Lipome

Lipome beim Hund

Ein Lipom mag auf den ersten Blick erst einmal bedrohlich aussehen, da man direkt an einen Tumor und somit an Krebs denkt. Doch Lipome sind an sich in der Regel absolut harmlos und bedürfen keiner weiteren Behandlung.

Das Lipom – ein gutartiger Tumor

Grundsätzlich sind Lipome gutartige Tumore, wobei Tumor schlichtweg nur eine „Geschwulst“ oder „Zubildung“ beschreibt und nicht direkt Krebs bedeutet. Lipome sind im Prinzip Fettgeschwulste unter der Haut, die meist bei älteren Hunden auftreten. Sie treten häufig am Bauch auf, können aber ebenso an den Gliedmaßen und an der Brust auftreten.

Jeder Hund kann Lipome bekommen. Insbesondere Hündinnen scheinen jedoch eher von Lipomen „heimgesucht“ zu werden. Warum das so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird zum einen eine hormonelle Begünstigung, zum anderen eine erbliche Bedingtheit. Bei einem Lipom handelt es sich um eine vermehrte Ansammlung von Fettzellen in einer Bindgewebskapsel, wodurch sich die „Gnubbel“ unter der Haut meist gut fassen lassen, vom restlichen Gewebe gesondert bewegen lassen und leicht verschiebbar sind.

Tun Lipome weh?

Normalerweise nicht. Erst wenn das Lipom ausartet und sehr groß wird, kann es zu Druck- und Spannungsgefühlen kommen. Dann sollte über eine chirurgische Entfernung nachgedacht werden. In der Regel sind Lipome nicht infiltrierend, das heißt sie wachsen nicht in die Muskulatur oder die Organe ein.

Gibt es verschiedene Arten von Lipomen?

ein Lipom über dem Knie am Hinterbei
ein Lipom über dem Knie am Hinterbein
Quelle: hundeportal24.eu

Ja es gibt zwei Arten von Lipomen. Die häufigste Form ist das gutartige Lipom, welches oben bereits beschrieben wurde. Es gibt jedoch noch zwei weitere Formen: Zum einen das infiltrative Lipom, welches in umliegendes Gewebe, wie Muskeln, Sehnen, Nerven, Blutgefäße und auch Knochen wachsen kann und dabei ein recht schnelles Wachstum an den Tag legen kann und deshalb meist operativ entfernt werden muss. Und zum anderen eine sehr seltene Form, nämlich das „Liposarkom“.

Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der auch streuen kann und dann Organe wie Milz, Leber und Lunge befallen kann. Das schnelle Wachstum der einzelnen Geschwulste wird dann recht schnell zu einem Problem und kann auch lebensgefährlich werden. Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Ein klassisches, gutartiges Lipom kann sich nicht in ein Liposarkom verwandeln.

Diagnosestellung

Wenn Sie einen Gnubbel unter der Haut ertastet haben, sollten Sie diesen in jedem Fall von einem Tierarzt abklären lassen. Dieser wird in der Regel zuerst testen, ob der Gnubbel gut beweglich und vom restlichen Gewebe unabhängig bewegbar ist. Sollte dies der Fall sein liegt die Diagnose „klassisches Lipom“ sehr nahe. Da jedoch auch Mastzelltumore solch ein klinisches Bild zeigen können, wird es so oder so auf eine Feinnadelbiopsie hinauslaufen. Nur so kann eindeutig geklärt werden worum es sich handelt.

Dabei wird mit einer ultrafeinen Nadel der Gnubbel „angestochen“ und eine kleine Gewebeprobe entnommen, welche im Labor untersucht wird. Für diese Form der Untersuchung ist keine Narkose oder Ähnliches von Nöten. Sollte diese Feinnadelbiopsie jedoch nicht ausreichen und es kommt kein eindeutiges Ergebnis dabei heraus, ist häufig eine richtige Biopsie von Nöten. Dafür ist eine Kurznarkose notwendig, da in diesem Fall eine größere Menge Gewebe entnommen wird.

Je nach Lokalisation wird während dieser Kurznarkose der Gnubbel vollständig entfernt und danach komplett ins Labor eingeschickt. Sollte dann ein klassisches Lipom festgestellt werden, ist die Behandlung damit abgeschlossen. Sollte sich dabei jedoch herausstellen, dass es sich um ein Liposarkom handelt, werden weitere diagnostische Verfahren notwendig, wie zum Beispiel ein Ganzkörper-Röntgenbild um eventuelle Metastasen festzustellen.

Ist eine Vorbeugung möglich?

Leider nein. Die einzige Art der „Vorbeugung“ ist das regelmäßige Abtasten, ob irgendwie Gnubbel zu finden sind und diese frühzeitig dem Tierarzt zu zeigen und abklären zu lassen. So kann selbst bei einem Liposarkom die Möglichkeit gegeben sein, dass durch die Früherkennung eine Metastasierung verhindert wird und durch die Entfernung des Sarkoms eine vollständige Heilung erzielt wird.