Wirkstoff Fipronil

Fipronil – Derzeit in aller Munde

Doch worum geht es beim „Eier-Skandal“ eigentlich? „Verseuchte“ Eier gelangten aus den Niederlanden in unsere Supermarktregale.

Der Wirkstoff „Fipronil“, ein giftiges Insektizid, wurde auf, bzw. in den Eiern gefunden. Zwar gibt es keine Studien darüber wie Fipronil beim Menschen wirkt, doch in Tierversuchen an Mäusen erwies sich der Wirkstoff als nervensystemschädigend und lebertoxisch.

7 Eier in 24 Stunden

Derzeitige Angaben besagen, dass ein erwachsener gesunder Mensch bis zu 7 Eier in 24 Stunden essen kann, ohne ernsthafte Schäden zu erleiden, doch die meisten Verbraucher meiden Eier lieber gänzlich. Zumindest vorläufig.

Dennoch ist dieser Skandal lächerlich! Warum?

Weil Fipronil im Prinzip seit Jahren in vielen Haushalten zu finden ist. Und das nicht nur im Insektenspray, welches man vielleicht mal alle paar Wochen im Garten versprüht, sondern besonders in Zecken- und Flohsprays für unsere Haustiere! So beinhaltet z.B. einer der Marktführer, Frontline, diesen Wirkstoff.

Warum machen also jetzt alle so ein Gewese um die „verseuchten“ Eier, wenn die Verseuchung mit diesem Mittel doch schon seit Jahren Gang und Gebe ist?

Tja… das ist eine gute Frage.
Nachzuvollziehen ist es nicht. Denn wenn man sich einmal vor Augen führt, dass in einem Ei gerade einmal eine Dosis von 0,036mg zu finden ist, dann ist dieser Aufschrei der derzeit durch die Medien geht mehr als lächerlich. Denn bei einer einzigen Anwendung am Hund gelangen satte 6,7mg pro kg Körpergewicht auf den Hund!!! Bei einem 25kg schweren Hund wäre die Dosis also 4652x höher, als bei einem einzigen Hühnerei!

Eine Vergiftung des Organismus in einem Ausmaß, welches man sich gar nicht vorstellen mag. Und das im Regelfall alle 4 Wochen! Denn so oft soll laut Hersteller das Mittel in den Nacken des Hundes gegeben werden… Unvorstellbar!

Bei einem Blick in den Beipackzettel

Und bei einem Blick in den Beipackzettel fragt man sich ernsthaft, wie man sich und seinem Hund so etwas antun kann:

„Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender Dieses Tierarzneimittel kann Schleimhaut- und Augenreizungen verursachen. Deshalb jeden Kontakt mit Mund und Augen vermeiden. Tiere und Anwender, von denen eine Überempfindlichkeit gegen Insektizide oder Alkohol bekannt ist, sollten nicht in Kontakt mit Frontline Spot on Hund S kommen. Kontakt mit den Fingern vermeiden.

Falls dies doch geschieht, Hände mit Wasser und Seife waschen. Nach versehentlichem Kontakt mit dem Auge dieses sofort sorgfältig mit klarem Wasser ausspülen. Hände nach der Anwendung waschen.

Behandelte Tiere sollten nicht berührt werden und Kinder sollten nicht mit behandelten Tieren spielen, bevor die Applikationsstelle trocken ist. Deshalb empfiehlt es sich, Tiere nicht während des Tages, sondern in den frühen Abendstunden zu behandeln. Frisch behandelte Tiere sollten nicht in engem Kontakt mit den Besitzern, insbesondere nicht mit Kindern, schlafen. Während der Anwendung nicht rauchen, trinken oder essen.

[...] Unter den sehr seltenen Verdachtsfällen von Unverträglichkeiten nach der Anwendung waren vorübergehende Hautreaktionen an der Applikationsstelle (Hautverfärbung, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Erythem) sowie generalisierter Juckreiz oder Haarausfall. Vermehrtes Speicheln, reversible neurologische Erscheinungen (Überempfindlichkeit, Depression, andere nervöse Symptome), Erbrechen oder respiratorische Symptome wurden ebenfalls beobachtet. Nach Ablecken kann vermehrtes Speicheln vorübergehend auftreten, hauptsächlich verursacht durch die Trägerstoffe. Überdosierungen sind zu vermeiden."

Pest oder Cholera

Und solch ein Zeug kippt man seinem Hund alle 4 Wochen in den Nacken, wo es durch die Haut in die Blutbahn gelangt und so den gesamten Körper verseucht. Man könnte jetzt sagen: Na gut… Pest oder Cholera. Denn schützt man seinen Hund nicht vor Zecken, dann kann er sich mit schlimmen Infektionskrankheiten anstecken.

Doch ist das wirklich ein Argument für die Verwendung von giftigen Insektiziden? Nein!
Denn die Hersteller geben selbst zu: Eine repellierende (also abwehrende) Wirkung hat das Mittel nicht. Das heißt im Klartext das es bis zu 48 Stunden dauern kann, bevor die Zecke, welche von dem giftigen Blut getrunken hat, stirbt. In dieser Zeit hat sie jedoch bereits die meisten Erreger in den Wirt (also den Hund) übertragen! Somit hat man mit etwas Pech beides! Pest UND Cholera! Einen vergifteten Hund, welcher mit Insektiziden behandelt wurde UND Infektionskrankheiten, welche durch Zecken übertragen werden…

Ein Argument welches im Moment sehr häufig auftaucht ist: „Den Hund esse ich aber nicht!“ Das stimmt. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass das Mittel auf der Haut des Hundes ist. Es verbreitet sich dort und bei Kontakt mit unserem geliebten Vierbeiner nehmen wir den Wirkstoff ebenfalls auf. Zwar auch erstmal „nur“ oberflächlich auf der Haut, doch dort klebt es dann.

Und ein Mensch fasst sich im Durchschnitt alle 4 Minuten ins Gesicht. Kontakt zu Schleimhäuten wäre also gegeben. Und niemand wäscht sich JEDES MAL nachdem er Kontakt zu seinem Haustier hatte gründlichst die Hände… Und bei der extremen Dosis (im Vergleich zur Dosis in den Eiern) ist das dann in jedem Fall ein riesiger Unterschied. Auch wenn wir unsere Hunde nicht essen, so können wir uns trotzdem ebenfalls mit dem Insektizid vergiften…

Darum können wir Ihnen nur ans Herz legen: Schützen Sie Ihren Hund! Doch bitte nicht mit giftigen Chemikalien. Es gibt so viele Möglichkeiten den geliebten Vierbeiner auf natürliche Weise zu schützen. Schauen Sie dazu in unseren Beitrag zum Thema Zecken.