Portugiesischer Wasserhund

Portugiesischer Wasserhund

Der ungewöhnliche Trimmschnitt lässt diesen Hund wie ein Show-Pudel aussehen. Seine wahre Natur ist die eines gut gebauten und intelligenten Arbeitshundes.

Früher wurde er von Fischern entlang der portugiesischen Küste gezüchtet, um ihnen beim Einholen der Netze zu helfen und die Boote zu bewachen. Heute ist er vor allem ein Haus- und Show-Hund.

Portugiesischer Wasserhund - eine sehr alte Hunderasse

Geschichte

Die Portugiesischen Wasserhunde, auch als Cão de Água Português bekannt, sind eine sehr alte und darüber hinaus sehr seltene Hunderasse. Es gibt Artefakte aus der Zeit der Römer, die darauf hinweisen, dass der Portugiesische Wasserhund zu den ältesten Hunderassen der Welt zählt. Hund die ihm ähnlich waren, soll es bereits vor 2000 Jahren gegeben haben.

canis leo (Löwenhund) und canis piscator (Fischerhund)

Aufgrund seiner ursprünglichen Schur wurden die Hunde auch canis leo (Löwenhund) genannt, oder wegen ihres "Berufs" auch canis piscator (Fischerhund). Trotz der Tatsache, dass er seit Jahrhunderten so häufig und nützlich an Portugals Küsten vertreten war, ist die genaue Herkunft des Portugiesischen Wasserhunde schwer zu ermitteln, da er nur in wenigen geschichtlichen Dokumentationen erscheint.

Prof. Dr. Manuel Fernandes Marques war der erste Bibliograf, der sich den Ursprüngen des Wasserhundes angenommen hatte. Er geht davon aus, dass diese Hunderasse im Zweistromland ursprünglich beheimatet war und von dort durch die Phönizier in die Welt verbreitet wurden.

Vermutlich brachten die Phönizier, den dem Wasserhund ähnliche Hunde, um 1250 v.Ch. auf die iberische bzw. Pyrenäenhalbinsel. Um die Zeit von 300 bis 500 n.Ch. wurden zotthaarige Herdenschutzhunde durch die Westgoten unter König Ataulf aus Rußland, die auf dem Gebiet der Pyrenäenhalbinsel gegen die Römer kämpften, eingeführt. Vermutlich haben sich die zotthaarige Herdenschutzhunde mit den einheimischen Hunden gekreuzt.

Um die Jahre 700 und 1100 n.Ch. besetzten die Mauren die Pyrenäenhalbinsel. Die Mauren brachten aus den asiatischen Steppen (Südrußlands) den "großen Wasserhund" mit und verbreiteten ihn. Die von den Mauren mitgeführten Hund kreuzten sich dann ebenfalls mit den einheimischen Hunden.

Vom 15. bis 16. Jahrhundert begleiteten die Vorfahren des Portugiesischen Wasserhundes die portugiesischen Seefahrer der königlichen Marine und auch die spanische Armada bei der Entdeckung der Welt. Die Aufgabe der Hunde war es Nachrichten zwischen den Schiffen, auch auf hoher See zu überbringen.

Über Jahrhunderte hinweg war der Hund für die portugiesischen Fischer unverzichtbar. Er begleitete die Fischer auf deren Schiffen, um zum Beispiel Fische, die sich aus dem Netz befreien wollten, an der Flucht zu hindern. Sie schwammen auch ins Meer hinaus um Fischschwärme aufzuspüren und in die Netze zu treiben. Die Hunde hatten für die Fischer den Status eines Freundes.

Aufgrund des technischen Wandels, wurde die Arbeit der Wasserhunde zum großen Teil von Maschinen übernommen und dies führte auch dazu, dass die Anzahl an benötigten Wasserhunden stark zurück ging. Bis hin zu dem Ergebnis, dass 1970 der Portugiesischen Wasserhund als seltenster Hund im Guinessbuch der Rekorde angeführt wird.

Mit nur etwa 50 Exemplaren wurde der Cão de Água Português 1955 offiziell von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt. Seit 2004 wird der Hund in Deutschland von einer kleinen Anzahl begeisterter Züchter gezüchtet.

Portugiesischer Wasserhund – ideal für Allergiker

Der Haushund "Bo" des ehemaligen und 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten Barack Obamas ist ein hypoallergene Hund. Was bedeutet: Ein portugiesischer Wasserhund löst dank seiner besonderen Fellstruktur weitaus weniger allergische Symptome aus als andere Hunderassen. Anders als viele andere Hunderassen wechselt er außerdem nur einmal statt zweimal im Jahr das Fell.

Auch darüber hinaus soll der portugiesische Wasserhund weniger Haare verlieren als andere Hunde. Aufgrund der Allergie von Tochter Da Malia Obama entschied man sich für einen portugiesischen Wasserhund. Er genießt den Ruf, allergikerfreundlich zu sein.

Auf Fotos kann man sehen, dass "Bo" ein hübscher schwarzer Wuschel mit weißer Brust und weißem Mäulchen ist. Er wurde nach dem Musiker Bo Diddley benannt, da Michele Obamas Vaters Spitzname "Diddley" lautete.

Pflege

Typischerweise kommen beim Portugiesischen Wasserhund zwei Haarvariationen vor: gewelltes Haar (wavy) und gelocktes Haar (curly).

Curly - gelocktes Haar

Bei der curly Variante ist das Haar kürzer als bei der gewellten variante, matt und bildet zylinderische Strähnen. Außer an den Achselhöhlen und in den Leistenbeugen ist das Haar am ganzen Kopf regelmäßig verteilt. Auf dem Kopf bildet sich ein aufrechter Haarschopf aus gekräuseltem Haar.

Wavy - gewelltes Haar

Bei der wavy Variante ist das Haar gewellt und etwas länger, leicht glänzend und von weicherer Konsistenz. Auch sind die Haare an den Ohren etwas länger als bei der curly Variante.

Portugiesische Wasserhunde haben keine Unterwolle, machen keinen typischen Fellwechsel durch und haaren dadurch nur sehr wenig. Sie machen in ihrem Leben nur einen Fellwechsel vom Baby- zum Erwachsenenfell durch. Dieser Wechsel ist bis zum 3 Lebensjahr beendet und geht nicht innerhalb von ein paar Monaten.

In der Regel wird der "wavy coat" am Hinterleib und auf Kopf und Fang kurz geschoren. Für den "curly coat" wird - speziell in den Vereinigten Staaten - der "working Retriever clip" bevorzugt, bei dem lediglich der Schwanz geschoren wird. Dennoch ist es nötig, dass sein schönes Fell regelmäßig (ca. zweimal pro Woche) ausgebürstet wird, damit es nicht verfilzt.

Charakter

Aufgeweckt, freundlich, intelligent, arbeitswillig, schnell vom Begriff, schlau, gehorsam und sozial. Das Sehvermögen ist sehr ausgeprägt und der Geruchsinn bemerkenswert. Er ist außergewöhnlich intelligent und versteht und gehorcht freudig allen Befehlen seines Meisters.

Äußerlichkeiten des Portugiesischer Wasserhund

Aufzucht und Erziehung

Angesichts des lerneifrigen Charakters dieser Hund ist eine Erziehung fast nicht nötig. Der Hund, der gern hart arbeitet, ist intelligent und schnell von Begriff. Seine große Intelligenz und Geschicklichkeit bewies der Familienhund schließlich bereits bei unzähligen Einsätzen auf Fischkuttern und Landungsbrücken.

Er ist sehr empfänglich für Änderungen der Stimmlage. Die Übungen sollten sich mit Spielen abwechseln, denn die Hunde sind gescheit genug, um sich bei sich ständig wiederholenden Übungen bald zu langweilen und eigene "Spielchen" zu erfinden.

Verträglichkeit

Die Gesellschaft von anderen Hunden und anderen Haustieren akzeptiert der Hund problemlos, zu Kindern ist er unglaublich freundlich.

Bewegung

Wie sein Name schon zeigt, liebt der Portugiesische Wasserhund das Schwimmen. Man kann ihn kaum eine größerer Freude machen, als ihn Stöckchen oder Bälle aus dem Wasser apportieren zu lassen; die Hunde sind aber auch für Behendigkeit und andere Hundesportarten geeignet.