Hakenwürmer

Hakenwürmer beim Hund

Hakenwürmer sind hakenförmige blutsaugende Dünndarmparasiten. Sie gehören zur Familie der Fadenwürmer (Nematoden) und erhielten ihren Namen aufgrund ihres abgebogenen Vorderteils. Eine Infektion mit Hakenwürmern wird „Ankylostomiasis“ genannt.

Hakenwürmer - Aussehen

Die Länge von Hakenwürmer beträgt in der Regel ca. 1-2 cm. Die Würmer haben einen runden Querschnitt. Sie besitzen eine große Mundöffnung mit zahnartigen Schneideplatten mit denen sie dann Wunden in die Darmschleimhaut reißen. Durch die entstandenen Wunden können große Mengen Blut verloren gehen.

Verbreitung

Die Hakenwürmer gehören zu den häufigsten Verursachern von Wurminfektionen in den Tropen und Subtropen.

Welche Arten vom Hakenwürmern gibt es?

  • Uncinaria stenocephala
  • Hundehakenwurm - Ancylostoma caninum
  • Ancylostoma tubaeforme (häufig bei Katzen anzufinden)
  • Necator americanus
  • Ancylostoma duodenale (Grubenwurm)

Bei Hund und Katze kommen Ancyostoma caninum und Uncinaria stenocephala am häufigsten vor.

Welche Hakenwurmarten kommen in Deutschland vor ?

In Deutschland anzutreffen ist vor allem „Uncinaria stenocephala“, welcher vorrangig Füchse und Hunde befällt. Doch auch Infektionen bei Katzen und Menschen sind möglich. Immer wieder eingeschleppt wird der Hundehakenwurm „Ancylostoma caninum“, welcher normalerweise in wärmeren Regionen vorkommt und eher als blinder Passagier nach Deutschland gelangt.

Eine weitere Art von Hakenwürmern ist der „Ancylostoma tubaeforme“, welcher jedoch ausschließlich Katzen befällt.

Welche Hakenwurmarten gibt es außerhalb Deutschlands?

In tropischen und subtropischen Regionen sind außerdem „Necator americanus“ und „Ancylostoma duodenale“ anzutreffen, welche besonders für den Menschen gefährlich sind.

Entwicklungszyklus von Hakenwürmern

Die Entwicklungszyklen von Hakenwürmern sind von Art zu Art verschieden. Gemeinsam ist ihnen, dass sich die Larven ihren Weg in den Wirt nicht über das Verdauungssystem, sondern über die Haut suchen.

Einige Hakenwürmer durchlaufen diverse Stadien des Larventums, bevor sie zum eigentlich adulten Wurm heranwachsen, welcher dann wieder infektiöse Eier ausscheiden kann. Diese produzierten Wurmeier werden über den Kot des Wirtes ausgeschieden.

Dort entwickeln sich die ersten drei Larvenstadien und ernähren sich von den Exkrementen. Erst das dritte Larvenstadium ist infektiös. Es vergräbt sich im Boden und wartet auf seinen Wirt. Meist bohren sich die Larven in die Ballen und entwickeln sich dort zum vierten Larvenstadium. Entweder werden sie von dort oral aufgenommen (durch beknabbern der Pfoten) oder sie wandern durch die Blutbahnen in die Lunge, wo sie dann beim Husten in das Maul gelangen und geschluckt werden.

Sobald die Larven im Darm angekommen sind, setzen sie sich in der Darmschleimhaut fest und entwickeln sich zu den eigentlichen, adulten (ausgewachsenen) Würmern. Diese ausgewachsenen Würmer setzen sich an den Darmzotten fest und saugen dort Blut. Sie beginnen recht schnell nach dem Festsetzen im Darm mit der Produktion neuer Eier. Diese werden wieder mit dem Kot ausgeschieden und die Entwicklung beginnt von vorn. Dieser komplette Vorgang, vom Ei bis zum adulten Wurm, dauert in etwa 2-3 Wochen.

Eine andere Art des Hakenwurms, der „Uncinaria stenocephala“, hat eine andere Strategie entwickelt. Er verharrt im Muskelgewebe seines Wirtes (meist eine trächtige Hündin) und wartet dort bis zum letzten Drittel der Schwangerschaft. Zu diesem Zeitpunkt wird langsam die Milchbildung angeregt. Diese Chance nutzt die Larve des Hakenwurms und wandert in die Milchdrüsen der Hündin. Sobald die Welpen geboren sind und bei ihrer Mutter säugen, gelangt der Wurm über die Drüse in den Darm der Welpen. Dort durchläuft er dann die reguläre weitere Entwicklung, bis hin zum adulten Wurm, welcher dann wieder Eier ausscheidet.

Symptome

Hautjucken, Hautentzündungen, Atemwegsbeschwerden, Oberbauchschmerzen und bei massivem Befall auch Gewichtsabnahme und Anämie.

Therapie - Wie behandelt man einen Ankylostomiasis?

Gegen Hakenwürmer werden die Wirkstoffe Mebendazol oder Albendazol eingesetzt.

Alternative natürliche Mittel

Wer dagegen auf natürliche Mittel zurückgreifen möchte, kann sich z.B. folgenden Sud kochen:

  • Ingwer, Knoblauch und Petersilie einkochen
  • 1-3 EL dieses Suds eingeben
  • eine halbe Stunde später 1 TL – 2EL (je nach Größe des Hundes) Rizinusöl eingeben
  • bei älteren oder geschwächten Hunden wird eher Leinsamen eingegeben
  • eine halbe Stunde später einen Brei aus Buchweizenmehl und Ulmenrinde oder Leinsamen geben

Diese Prozedur wird etwa 1 Woche lang durchgeführt. Wer zusätzlich noch etwas für die mechanische Reinigung des Darms tun will, kann Möhren zum Knabbern geben (oder diese alternativ raspeln und ins Futter geben). Ebenfalls effektiv sind gemahlene rohe Kürbiskerne, rohe Brunnenkresse, geraspelte Kokosflocken, Papayasamen oder ganze Melonenkerne. Allerdings sollte man sich maximal 2 dieser Zusatzstoffe aussuchen.

Diese Behandlung ist ebenfalls bei Spulwürmern und Peitschenwürmern effektiv. Sie wirkt sogar gegen Giardien, welche in letzter Zeit auch eine immer häufigere Diagnose darstellen.