Deutscher Jagdterrier

Deutscher Jagdterrier

Der Deutsche Jagdterrier ist eine von der FCI anerkannte deutsche Hunderasse welche unter den Terriern in Gruppe 3 eingeordnet wird. Dort zählt er zu den hochläufigen Terriern in Sektion 1. Er ist ein kleiner, für die Jagd geeigneter, Hund. Trotz seiner geringen Größe ist er willensstark und mutig.

Geschichte

Bei dieser Hunderasse handelt es sich um einen sogenannten hochläufigen Terrier. Es existieren zwei Formen dieser Rasse, der Drahthaar und der Glatthaar. Der Deutsche Jagdterrier stammt im Grunde vom Foxterrier ab. Um eine Zucht auszubauen, die ausschließlich an der jagdlichen Leistung orientieren sollte, trennten sich einige aktive Jäger von dem zahlenmäßig starken Foxterrier-Club. Die neue Rasse wurde unter der Führung von Herbert Lackner systematisch aufgebaut und so wurde 1926 der Deutsche Jagdterrier-Club e.V. gegründet.

Nach fast 100 Jahren Zuchttrennung können wir heute zweifellos über eine neue Hunderasse sprechen. Dies zeigt sich auch deutlich in seinem Aussehen und in der Natur dieses Jagdhundes. Dennoch ist dieser Hund ein Terrier geblieben und ist mutig, furchtlos und recht wehrhaft. Er muss nahtlos an einem verletzten Eber arbeiten, was eine der schwierigsten und gefährlichsten Aufgaben ist, die ein Jagdhund ausführen kann. Der deutsche Jagdterrier ist bis heute ein hochgeschätzter Jagdhund und vielseitiger Jagdhelfer. Unter anderem ist er sehr effektiv bei der Suche und Jagd nach Wildschweinen, wo er sich durch erstaunliche Effizienz auszeichnet. Seine unermüdliche Begeisterung für seine Arbeit und die gute Führigkeit wird bei der Jagd sehr geschätzt.

Der deutsche Jagdterrier wurde von Jägern für Jäger von Geburt an als Rasse erfunden. Infolgedessen wird es nur an Jäger abgegeben. Er wird weiterhin erfolgreich vom "„Deutschen Jagdterrier-Club“" im VDH betreut. Nur Züchter dieses Vereins kümmern sich um ihn. Die Rasse ist hoch geschätzt und bei Jägern beliebt.

Erscheinungsbild

Er ist ein kleiner und mittelgroße Hunde mit einem einzigartigen Aussehen. Er gehört zu den hochläufiger Terrier. Als Arbeitshund macht das Gesamterscheinungsbild des Deutschen Jagdterriers einen sehr soliden Eindruck. Der Hund ist kompakt und wohl proportioniert. Die straffe, faltenfreie Haut ist mit dichtem, eng anliegendem Haar aus Unterwolle und hartem, glattem oder Drahthaar bedeckt. Die Farbe kann schwarz, dunkelgrau oder dunkelbraun sein. Das Fell ist mit rotgelben Abzeichen auf Brust, Beinen und Analbereich sowie auf den Augenbrauen und der Schnauze meliert. Der Deutsche Jagdterrier wird zwischen 33 und 40 cm groß und wiegt als Rüde etwa 9- 10 kg, als Hündin 7,5 bis 8,5 kg.

In der Vergangenheit war etwa ein Drittel der Rute kupiert. Heute ist dies in Deutschland nur bei jagdlicher Nutzung und nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Die Rute ist leicht erhoben und zeigt nicht über die gerade, kräftige Rückenpartie. Die Taillen- und Hüftbereiche sind gut bemuskelt. Der Schädel ist länglich und etwas keilförmig. Die kleinen, tief gesetzten Augen geben ihm einen festen Ausdruck. Typisch für den Deutschen Jagdterrier sind die hoch angesetzte Kippohren. Seine Vorder- und Hinterpfoten bestehen aus derb und widerstandsfähig Ballen. Damit ist er für die Erdjagd bestens ausgerüstet.

Charakter

Er ist auf jeden Fall ein Gebrauchshund: Er jagt mutig, ausdauernd und ist mit einiger Härte ausgestattet, schleppt alles heran, was er irgendwie tragen kann. Der Jagdterrier ist ein Energiebündel. Er ist nichts für Leute, die sich nicht gerne Bewegen. Im Satz „Hund für die Höhle und für die Sau“ wird ziemlich gut beschrieben, was diese Rasse am besten kann: in Fuchslöcher schlüpfen oder Eber finden. Er eignet sich aber auch sehr gut als Jagdhund im Wasser, als Stöberhund oder zum Apportieren. Bei genügend Auslastung ist er auch als Familienhund geeignet, wird aber erfahrungsgemäß deutlich häufiger in der Jagd eingesetzt.

Auch ein Nichtjäger sollte seine Geschichte und seine hoch entwickelten Jagdfähigkeiten berücksichtigen, wenn er erwägt, den deutschen Jagdterrier als Begleithund zu halten. Voraussetzung ist immer, dass der Jagdterrier körperlich und geistig ausreichend gefordert wird. Das bedeutet, dass ein normaler Spaziergang am Tag nicht ausreicht. Der deutsche Jagdterrier ist robust und zäh, leicht zu handhaben, vergleichsweise ruhig und besonders für einen Terrier recht verträglich mit anderen Hunden. Die Zucht legt großen Wert auf die Nützlichkeit bei der Jagd, die Charakterstärke, die Furchtlosigkeit und die geringe Empfindlichkeit.

Haltung

Diese Hunde sind im Grunde draußen zuhause, aber wollen dennoch nahe bei Ihrem Herrchen sein, weswegen eine Haltung im Zwinger nicht geeignet ist. Wenn der arbeitsfreudige Terrier genügend ausgelastet wird, verhält er sich im Haus/in der Wohnung ruhig. Allerdings ist die Haltung inmitten einer Großstadt nicht das ideale Umfeld. Kurze Wege von der Haustür bis in den Wald werden von diesen Hunden bevorzugt. Dort sollte dann jedoch immer eine Leine am Hund befestigt sein, sonst geht er übereifrig seiner eigentlichen Arbeit nach, auch wenn dies nicht unbedingt gewünscht ist.

Jagdterrier sind als Begleiter eines Reiters, aber auch Joggers oder eines Radfahrers gut aufgestellt. Der Deutscher Jagdterrier muss körperlich geforder sein, sonst gerät er aus dem Gleichgewicht. Er braucht aber auch geistige Arbeit. Aufgaben wie suchen und stöbern erfüllten seine Jagdbedürfnisse. Freude bereitet ihm auch das Apportieren. Deutsche Jagdhunde werden am besten von Förstern oder Jägern gehalten. Dort kann er sich am besten ausleben und begeistert bei der Jagd helfen. Als reiner Familienhund ist ein Deutscher Jagdterrier nicht geeignet.

In Bezug auf die Pflege gibt es wenig zu sagen: Trimmen ist nicht erforderlich, Jagdhunde müssen nur von Zeit zu Zeit in Wuchsrichtung gebürstet werden.

Erziehung

Der Deutsche Jagdterrier ist ein sehr eigenwilliger Hund. Anfänger werden ggf. an dem Dickkopf dieser Hunde scheitern. Dem erfahrenen Hundebesitzer gelingt es mit liebevoller Konsequenz, den manchmal störrischen Vierbeiner in einen treuen, gehorsamen Partner zu verwandeln. Die Erziehung sollte direkt von Anfang an beginnen, damit sich Unarten gar nicht erst einbürgern, denn gerade Terrier sind dafür bekannt ihren Dickkopf durchsetzen zu wollen. Alles was Sie dem Welpen durchgehen lassen, wird auch der erwachsene Hund einfordern. Stellen Sie also von Anfang an klar welche Regeln bei Ihnen gelten, damit Ihr Hund sich daran orientieren kann. Mit übermäßiger Härte und Strenge erreicht man bei diesen kernigen Hunden nichts außer Ignoranz. Darum lautet das Zauberwort: Geduld. Mit liebevoller Konsequenz können Sie Ihrem Jagdterrier das Hunde ABC beibringen, damit das Zusammenleben nicht zur Katastrophe wird.

Gesundheit

Bei diesem Terrier handelt es sich um einen sehr robusten Hund mit grundsätzlich guter Gesundheit. Rassespezifische Krankheiten treten bei ihm eher selten auf. Es besteht jedoch eine Neigung zu einer genetisch bedingten Schwäche des Aufhänge Apparates der Augenlinse und damit zu einer Linsenverlagerung die sogenannte Primäre Linsenluxation (PLL). Im schlimmsten Fall kann sie zum Grünen Star führen. Zum Nachweis dieser Augenerkrankung gibt es einen Gentest.

Außerdem ist seit 2017 eine genetische Muskelerkrankung (Myopathie) bei dieser Rasse bekannt, welche dazu führt, dass der betroffene Hund Fett im Muskel einlagert. Dies kann eine Muskelschwäche bedingen, die insbesondere bei erhöhter Anstrengung auftritt. Bei erkrankten Hunden sind bestimmte Blutwerte auffällig, wodurch sich diese Erkrankung nachweisen lässt.

Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist die Zeckenprophylaxe, da sich diese Hunde am liebsten im Dickicht des Waldes aufhalten. Dabei ist es wichtig, falls eine Zecke gefunden wird, dass sie bspw. mit einer Zeckenkarte entfernt wird. Hierbei muss Kopf der Zecke mit entfernt werden. Eine weitere Plage die sich in den heimischen Wäldern befinden kann sind Flöhe. Sollte ein Befall vorliegen, geht es an die Bekämpfung von Flöhen. Bei einem Flohbefall muss auch der Schlafplatz des Hundes mitbehandelt werden.