Die Welt ist rund: 360-Grad-Kameras
Schon lange vor Christoph Kolumbus‘ Reise nach Amerika wussten die Menschen um die Kugelgestalt der Erde.
Und spätestens seit Google Street View wissen wir, dass sich auch Bilder in Form kugelförmiger Sphären einfangen lassen, wir uns also virtuell in alle Richtungen „umsehen“ können.
Kreisen um alle Achsen
Auch bei Panorama-Bildern spricht man häufig von 360-Grad-Aufnahmen. Solche Rundum-Panoramen sind keine Hexerei und können mit ganz normalen Kameras, ja sogar mit dem Smartphone aufgenommen werden. Letztere bieten oft sogar eine Software-Unterstützung dafür an. Probieren Sie es doch einfach einmal aus.
Für ein horizontales Panorama eignen sich universelle Kompaktkameras wie die Olympus SH 2 oder vergleichbare Modelle. Wichtig ist eine Möglichkeit, automatische Funktionen wie Belichtungssteuerung und Autofokus abschalten zu können. Am besten klappt das Panorama mit einer Montage der Kamera auf einem Stativ, idealerweise mit dem Drehpunkt im sogenannten Nodalpunkt, dessen Ermittlung aber sehr aufwendig ist.
Für den Anfang reicht es auch, sich mit dem Fotoapparat einmal um die eigene Achse zu drehen und dabei sich überlappende Fotos aufzunehmen – ohne Automatik, damit alle Fotos gleich belichtet und fokussiert sind, sonst klappt das Zusammenfügen nicht. Setzen Sie die Bilder am Computer zusammen, und Sie erhalten einen Rundumblick, der sich auch ausdrucken lässt.
Die 360-Grad-Kamera geht aber einen Schritt weiter. Sie macht Bilder nicht nur in der Horizontalen, sondern auch mit Schwenks nach oben und unten, bis jeder Zentimeter der Umgebung kugelförmig abgelichtet ist. Je nach Ausgabemedium lässt sich daraus ein kreisförmiges, zweidimensionales Bild berechnen, oder die Einzelfotos werden zu einer virtuellen Realität zusammengesetzt.
Abgrenzung zur 3D-Fotografie
In einigen Veröffentlichungen werden 360-Grad-Kameras als Alternative zu 3D-Kameras dargestellt. Das ist aber nur bedingt richtig. Das Infoportal www.digitalkameratrends.com erläutert die Wirkungsweise von 3D-Kameras anhand des Prinzips, wie wir mit zwei Augen geringfügig unterschiedliche Bilder erfassen und unser Gehirn daraus einen räumlichen Eindruck zusammensetzt. Ein Bild aus einer 360-Grad-Kamera lässt sich zwar mit entsprechender Software zu virtuellen Rundum-Sichten nutzen, aber eine echte 3D-Funktion ist damit nicht verbunden.