Kleidung für Hunde

Kleidung für Hunde – Sinnvoll oder überflüssig?

Durch Zucht (und Überzüchtung) fehlen vielen Rassen die Voraussetzungen für ein Leben „draußen“. Das heißt, sie besitzen oftmals nur noch ein Fellkleid ohne Unterwolle.

Dadurch gibt es einige Hunde, denen schnell kalt wird. Doch braucht gleich jeder Hund, der bei Kälte und Nässe zittert, einen Mantel? Wir klären auf, wann Kleidung für Hunde sinnvoll ist und worauf Sie beim Kauf achten sollten.


Wann der Extra-Schutz für Vierbeiner notwendig wird

Einige Hunde frieren schneller als andere. Oftmals ist dies bedingt durch fehlendes Fell, zum Beispiel am Bauch, oder das komplette Fehlen der Unterwolle. Mittlerweile ist es für viele Rassen (gerade Hunde, die ursprünglich aus wärmeren Gebieten wie Spanien oder Südamerika stammen) gar nicht mehr notwendig, ein Unterfell auszubilden.

Auch dichtes Haarkleid wird bei diesen Hunden oftmals nicht „gebraucht“. Doch wenn diese Hunde dann zu uns kommen und unseren Herbst und Winter erleben, frieren sie. Doch ab wann ist Frieren wirklich so „schlimm“, dass ein Mantel oder Ähnliches Sinn macht?


Wenn Frieren zum Problem wird

Für einen „normalen“ Haushund, der nur für seine Gassirunden rausgeht, ist ein Mantel oft nicht notwendig. Meistens reicht es aus, wenn sich unser vierbeiniger Freund genügend bewegt und dadurch Wärme erzeugt. Erst wenn dies nicht mehr gegeben ist (vielleicht durch fortgeschrittenes Alter oder Krankheit), sollte man über die Anschaffung eines Mantels oder Ähnlichem nachdenken.

Wenn Ihrem Hund nur kalt ist, wenn es regnet und stürmt, reicht oftmals ein Regenmantel aus. Je nach Stärke des Frierens kann dieser auch leicht gefüttert sein. Wenn der erste Frost Einzug hält und Ihr Hund zum zitternden Häufchen Elend wird, können Sie über die Anschaffung eines Wintermantels nachdenken.

Dieser sollte jedoch unbedingt atmungsaktiv sein und nicht zu stark gefüttert werden, denn nicht selten passiert es, dass Hunde bei plötzlicher starker Bewegung (zum Beispiel beim Spielen) unter dem Mantel überhitzen.


Passform und Gewöhnung sind entscheidend

Egal, was Sie kaufen möchten – die Passform ist das A und O! Dafür sollten Sie Ihren Hund zum Anprobieren mitnehmen oder verschiedene Modelle und Größen bestellen und in Ruhe zuhause testen.

Überfordern Sie Ihren Hund jedoch nicht beim Anprobieren und bauen Sie das neue „Utensil“ langsam positiv auf. Ihr Hund soll sich in seinem neuen Kleidungsstück wohlfühlen und sich frei bewegen können. Eine weitere Option für die perfekte Passform ist die Maßanfertigung. Diese ist zwar teurer als Modelle „von der Stange“, bietet aber eine optimale Passform.


Gesundheitsaspekte und alternative Lösungen

Um generell einer Erkältung vorzubeugen, sollten Sie das Immunsystem Ihres Hundes stärken. Eine Vitamin-C-Kur mit Hagebuttenpulver oder eine Kur mit der sogenannten „Katzenkralle“ kann helfen.

Sollte Ihr Hund gesundheitliche Probleme haben oder besonders empfindlich sein, kann auch eine Beratung durch einen Tierheilpraktiker sinnvoll sein. Hier kann für Ihren Hund ein individuelles Programm zur Stärkung des Immunsystems erstellt werden.


Umweltaspekte: Nachhaltigkeit bei Hundekleidung

Wer sich für Hundebekleidung entscheidet, sollte auch den Umweltaspekt nicht außer Acht lassen. Viele Billigprodukte bestehen aus synthetischen Materialien, die nicht atmungsaktiv sind und nach kurzer Zeit ersetzt werden müssen. Besser sind nachhaltige, langlebige Materialien wie Wolle, Baumwolle oder recycelte Stoffe.

Außerdem sollten Besitzer darauf achten, dass die Produktion unter fairen Bedingungen erfolgt. Lokale Hersteller oder Handanfertigungen sind oft die bessere Wahl, wenn es um Umweltfreundlichkeit geht.


Soziale Wahrnehmung: Hundemode als Trend?

In sozialen Medien sind Hunde oft in stylischen Outfits zu sehen – von Strickpullis bis hin zu Designer-Jacken. Doch ein Hund ist kein Modeaccessoire! Kleidung sollte nicht zur Schau gestellt werden, sondern dem Wohl des Hundes dienen.

Leider gibt es immer mehr Hunde, die in unbequeme, unnatürliche oder sogar einschränkende Outfits gesteckt werden – nur weil es gut aussieht. Dies führt nicht nur zu unnötigem Stress für den Hund, sondern kann auch zu Bewegungseinschränkungen oder Hitzestau führen.


Fazit: Wann macht Kleidung Sinn?

✅ Kleidung bei Gesundheitsproblemen oder starkem Frieren – JA! ✅ Kleidung, um den Hund vor extremer Kälte und Nässe zu schützen – JA! ❌ Kleidung nur, weil es „hübsch“ aussieht – NEIN!

Ein Mantel oder eine Jacke ist für den Hund immer etwas Ungewöhnliches und kann manchmal auch zu Stress führen. Darum gilt: So wenig wie nötig und nur so oft wie erforderlich! Ein Hund ist kein Modeaccessoire und sollte auch keine Accessoires tragen müssen.

Ihr Hund wird es Ihnen danken!