Der Boxer geht auf die Bullenbeißer des Mittelalters zurück

Boxer

Dieser gestandene Arbeitshund wurde in Deutschland aus frühen Mastiff Arten gezüchtet und zum ersten Mal 1895 auf einer Show in München vorgestellt. Zu Beginn des 20. Jh. wurde er in den USA bekannt und nach dem ersten Weltkrieg nach England eingeführt. Dieser kräftige, lebhafte und aktive Hund wurde sofort sowohl für verschiedene Tätigkeiten, aber auch als Haushund eingesetzt, und seine Popularität hat seither nicht nachgelassen.

Boxer - der gestandene Arbeitshund

Ursprünglich wurde der Boxer als flexibler Nutzhund gezüchtet; heute erfreut er sich größerer Beleibtheit als Begleithund.

Trotz seines scheibar kampflustigen Gesichts, hat der Boxer eine verspielte, drollige Seite, die überrascht, wenn man mit der Rasse nicht vertraut ist.

Der kraftvolle, ausgelassende Hund reift nur langsam heran und ist ziemlich langlebig. Da er manchmal das alberne Benehmen eines Welpen bis zum dritten oder vierten Lebensjahr beibehält, kann es etwas mühsam sein, ihn zu erziehen.

Durch ihre witzige und liebenswerte Art fällt es vielen Haltern schwer konsequent zu bleiben. So erziehen sich einige Exemplare dieser Rasse ihre Menschen zu tollen Leckerliegebern. Boxer sind nichtsdestotrotz ausgezeichnete Familienhunde.

Da aber ihre ungestüme, bei aller Liebe hin und wieder auch zudringliche Art Kleinkinder gelegentlich überfordert, sind sie eher für etwas ältere und standhafte Kinder geeignet. Der Hund kann sich auch als Segen für Eltern erweisen, wenn Hund und Kind stundenlang miteinander spielen und danach selig schlafen.

Bei aller Verträglichkeit mit Menschen können Boxer manchmal mit anderen Hunden ein wenig streitlustig sein. Viele Hunde „verstehen“ Boxer auch nicht, da bei vielen noch immer die Rute kupiert wird. Somit fällt ein extrem wichtiges Ausdrucksmittel weg, was beim hündischen Gegenüber dafür sorgen kann, dass er den Boxer als Bedrohung wahrnimmt.

Obwohl die Rasse im Allgemeinen sehr robust ist, hat sie angezüchtete Schönheitsfehler: In den Falten um die Schnauze können sich Pilze bilden. Boxer vertragen aufgrund ihrer viel zu kurzen Schnauze keine extremen Temperaturen. Bei Hitze können die Hunde unter Umständen einen Hitzschlag erleiden, da sie sich nicht so gut wie andere Hunde durch Hecheln akklimatisieren können. Bei Kälte neigen Boxer zur Erkältung.

Erscheinungsbild

Sein quadratisches Gebäude zeichnet sich durch eine mächtige Muskulatur aus, die ihn äußerst reaktionsschnell handeln lässt. Typisch für diesen Hund sind seine Schnauze mit dem vorstehenden Unterkiefer sowie der senkrechte Stirnabsatz.

Durch seinen verkehrten Kieferschluss kann er seine Beute lange festgehalten und geliechzeitg atmen. Boxer verfügen über einen gedrungenden Körper mit kräftigen Brustkorb und leicht aufgezogenem Bauch. Ihr Kopf ist mächtig und mittelgroßen, dunklen Augen verleihen dem Hund ein ernstes Aussehen. Die Lidrändern müssen eine dunkle Farbe haben.

Die hoch angesetzten, dünnen Ohren sind weit auseinander seitlich angesetzt. In Ruhestellung liegen sie an den Banken an, während sie im aufmerksamen Zustand in einer Falte nach vorne fallen. Das Fell ist kurz, hart, glänzend und eng amliegend. Das Fell kann gelb in verschiedenen Tönen oder gestromt sein, eventuell mit weißen Abzeichen.

Die hoch angesetzte Rute wird aufwärts getragen und im Allgemeinen auf eine Länge von 5cm kupiert. Neben klaren Augen gelten auch starker Speichelfluss, ein weißes Fell oder weiße Abzeichen, die mehr als ein Drittel des Körpers bedecken, als Fehler.

Pflege

Um das Fell in gutem Zustand zu halten, muss er nur ab und zu mit einer weichen Bürste gebürstet werden - vor allem während des Fellwechsels. Das kurzhaarige Fell benötigt wenig Pflege und es kommt nicht zum Haarwechsel in der Wohnung. Boxer erweisen sich als sehr heikel in Bezug auf Ernährung. Man muss die für sie geeignete Nahrung allmählich herausfinden und darf nur selten Ausnahmen machen. Aufgrund ihrer Kälteempfindlichkeit sollten Boxer im Winter im Haus oder in einer geheizten Hundehütte schlafen.

Chrarakter

Der Boxer ist ein fröhlicher, offenherziger und extrovertierter Hund, stets bereit zu spielen oder zu arbeiten. Vor allem in jungen Jahren neigt er dazu, etwas übermütig zu sein. Er läuft schnell, kann gut springen und verfügt über eine außergewöhnlich Tapferkeit und Disziplin.

Diese Rasse liebt die Gesellschaft von Kindern und passt sich hervorragend an ein Leben mit der Familie an. Boxer akzeptieren jedoch keine Gewalt bei der Ausbildung. Bei zu harten Erziehungsmethoden werden sie dickköpfig und weigern sich, Befehle auszuführen. Dieser Hund will nämlich "verstehen", warum ein bestimmtes Verhalten von ihm gewünscht wird, um seinem Herrchen zu gefallen. Die Hündinnen eignen sich bei Kindern im Haus ausgezeichnet als Babysitter und sind selbst fruchtbare Mütter (7-10 Welpen).

Da Boxern meist due Rute stark kupiert wird, neigen sie dazu, in Momenten der Erregung, des Glücks oder der Freude das gesamte Hinterteil in der für sie typischen Weise zu bewegen und ihr Herrchen dabei zu umkreisen. Da sie über einen ausgeprägten Kampfgeist verfügen, raufen sie gerne mit anderen Hunden.

Aufzucht und Erziehung

Einen Großteil der Zeit wird der Halter damit beschäftigt sein, dass ungestüme Temperament seines Hundes ein wenig zu zügeln. Boxer sind nun mal „große“ Welpen und behalten ihr kindisches Verhalten lange bei. Das jedoch macht sie auch so einzigartig. Dennoch darf man bei all dem Jux und Spaß die Erziehung nicht vernachlässigen. Gerade weil es große Hunde sind, sollte man auf einen guten Grundgehorsam achten. Dabei hat Strenge nichts in der Erziehung zu suchen! Der Boxer ist sensibel und lernt über positive Konditionierung deutlich besser.

Lebensbereich

Ob in der Wohnung oder im Garten, Boxer möchten nur mit ihrer Besiterfamilie zusammen sein. Sie sind sehr reinlich und passen sich beengten Verhältnissen an, solange nur ihr Beziehung zu ihrem Herrchen zufriedestellend verläuft. Sie benötigen viel Auslauf. Sie leiden unter Einsamkeit: Wenn sie allein einen Garten oder Hof bewachen sollen, so macht das unglücklich und sie verleiren allmählich ihre positiven Charaktereigenschaften. Noch schlimmer sind die Folgen, wenn ein Boxer lange an der Kette gahlten wird.

Verträglichkeit

Boxer sind richtiggehend berühmt für ihren guten Umgang mit Kindern. Ein gut sozialisierter Welpe sollte daher auch keinerlei Probleme im Kontakt mit anderen Haustieren oder Artgenossen verursachen. Das Naturell des Boxers ist grundsätzlich liebevoll, hängt aber stark vom "Vorbild" seines Besitzers ab.

Bewegung

Man sollte dem Hund möglichst viele Möglichkeiten der körperlichen Ertüchtigung bieten, dann fühlt er sich in seinem Element. Ausgewachsene Boxer können neben dem Fahrrad her laufen (ACHTUNG: Nicht im Sommer! Immer auf den Zustand des Hundes achten! Durch die kurze Schnauze neigen sie schnell zur Überhitzung). Sie lieben aber auch das Toben und Balgen mit Artgenossen und - noch mehr - ein Ballspiel mit dem Besitzer.