Hautreaktionen auf Medikamente bei Hunden

Hautreaktionen auf Medikamente bei Hunden

Wenn Hunde Medikamente einnehmen, kann es zu unerwünschten Hautreaktionen kommen. Hautreaktionen können als Reaktion auf ein Medikament sowohl akut als auch chronisch auftreten und können ziemlich schwerwiegend sein.

In diesem Artikel werden wir uns verschiedene Arten von Hautreaktionen bei Hunden ansehen, die durch Medikamente ausgelöst werden können, und was zu tun ist, wenn solche Reaktionen auftreten. Außerdem werden wir uns einige Möglichkeiten ansehen, um die Wahrscheinlichkeit solcher Reaktionen zu minimieren.

Kutane Arzneimittelexantheme bei Hunden

Kutane Arzneimitteleruptionen umfassen ein breites Spektrum an Krankheiten und klinischen Symptomen, die sich in ihrer klinischen Präsentation und Pathophysiologie voneinander unterscheiden.

Pathophysiologie bezieht sich auf die funktionellen Veränderungen des Körpers, die mit der Krankheit einhergehen. Diese Erkrankungen können aufgrund ihrer unterschiedlichen Symptome und Pathophysiologie unterschiedliche Behandlungsmethoden erfordern.

Es ist wahrscheinlich, dass viele Arzneimittelreaktionen, die nur milde Symptome verursachen, unbemerkt bleiben oder nicht gemeldet werden. Daher sind die Inzidenzraten für bestimmte Arzneimittel nicht bekannt und die meisten verfügbaren Fakten über arzneimittelspezifische Reaktionen wurden aus Berichten in der wissenschaftlichen Literatur abgeleitet.

Einige Arten von Arzneimittelreaktionen scheinen eine familiäre Grundlage zu haben.

Symptome und Arten

  • Juckreiz, übermäßiges Kratzen
  • Flache, kleine rote Flecken und erhabene Beulen
  • Exfoliative Erythrodermie, ein Zustand, bei dem mindestens 50 Prozent der Körperoberfläche hellrot und schuppig werden
  • Schuppen
  • Nesselsucht
  • Allergie-Symptome
  • Hautrötungen und Schwellungen
  • Flecken mit dunklerer Haut oder Plaques (runde Flecken), die sich ausdehnen und in der Mitte aufklaren können, so dass sie wie ein Bullauge aussehen
  • Blasenbildung auf der Haut aufgrund von arzneimittelinduziertem Pemphigus/Pemphigoid (eine seltene Autoimmunerkrankung der Haut

Ursachen

  • Medikamente jeglicher Art
  • Exfoliative Erythrodermie (schälende Rötung):
    • Am häufigsten in Verbindung mit Shampoos und Dips
    • Häufig bei Reaktionen auf topische Ohrmedikamente, meist in den Gehörgängen und an den konkaven Ohrmuscheln (äußerer Teil des Ohrs)
  • Kann nach der ersten Dosis des Medikaments oder nach wochen- bis monatelanger Verabreichung desselben Medikaments aufgrund einer Sensibilisierung auftreten (wenn der Körper nach wiederholter Exposition gegenüber einem Stoff überempfindlich wird)

Diagnose

Ihr Tierarzt wird Ihrem Hund eine vollständige körperliche Untersuchung unterziehen, die eine umfassende dermatologische Untersuchung mit Hautabschabungen für Laborkulturen beinhaltet, um eventuell vorhandene bakterielle und Pilzinfektionen auszuschließen oder zu bestätigen. In manchen Fällen kann auch eine Hautbiopsie angezeigt sein.

Um den Gesundheitszustand Ihres Hundes zu untersuchen, wird Ihr Tierarzt ein chemisches Blutprofil, ein komplettes Blutbild, ein Elektrolytbild und eine Urinanalyse anordnen. Darüber hinaus wird der Tierarzt eine gründliche Anamnese des Gesundheitszustands Ihres Hundes durchführen, um das Auftreten der Symptome und möglicher Vorfälle, die diesen Zustand ausgelöst haben könnten, zu ermitteln.

Behandlung

Wenn sich herausstellt, dass Ihr Hund auf äußere Reize reagiert, sollten Sie die Verwendung von Shampoos, topischen Präparaten und Reinigungsmitteln einstellen. Achten Sie besonders auf die Reinigungsmittel, die Sie verwenden, da Ihr Hund auf Bodenreiniger oder andere Reinigungsmittel möglicherweise allergisch reagiert.

Falls Ihr Hund eine Diagnose von Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxische epidermale Nekrolyse (TEN) erhält, zwei potenziell tödliche Hautreaktionen auf Arzneimittel, muss er stationär behandelt werden. Falls bei Ihrem Hund eine Verabreichung eines Medikaments festgestellt wird, wird Ihr Tierarzt einen geeigneten Ersatz für das Medikament finden.

Intensive unterstützende Pflege und Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr werden verabreicht, um die Schmerzen, die mit diesen Erkrankungen einhergehen, zu lindern. Dies hilft, die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern

Bei chronischem und persistierendem idiopathischem Erythema multiforme (EM) ist Azathioprin oft eine wirksame Behandlungsmethode. Intravenöses menschliches Immunglobulin (IVIG) hat sich als sehr wirksam bei schwerem EM und TEN erwiesen, wenn sie nicht ohne Behandlung abklingen, ist aber leider häufig sehr kostspielig. Deswegen ist es möglicherweise nicht immer die beste Option.

Leben und Management

Wenn Sie Anzeichen einer Hauterkrankung bei Ihrem Hund bemerken, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt wird die Ursache und Schwere der Erkrankung bestimmen und gegebenenfalls Folgetermine mit Ihnen vereinbaren. Sollte die Hauterkrankung Ihres Hundes erneut oder schlimmer auftreten, sollten Sie sich schnellstmöglich wieder an Ihren Tierarzt wenden.