Babesiose

Babesiose beim Hund

Die Hundemalaria, auch bekannt als Babesiose beim Hund, wird durch Blutparasiten verursacht, die von Zecken übertragen werden. Wenn nicht behandelt, führt diese Krankheit in der Regel zum Tod des Hundes. Im Folgenden erhalten Sie essenzielle Fakten zu diesem Thema.

Was sind Babesien?

Babesien sind winzige, einzellige Parasiten, die zur Familie der Piroplasmen gehören. Aus diesem Grund wird die Erkrankung auch als Piroplasmose bezeichnet. Es gibt verschiedene Arten von Babesien, von denen jedoch nicht alle in Deutschland vorkommen. Die wichtigsten Arten, die Hunde betreffen, sind Babesia canis und Babesia gibsoni.

Die Babesien vermehren sich in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) von Säugetieren wie Hunden und zerstören diese. Um von einem Säugetier zum nächsten zu gelangen, nutzen die Parasiten Wiesenzecken als Überträger (Vektor).

Wie infiziert sich mein Hund mit Babesiose?

Früher war die Piroplasmose beim Hund in Deutschland nicht präsent. Es war eine Krankheit, die Hunde nur auf Reisen in bestimmten Gebieten bekamen, wenn sie ungeschützt waren. Durch vermehrten Import von Hunden aus dem Ausland, insbesondere im Rahmen von Tierschutzprojekten, und zunehmenden Reiseverkehr innerhalb Europas wurden jedoch viele Babesien nach Deutschland gebracht.

Zusätzlich begünstigt der Klimawandel das Wachstum der Zeckenpopulationen und ermöglicht das Vorkommen von Zeckenarten, die bisher in Deutschland selten oder gar nicht vorkamen. Dazu gehört auch die Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus), die die Babesiose auf Hunde übertragen kann.

Die Zecken bevorzugen feuchte Lebensräume wie Wiesen, Waldränder oder die Nähe von Gewässern. Sie sind besonders häufig im Frühling (März/April) und Herbst anzutreffen. In diesen Jahreszeiten besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Hunde Zecken einfangen, wenn sie durch Wald und Wiesen streifen. Es scheint, dass kurz gemähte Parkwiesen oder stark beschattete, dichte Wälder weniger von Wiesenzecken bevölkert sind.

Nachdem eine Zecke, die mit Babesien infiziert ist, sich auf dem Hund festgesetzt hat, dauert es in der Regel etwa 12-48 Stunden, bis die Babesiose übertragen wird. Dies liegt daran, dass sich die Babesien in der Zecke erst ab dem Beginn des Saugvorgangs vermehren. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Übertragung auch schneller erfolgen kann, wenn eine Zecke während des Saugvorgangs den Wirt wechselt.

Neben der Babesiose gibt es noch andere Krankheiten, die von Zecken auf Hunde übertragen werden können und für sie gefährlich sind. Beispiele hierfür sind die Borreliose, Ehrlichiose und Anaplasmose.

Babesiose Hund: Symptome

Abhängig von der spezifischen Art können sich die Symptome der Babesiose unterscheiden. Sie haben jedoch gemeinsam, dass sie zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen führen und somit den Sauerstofftransport im Körper beeinträchtigen. Bei einer fortgeschrittenen Erkrankung können verschiedene Organe, wie die Nieren oder die Leber, Schaden nehmen.

In der Regel treten etwa 1-3 Wochen nach der Infektion plötzliches Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit und ein blasses Aussehen der Schleimhäute im Maul und an den Augen auf. Der Urin kann sich rötlich oder bräunlich verfärben.

Im Laufe der Zeit können sich die Schleimhäute gelblich verfärben, da bei der Zerstörung der roten Blutkörperchen der Blutfarbstoff (Hämoglobin) freigesetzt wird, der in eine gelbe Zwischenstufe (Bilirubin) abgebaut wird.

In schweren Fällen der Babesiose kann es zu einer starken Zerstörung der roten Blutkörperchen kommen, was zu einem Schockzustand und anderen Komplikationen wie Nierenversagen führen kann. Bei Nierenversagen produzieren die Hunde entweder wenig oder gar keinen Urin mehr, manchmal aber auch plötzlich große Mengen, die dann braun gefärbt sind.

Wenn sich Flüssigkeit in den Lungen ansammelt (Lungenödem), zeigen die Hunde verstärkte Atmung, Husten und möglicherweise auch blutigen Nasenausfluss. Wenn das Nervensystem betroffen ist, können auch epileptische Anfälle, Lähmungen und Bewegungsstörungen auftreten.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Symptome auftreten müssen, wenn ein Hund an Babesiose erkrankt ist. Neben der Art der Babesien spielen auch Faktoren wie das Alter des Hundes, der Zustand seines Immunsystems und eventuelle Vorerkrankungen eine Rolle. In der Regel leiden erwachsene, gesunde Hunde weniger unter den Parasiten als junge oder ältere Tiere, die möglicherweise bereits Vorerkrankungen haben. Letztere können schnell an einer Babesiose-Infektion sterben.

Hunde mit chronischer Babesiose können durch Veränderungen im Blut oder wiederkehrende Fieberschübe, Schwäche und Gewichtsverlust auffallen.

Es ist wichtig zu beachten, dass unbehandelte Babesiose beim Hund in der Regel zum Tod führt!

Babesiose beim Hund: Behandlung

Wenn der Tierarzt den Verdacht auf Babesiose bei Ihrem Hund hat, aufgrund von Symptomen und möglicherweise einem Auslandsaufenthalt, wird er neben der körperlichen Untersuchung auch eine Blutuntersuchung durchführen. Dadurch können die Blutparasiten nachgewiesen werden.

Es gibt verschiedene Methoden zur Diagnose (mikroskopisch, PCR, Antikörpernachweis), die unterschiedlich aufwändig und aussagekräftig sind. Der Tierarzt wird je nach Situation die geeignete Methode wählen. In einigen Fällen muss die Blutprobe an ein externes Labor geschickt werden, da nicht alle Techniken vor Ort in der Praxis verfügbar sind.

Die Behandlung der Babesiose beim Hund erfolgt durch die Verabreichung eines Medikaments, das dem Hund injiziert wird. Es ist wichtig, dass die Behandlung so schnell wie möglich durchgeführt wird, um negative Auswirkungen der Babesiose auf den Hund zu verhindern. Leider werden nicht immer alle Parasiten durch die Behandlung abgetötet. Wenn das Tier bereits einen großen Verlust an roten Blutkörperchen erlitten hat, kann eine Bluttransfusion erforderlich sein. Weitere Komplikationen werden natürlich auch entsprechend behandelt.

Die Babesiose des Hundes wird mit sogenannten „Antiprotozotika“ behandelt. Dies sind Medikamente welche einzellige Erreger und Parasiten bekämpfen. Als besonders gut wirksam haben sich hierbei die Wirkstoffe Imidocarbdiproprionat und Phenamidin erwiesen. Diese werden in der Regel auch nur einmal verabreicht. Die Blutarmut wird meist mithilfe von Bluttransfusionen „behandelt“.

Vorbeugung von Babesiose beim Hund: Kann ich mein Haustier schützen?

Da der Parasit Babesien durch Zecken übertragen wird, ist eine effektive Zeckenprophylaxe auch ein wirksamer Schutz vor Babesiose. Es gibt verschiedene Präparate in Form von Spot-on, Halsbändern oder Tabletten, die Zecken abtöten und fernhalten können (Repellent). Es ist ratsam, Ihren Tierarzt nach Empfehlungen zu fragen!

Nach einem Spaziergang sollten Sie Ihren Hund gründlich auf Zecken untersuchen und diese entfernen, insbesondere während der Hochzeiten im Frühling und Herbst. Beachten Sie jedoch, dass Zecken auch bei Temperaturen um 5°C aktiv sein können und Nachtfröste überleben können!

Es ist ratsam, Ihren Hund nicht in Gebiete mitzunehmen, in denen Babesiose oder andere Erkrankungen verbreitet sind, wie zum Beispiel das Mittelmeer. Sollten Sie dennoch eine Reise in solche Gebiete mit Ihrem Hund planen, sollten Sie sich rechtzeitig und in Ruhe mit Ihrem Tierarzt beraten, um geeignete vorbeugende Maßnahmen gegen Reisekrankheiten zu besprechen und diese zu vermeiden.

Übertragung von Babesiose vom Hund auf den Menschen: Ist Hundemalaria möglich?

Die Babesiose des Hundes gilt derzeit nicht als übertragbar auf den Menschen.

Gibt es einen Impfstoff gegen die Babesiose

Die beste Vorbeugung besteht immer noch darin den Hund nicht mitzunehmen, wenn man in ein betroffenes Gebiet fährt (Mittelmeerraum). Sollte sich das nicht vermeiden lassen, so gibt die Möglichkeit ein Medikament zu verabreichen, welches den Verlauf der Erkrankung eindämmen und abschwächen soll. Jedoch hat dieses Medikament sehr starke Nebenwirkungen und wirkt nicht zu 100%! Darum raten wir dringend davon ab es mit dieser Art der Vorbeugung zu versuchen.

Des Weiteren gibt es einen Impfstoff gegen die Babesiose beim Hund. Dieser Impfstoff ist allerdings nur in Frankreich und der Schweiz zugelassen. Außerdem schützt auch dieser nicht direkt vor einer Infektion mit Babesien, sondern soll für einen milderen Verlauf der Hunde-Malaria sorgen. Da die Impfung jedoch auch nicht alle Erregerstämme abdeckt und ein großes Nebenwirkungspotential hat, raten wir ebenfalls von einer Impfung ab.

Zusammenfassung: Babesiose beim Hund.

Die Babesiose beim Hund ist eine parasitäre Krankheit, die in der Regel ohne Behandlung tödlich endet. Neben anfänglich milden Symptomen kann es auch zu schweren Verläufen kommen. Die beste Vorsorge besteht darin, Hunde gegen Zecken zu behandeln und das Reisen in risikoreiche Gebiete zu vermeiden. Wenn Sie aus einem Gebiet zurückkehren, in dem Babesiose verbreitet ist, empfiehlt es sich, beim Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen, um eine mögliche Infektion auszuschließen.