Öle für den Hund - Was macht sie so wichtig?

Öle für den Hund - Was macht sie so wichtig?

Futtersack oder Dose auf und rein damit in den Napf – das war’s. So sah bis vor Kurzem noch das tägliche Futter der meisten Haushunde aus. Spätestens seit immer mehr Hundehalter barfen, bzw. sich allgemein mehr mit der Ernährung ihrer Vierbeiner auseinandersetzen, sind jedoch auch Nahrungsergänzungsmittel für den Hund immer öfter gefragt.

Im Folgenden soll es um Öle als Nahrungsergänzungsmittel für den Hund gehen. Außerdem verrate ich dir, worauf du beim Kauf achten musst und welche Nebenwirkungen auftreten können.

Warum Pflanzenöl?

Hunde sind keine reinen Fleischfresser. Sie benötigen die Fette, die vor allem in pflanzlichen Ölen enthalten sind, ebenso wie die, die im Fleisch stecken. Daher setzen gerade Barfer auf eine gesunde Mischung aus frischem Fleisch und verschiedenen Pflanzenölen, um ihren Hund bestmöglich zu ernähren.

Das Fett aus Pflanzenölen hilft deinem Hund dabei, bestimmte Vitamine zu gewinnen. Vitamin A, D, E und K sind fettlöslich. Ohne Fett kann dein Hund sie nicht verwerten. Auch bei der Hormonbildung benötigt dein Hund Fette. Sie unterstützen außerdem sein Immunsystem. Neben den pflanzlichen Ölen gibt es auch noch Fischöle, die die Gesundheit deines Hundes ebenfalls unterstützen.

Welche Öle sind für meinen Hund geeignet?

Du kannst aus vielen verschiedenen Ölen wählen. Sie besitzen unterschiedliche Wirkstoffe und schmecken außerdem verschieden. Es ist gut möglich, dass dein Vierbeiner bei einem Öl angeekelt die Nase rümpft. Von einem anderen kann er dafür vielleicht nicht genug bekommen. Probiere ruhig verschiedene Öle aus, um herauszufinden, welche seinem Geschmack entsprechen. Öle, die sich als Nahrungsergänzung für deinen Hund eignen, sind:

  • Borretschöl
  • Distelöl
  • Kokosöl
  • Hanföl
  • Leinöl
  • Fischöl
  • Krillöl
  • Olivenöl
  • Traubenkernöl
  • Lebertran
  • Weizenkeimöl
  • Nachtkerzenöl
  • Rapsöl
  • Wallnussöl
  • Schwarzkümmelöl

Puh, das ist eine ganze Menge. Welches Öl du bei welchen Problemen anwenden kannst, erfährst du weiter unten im Text.

Unterschiede in der Herstellung

Bei der Wahl des richtigen Öls solltest du unbedingt darauf achten, dass es kalt gepresst ist. Beim warmen Pressen wird zwar mehr Öl gewonnen, doch die Temperatur zerstört auch viele wertvolle Inhaltsstoffe. Fettsäuren und Vitamine sind nicht hitzebeständig und gehen schnell verloren. Dadurch verliert das Öl auch seine Wirkkraft.

Kalt gepresste Öle sind teurer, aber wirkungsvoller. Greife daher lieber etwas tiefer in die Tasche wenn es um die Wahl des richtigen Öls geht. Außerdem ist wichtig, dass das Öl nicht raffiniert ist. Raffinieren bedeutet in diesem Fall reinigen. Im heiß gepressten Öl befinden sich noch Stoffe, welche herausgefiltert werden sollen. Dabei kommen auch Chemikalien zum Einsatz. Diese sorgen dafür, dass das Öl länger haltbar wird.

Sie zerstören aber ebenfalls Vitamine sowie ungesättigte Fettsäuren und nehmen dem Öl seinen einzigartigen Geschmack. Achte daher unbedingt darauf, dass du nur kalt gepresste, native Öle für deinen Hund kaufst. Diese darfst du dann natürlich nicht erhitzen, sonst verlieren auch sie einen Teil ihrer Wirkung.

Damit sie dir nicht verderben, wähle kleine Flaschen und achte auf die richtige Lagerung. Öle mögen es kühl und dunkel. Direktes Sonnenlicht kann ebenso wie Wärme zum Verlust wichtiger Inhaltsstoffe führen.

Anwendungsmöglichkeiten

Die Öle wirken in verschiedenen Bereichen. Hat dein Hund Fellprobleme, braucht er vermutlich ein anderes Öl als Nahrungsergänzung als ein Hund mit Verdauungsbeschwerden.

Öle für Haut und Fell

Öle, die reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind, helfen dem Hautbild deines Hundes. Sie sorgen außerdem für ein glänzendes, gesundes Fell. Lein-, Hanf-, Weizenkeim- und Fischöl eignen sich, wenn dein Hund unter Hautproblemen oder stumpfem Fell leidet. Auch Borretsch-, Distel-, Krill- und Nachtkerzenöl haben diese positive Wirkung.

Öle bei Verletzungen oder Krankheiten.

Öle eignen sich nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel. Auch die äußerliche Anwendung kann in manchen Bereichen nützlich sein. Manche Öle verfügen über entzündungshemmende Wirkstoffe. Olivenöl gehört dazu. Es enthält Oleocanthal. Dieser Wirkstoff kann die Heilung unterstützen. Auch Rapsöl wirkt entzündungshemmend und kann beispielsweise bei Arthrose helfen. Daneben eignet sich Lebertran zur Behandlung von Verletzungen.

Öle gegen Parasiten

Laurinsäure kann deinen Hund vor Flöhen und Zecken schützen. Die Parasiten mögen den Geruch dieser Fettsäure gar nicht. Sie nehmen schnell Reißaus, wenn du deinem Hund entsprechende Öle ins Futter mischst oder ihn äußerlich damit behandelst. Kokosöl enthält viel Laurinsäure. Dieses Öl hilft außerdem gegen Würmer und bekämpft sogar Pilze und Viren, die deinem Hund das Leben schwer machen wollen. Schwarzkümmelöl hält ebenfalls Zecken und Flöhe fern.

Öle bei Allergien

Linolsäure ist eine ungesättigte Fettsäure, die äußerlich angewendet bei Allergien helfen kann. Enthalten ist sie in Nachtkerzen- und Wallnussöl. Daneben helfen auch Leinöl und Schwarzkümmelöl bei Allergien.

Jungmachende Öle

Es klingt zu schön, um wahr zu sein, aber es stimmt: Manche Öle wirken der Zellalterung entgegen. Das tun sie, indem sie freie Radikale einfangen und die Körperzellen so weniger oxidativem Stress ausgesetzt sind. Traubenkern-, Schwarzkümmel- und Weizenkeimöl sind solche Wundermittel.

Weitere Anwendungen

Lebertran wirkt wachstumsfördernd und knochenstärkend. Er eignet sich daher besonders für geschwächte Welpen und junge Hunde. Gleichzeitig unterstützt er das Immunsystem. Leinöl kann bei Entzündungen im Verdauungstrakt helfen. Schwarzkümmelöl kann die Häufigkeit von epileptischen Anfällen reduzieren.

Dosierung

Gib deinem Hund täglich etwa 1–2 Teelöffel Öl pro 10 kg Körpergewicht. Wechsele am besten regelmäßig das verwendete Öl. So stellst du sicher, dass dein Hund die ganze Bandbreite an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen erhält.

Nebenwirkungen

Häufig kannst du auftretende Nebenwirkungen auf Überdosierung zurückführen. Gewichtszunahme kann beispielsweise auftreten, wenn du deinem Hund über längere Zeit zu viel Öl ins Futter mischst. Manche Öle hemmen außerdem die Aufnahme bestimmter Nährstoffe oder können Entzündungsreaktionen auslösen. Das ist nicht bei allen Hunden der Fall. Du solltest deinen Hund daher gut beobachten, wenn du ein neues Öl ausprobierst. Auch allergische Reaktionen sind möglich.

Fazit

Öle sind, vor allem beim Barfen, nicht aus der Ernährung unserer Hunde wegzudenken. Sie versorgen unsere Vierbeiner mit lebenswichtigen Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen und helfen gleichzeitig in vielfältigen Lebensbereichen deines Hundes. Sie sind allgemein gut verträglich und bringen wenige Nebenwirkungen mit sich. Dennoch solltest du deinen Hund vor allem nach der Gabe eines neuen Öls beobachten. Allergische oder andere Reaktionen auf bestimmte Öle können vorkommen. Da du aus einer breiten Auswahl an Ölen wählen kannst, wirst du aber sicherlich eines finden, das dein Hund verträgt und außerdem gern mag.