Pharaonenhund

Pharaonenhund

Der Name Pharaonenhund wurde ursprünglich als Sammelbezeichnung für alle windhundähnlichen, stehohrigen Jagdhunde vom Typ der Podencos verwendet.

Seit 1977 wird dieser Name durch die FCI jedoch ausschließlich dem Kelb tal-Fenek zugeordnet, einer Rasse, die 1960 von den Engländern auf Malta "entdeckt" wurde. Der maltesische Name Kelb tal-Fenek (etwa: Hund des Kaninchens) spielt auf seine Verwendung zur Kaninchenjagd an.

Pharaonenhund - zählt zu den ältesten Windhundrassen der Welt

Erscheinungsbild

Der Kelb tal-Fenek sieht den anderen mediterranen Rassen von seinem äußeren Erscheinungsbild ähnlich. Sein Körperbau ist anmutig und doch kraftvoll, geschmeidig, allerding nicht so rennhundmässig wie ein Greyhound. Der Kelb tal-Fenek besticht durch seine gute Ausdauer.

Von den Farben her variiert der Kelb tal-Fenek von gelb (isfar), bis zu dem sehr dunklen rot (ahmar). Er besitzt eine lange, peitschenartige Rute, welche aufrecht getragen wird, wenn der Hund wachsam oder bei der Jags ist. Die Route ist hilfreich bei der Jagd nach der Beite und wird oft als Steuer und zur Balance verwendet. Die Augen sind bernsteinfarben.

Er ist etwas länger als er hoch ist. Optisch sehr charakteristisch und markant sind seine, bei Aufmerksamkeit, großen und aufrechtstehenden Ohren. Auch sticht der Pharaoh Hound durch seine rötliche Farbe hervor. Der Kelb tal-Fenek ist ein kurzhaariger Hund. Sein Fell ist kurz und glänzend, von fein und dicht bis etwas harsch.

Pflege

Ein Pharaonenhund braucht nur wenig Fellpflege. Man muß einzig ab und zu lose Haare mit einer Gummibürste entfernen.

Charakter und Wesen

Bei dieser Rasse handelt es sich im wesentlichen um einen Jagd- und Windhund welcher befähigt ist allein oder in der Meute zu jagen. Der tiefverwurzelte Jagdinstinkt entstand durch die selektive Zucht der Jäger Maltas. Gelegentlich werden sie auch als Wachhund oder Hütehund für Ziegen eingesetzt.

Wie die reinen Windhunden jagt auch der Pharaonenhund seine Beute (normalerweise Kaninchen) im Lauf und fängt sie oft auch so. Sie sind hoch agil und aufmerksam. Ihren scharfen Sinnen entgeht kaum etwas. Es ist durchaus bemerkenswert diesen Hunden beim freien Laufen zu beobachten. Denn die Hunde können sehr schnell sprinten und dabei extrem kurze Haken schlagen.

Der Kelb tal-Fenek ist eine sehr intelligente und gelehrige Hunderasse. Sie lernen rellativ schnell. Diese Rasse hat ein gutmütiges, verspieltes Wesen und sie sind gegenüber Menschen friedliebend. Höchstens gegenüber anderen Hunden kann dies insbesondere bei Rüden nicht so sein. Diese Hunderasse ist kein reiner Windhund noch ein reiner Spürhund. Er ist eher eine Kombination aus diesen beiden Rassetypen.

Aufzucht und Erziehung

Die Erziehung stellt keine großen Probleme. Der zukünftige Besitzer muß einfühlsam auf die Eigenarten dieses Hundes eingehen, aber dennoch konsequent bleiben.

Verträglichkeit

Die Rüden dieser Rasse können sich gegenüber Artgenossen etwas aggressiv verhalten. Mit Kindern kommen die Hunde im allgemeinen gut zurecht. Fremden gegenüber geben sie sich sehr reserviert. Katzen und andere kleine Haustiere sind nicht unbedingt die geeignetsten Hausgenossen für einen Pharaonenhund, da er sie als potentielle Beute ansehen könnte. Mit der richtigen Erziehung kann man den Jagdinstinkt allerdings soweit „bändigen", daß ein Zusammenleben mit einer Katze möglich wird wichtig ist allerdings die frühzeitige Sozialisation:

Bewegung

Ein Pharaonenhund braucht viel Bewegung. Man muß pro Tag mindestens eine Stunde einplanen, in der man den Hund neben dem Fahrrad laufen läßt. Ideal ist es natürlich, wenn man mit dem Hund auf die Jagd gehen kann. Pharaonenhunde können allerdings schnell „durchgehen", wenn sie Wild riechen oder sichten - sie sind und bleiben sehr selbständige Jagdhunde. Daher sollte man auch sein Grundstück hoch umzäunen, zumal die Hunde sehr gut springen können.

Besonderheiten

Der Pharaonenhund wird auch als „Halbwindhund" bezeichnet, da er nicht allein auf Sicht, sondern auch nach Nase und Gehör jagt. Bei Erregung laufen die Hunde rosarot an, Gesicht und Ohrinnenseiten „leuchten".

Ist dieser Rasse für mich geeigenet?

Der Kelb tal-Fenek ist kein Hund für Menschen, die wenig Zeit zur Verfügung haben. Als Haushund fordert er viel Zuwendung und Aufmerksamkeit und Er benötigt viel Bewegung.

Geschichtliche Einordnung

Die Geschichte des Pharaonenhund, der auch unter dem Namen Kelb tal-Fenek (etwa: Hund des Kaninchens) bekannt ist, gehen weit in die Geschichte zurück. So stammt die ältesten Abbildungen des Kelb tal-Fenek aus den Jahren um 3.800 v. Chr. Auch glaubt man das es sich bei der Abbildung des ägyptischen Totengottes Anubis um einen Pharaonenhund handelt. Aber auch 5000 Jahre alte Knochenfunde belegen, dass es Hunde dieses Typs schon während der Antike in Ägypten und im Nahen Osten gab.

Die Züchter der Basenji sehen in diesen sehr alten Abbildungen den Ur-Ahnen des Basenji. Es wird vermutet, dass die alten Ägypter diese Hunde auf ihren Reisen aus Somalia, aus Kreta und dem ­griechischen Festland eingeführt haben. Man nimmt an, dass Phönizische Händler und die Römer für die Verbreitung dieser Hunde im ganzen Mittelmeergebiet verantwortlich waren und sie schließlich auch auf die Inseln Malta und Gozo gebracht haben.

Gegen diese Theorie spricht allerdings, dass ersten Belege für die Existenz eines für die Kaninchenjagd verwendeten Jagdhundes auf Malta erst aus der Zeit des Malteserordens stammen. Die alten Ägypter begannen um 3.000 v. Chr. diese Hunde mit ihrem einheimischen Windhund, dem Tesem, zu kreuzen. Es existieren allerdings bis heute keine Beweise für eine Verwandtschaft des Kelb tal-Fenek mit den Hunden des antiken Ägypten.

In Malta sind sich die Menschen sicher, dass der Kelb tal-Fenek maltesischer Herkunft ist. Um den Hund zu huldigen erklärte Malta den Kelb tal-Fenek im Jahre 1974 zum Nationalhund. Es wurde sogar eine maltesische Silbermünze geprägt, die den Kelb tal-Fenek auf der Rückseite darstellt.