mein Hund im Winter krank wird?
Ja! Sie können zwar nicht alle Risiken vollständig ausschließen, aber Sie können die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hund in den Wintermonaten krank wird, durch die Umsetzung mehrerer Schutzstrategien erheblich verringern:

  • Stärken Sie Ihr Immunsystem das ganze Jahr über:
    Sorgen Sie für eine gute Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung, um ein robustes Immunsystem aufzubauen, bevor der Winter kommt.
  • Sorgen Sie für angemessenen Schutz bei kaltem Wetter:
    Verwenden Sie Mäntel für kurzhaarige oder kleine Rassen, Stiefel, um die Pfoten vor Eis und Chemikalien zu schützen, und begrenzen Sie die Exposition bei extremen Wetterbedingungen.
  • Sorgen Sie für eine saubere Umgebung:
    Desinfizieren Sie regelmäßig Spielzeug, Bettzeug und Futternäpfe, um die Krankheitserregerlast zu reduzieren.
  • Erwägen Sie vorbeugende Impfungen:
    Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob Bordetella, Parainfluenza oder Hundeviren vorhanden sind.