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Definition
Die Leishmaniose beim Hund ist eine Infektionskrankheit, die durch Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken übertragen wird und bei Hunden häufig tödlich verläuft. Im Gegensatz zur Babesiose wird die Leishmaniose nur in wenigen Einzelfällen bei Hunden gefunden, die nicht zuvor in südlichen Ländern waren. Es gibt Grund zur Annahme, dass die Krankheit durch Einschleppung der Sandmücke, auch Sandfliege genannt, die als Überträger der sogenannten Leishmanien gilt, früher oder später auch in Deutschland ankommt. Die Krankheit kann auch auf den Menschen übertragen werden.
Übertragung
Die Übertagung der Leishmanien-Erreger, benannt nach dem schottischen Tropenarzt William Boog Leishman, erfolgt durch einen Stich der Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken auf den Hund, die beim Blutsaugen den Hund mit den gefährlichen Leishmanien infiziert. Der Leishmanien-Erreger nistet sich in bestimmten Gewebszellen ein. Dort vermehren sie sich und greifen nach und nach Lymphknoten, Milz, Knochenmark, Leber und weitere Organe des Tieres an.
Eine Übertragung ist allerdings auch per Bluttransfusionen möglich. Auch Tiere und Menschen mit offenen Wunden können sich durch den Kontakt mit erregerhaltigen Sekreten kranker Hunde infizieren. Hauptansteckungsverusacher der Leishmaniose bleibt aber die Sandmücke beziehungsweise Schmetterlingsmücke.
Symptome
Zu beginn können bei der Leishmaniose uncharakteristischen Symptomen, wie Abgeschlagenheit, Fieberschüben und Durchfall auftreten. Die Symtome treten dabei häufig schubweise auf. Eine Leishmaniose des Hundes äußert sich in zwei verschiedenen Formen, die jedoch oft auch gemeinsam auftreten: Zum einen die Hautform und zum anderen die viszerale Form bei der sich die Krankheit in die inneren Organe ausbreitet. Bis zum Auftreten der ersten Symtomen dieser Krankheit können 1 bis 18 Monate vergehen.
Bei der Hautform zeigen sich oft zu beginn nicht juckende, schuppige Hautausschläge auf dem Nasenrücken, an den Ohrspitzen und rund um die Augen des Hundes herum. Diese Stellen können sich im weiteren Verlauf über den gesamten Körper ausbreiten. Bei der viszerale Form zeigen sich Symtome wie Blutiger Urin, Erbrechen und Durchfälle. Häufig sind dabei auch blasse Schleimhäute als Folge einer Blutarmut zu beobachten.
Dies führt zu einer Abmagerung und Apathie des Hundes. Einige Hunde sterben als Spätfolge dieser Erkrankung vereinzelt erst Monate später angesichts der allgemeinen zunehmenden Schwäche. Bei einer schwächer ausgeprägten Form können auch nur Abmagerung, Müdigkeit und nur einzeln veränderte Haustellen auftreten.
Diagnose
Ihr Tierarzt führt zu beginn ein Anamnesegespräch in welches er sich beim Halter erkundigt, ob der Hund mit ins Ausland (vor allem in südliche Urlaubsländer) genommen wurde. Im Anschluss daran folg dann eine körperliche Untersuchung des Hundes. Er begutachtet unter anderem die Beschaffenheit der Haut, der Haare und der Lymphknoten.
Um die Diagnose der Leishmaniose abzusichern, folgt dann eine Labor-Untersuchung. Hierbei entimmt der Tierarzt dem Hund Blutproben und Gewebeproben. Auch symptomfreie Hunde können mit dem Erreger infiziert sein. Selbst wenn die Leishmaniose noch nicht ausgebrochen ist, ist es möglich Antikörper im Blut des Hundes nachzuweisen.
Behandlung
Die Leishmaniose bei Hunden ist nicht heilbar. Das Ziel der Therapie ist die Linderung der Symptome und somit eine Verbesserung der Lebensqualität. Der Tierarzt verschreibt Medikamente wie z.B. Allopurinol, Miltefosin (Milteforan®), Antimonpräparate (Natriumstibogluconat oder Megluminantimonat), Domperidon (Leisguard®) welche die Symptome der Erkrankung lindern. Bei der längeren Einnahme von Allopurinol, treten häufig Nebenwirkungen wie ein Harnstein-Leiden auf. Solange dem Hund dieses Medikament verabreicht wird ist eine proteinarme (eiweißarme) Diät für den Hund ratsam.
Prognose
Therapeutisch ist bei der Leishmaniose nur in den seltesten Fällen eine vollständige Heilung herbeizuführen - meist ist eine lebenslängliche engmaschige tierärztliche Therapie und Überwachung des Hundes vonnöten. Selbst bei einer erfolgreichen Behandlung des Hundes besteht das Risiko von Rückfällen.