Irish Setter

Irish Setter

Der Irish Setter ist der Aristokrat unter den Sporthunden - mit seiner langen fließenden Behaarung in satten Kastanientönen, der graziösen Haltung und den geschmeidigen Bewegungen kann man sich kaum einen schöneren Hund vorstellen. Doch das distiguirte Äußere täuscht, denn es ist eine sehr lebhafte, von Natur aus aktive und kontaktfreudige Rasse, die viel Training, Auslauf und Zuwendung braucht, um die unerschöpfliche Energie in den Griff zu bekommen.

Irish Setter - Rassenportrait

Wie bei allen alten Züchtungen sind die Ursprünge des Irish Settler umstritten - er war bereits im frühen 19. jh. ein anerkannter Typ und ist vermutlich eine Mischung aus frühen schottischen Settern, Pointern und Spaniels. Manche Züchter glauben, dass Windhunde wie Barsoi später eingekreuzt wurden, was das unverwechselbare elegante Aussehen des Irish Setters erklären könnte.

Früher waren Exemplare dieser Rasse weiß und rot gefärbt. Eine Varietär davon, der Irish Rot-Weiß Setter ist erhalten geblieben, aber selten. Im frühen 19. Jh. war der Irish Setter als Jagdgebrauchshund beliebt und erfolgreich als Vorsteh- und Apportierhund. Noch heute ist er beim Jagen als gefügiger und unermüdlicher Arbeiter geschätzt, während seine Eleganz ihn attraktiv bei Wettbewerben macht. Dank seines fröhlichen Wesens steigt seine Beliebtheit auch als Haustier.

Wie viele andere Nutzhunde muss er beschäftigt und gefordert werden, sowohl körperlich als auch geistig. Deshalb ist er nicht geeignet für Menschen mit wenig Zeit und Platz. Unterbeschäftigt und unausgelastet kann der Irish Setter buchstäblich verrückt vor Langerweile werden - wie ein anderer berühmter Arbeiter, der Boder Collie, braucht er die Anstregung. Ob die Arbeit "Apportieren von früh bis spät" heißt oder zwei Stunden "Hol das Stöckchen" spielt keine Rolle - der Irish Stter wird alles ihm gestellten Aufgaben den größten Enthusiasmus entgegenbringen. Ebenso liebt er es, mit anderen Hunden herumzutoben und zu spielen.

Diese Rasse braucht besonders lange zum Erwachsenwerden und behält ihr welpenhaftes, ungebärdiges Verhalten bis ins dritte, manchmal bis weit ins das vierte Lebensjahr hinein.

Erscheinungsbild

Das Fell, im characteristischen glänzenden Magahonirot, besteht aus mittellangen, anliegenden Haaren, die weder gewellt noch gekräuselt sind. An Bauch, Rute und Rückseite der Läufe bilden sich Fransen. Der Kopf ist lang, trocken und mit einem schwach ausgeprägten Stop sowie einer ziemlich rechteckigen Schnauze mit geradem Nasenrücken und schwarzem Nasenspielversehen. Die mandelförmigen Augen stehen waagrecht und sind dunkelnussbraun oder kastanienbraun. Die mittelgroßen Ohren, tief und weit hinten angesetzt, liegen in einer Falte am Kopfan. Die mittellange, spindelförmige und tief angesetzte Rute wird waagrecht oder unterhalb der Rückenlinie getragen.

Pflege

Ab und zu müssen Irish Setter getrimmt werden, wobei überflüssige alte Haare aus dem Fell geholt werden. Will man die Setter auf Ausstellungen präsentieren, braucht ihr Fell natürlich noch etwas mehr Aufmerksamkeit. Bei Haushunden reicht es, wenn man neben dem Trimmen überstehende Haare zwischen den Fussballen und unter den Ohren schneidet. Letzteres ist nötig, damit die Gehörgänge nicht verstopft werden - auf diese Weise kann Infektionen vorgebeugt werden.

Charakter

Dieser ungestüme und sehr lebhafte Hund, dessen Wesen jedoch sanft und herzlich ist, muss mit fester Hand erzogen werden, da er es immer wieder versucht, seinen Kopf durchzusetzen.

Aufzucht und Erziehung

Im allgemeinen bereitet die Erziehung dieser Hunde wenig Schwierigkeiten. Sie sind intelligent genug, um schnell zu begreifen, was von ihnen verlangt wird. Angesichts einer gehörigen Portion Eigensinn brauchen sie allerdings einen Besitzer, der sie konsequent und dennoch liebevoll anpackt. Ein Welpenkurs kann in manchen Fällen hilfreich sein.

Haltung

In einen solchen Hunde verliebt man sich auf den ersten Blick, doch man sollte ihn nur anschaffen, wenn man ihm viel Platz und noch mehr Lauftraining beiten kann. Die Gehorsamkeiterziehung ist nicht ganz einfach und die Fellpflege ziemlich aufwändig.

Verträglichkeit

Irish Setters sind in der Regel lieb zu jedem - auch unerwünschte Besucher werden also enthusiastisch empfangen. Immerhin kündigt der Setter Besuch an. Mit Kindern gehen Setter geduldig und freundlich um, auch mit Artgenossen verläuft das Zusammenleben harmonisch. Der Umgang mit anderen Haustieren bereitet bei frühzeitiger Sozialisierung ebenfalls keine Probleme.

Bewegung

Da der Vertreter dieser Rasse recht viel Auslauf brauchen, sollte man sie regelmäßig mit auf ausgedehnte Wanderungen nehmen. Für den vollständig ausgewachsenen Hund ist auch das Laufen neben dem Fahrrad eine gute Form der Körperbetüchtigung. Allerdings ist eimmer Vorsicht geboten: Einige Exemplare gehen lieber ihrer eigenen Nase nach - vor allem wenn sie auf eine interessante Fährte stoßen. Sie sollten deshalb schon von klein auf dazu erzogen werden, auf Zuruf zu gehorchen.

Anmerkungen

1987 hat die FCI den Rot-weißen Irish Stter als eigene Rasse anerkannt, der dieselbe Herkunft wie der Irish Setter aufweist. Dieser Vorfahre hatte nämlich, wie bereits gesagtm zu Beginn der Zuchtauslese noch nicht das einfarbige leuchtend rote Fell. Neben der Fellfarbe (Weiß mit roten Flecken und Tupfen) unterscheiden ihn sonst nur wenige Merkmale von seinem roten Vetterm wie etwas sein etwas weniger ungestümes, sanfteres Temperament. Außerhalb der Britischen Inseln ist der Rot-weiße Irish Setter nur wenig bekannt.

Geschichte

Der Irish Setter ist das Produkt einer Kreuzung zwischen Epagneul und dem alten irischen Spaniel, wobei auch der English Setter eine gewisse Rolle spielt. Zu Beginn des vergangenen Jahunderts wies diese Rasse noch nicht die leuchtend rote Farbe von heute auf und auch einige körperliche Merkmale waren noch nicht so ausgeprägt. Die Tiere waren zudem auch etwas niedriger, schwerer und kürzer als heute. Nach verschiedenen Selektionsversuchen wurde für den Irish Setter eine eigen Klasse erstellt und 1885 der Standard definiert. In diesem wurde dann ausdrücklich die rote Mantelfarbe als einzig zugelassende Färbung festgelegt. Zurzeit genießt diese Rasse auf der ganzen Welt hohe Wertschätzung.