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Definition
Als Parvovirose welche auch als Katzenseuche bekannt ist, wird eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit von Hunden bezeichnet. Sie wird durch das Canine Parvovirus (CPV-2), welches erstmals 1977 beschrieben wurde, hervorgerufen. Leider befällt sie heutzutage nicht mehr nur Katzen, wie es früher einmal war. Die heutige Form kann mittlerweile auch Hunde damit infizieren.
Hunde welchem Alters sind gefährdet?
Am empfänglichsten für die Erkrankung sind Welpen im Alter von 2 bis 16 Wochen und alte Hunde. Von der Krankheit werden vor allem Jungtiere befallen, deren eigenes Immunsystem noch nicht genügend entwickelt ist.
Übertragung
Eine Infizierung kann auf vielen Wegen stattfinden. Gemeinsam haben alle Übertragungswege den direkten Kontakt mit dem Erreger durch andere infizierte Hunde. Sei es durch direkten Kontakt (beim Spielen auf der Hundewiese oder in der Hundeschule) oder durch Exkremente. Selbst der Speichel des infizierten Hundes kann bei einem anderen Hund zur Ansteckung führen. Der Erreger dringt über die Nasen- und Maulschleimhaut in den Körper ein. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 10 Tage.
Wie lange kann dar Canine Parvovirus überleben?
Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr unempfindlich. Bei Raumtemperatur bleibt er über 6-12 Monate infektiös. Die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel vermögen nicht ihn zu inaktivieren. Zu den gegen das Virus wirksamen Substanzen zählen Natriumhypochlorit, Formaldehyd und Glutaraldehyd.
Welche Symptomen treten auf?
Bei nur 10% der infizierten Hunde ruft diese Krankheit überhaupt die typischen Symptome, wie Erbrechen, Durchfall und Fieber, hervor. Die Hunde, bei denen keine Symptome auftreten, scheiden den Erreger jedoch über den Kot aus. Sie selbst bilden Antikörper gegen die Parvoviren. Durch die Bildung von Antikörpern sind die Hunde innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre gut vor der Hundeseuche geschützt.
Bei Welpen bis zum 4. Lebensmonat befällt der Virus den Herzmuskel und löst in seltenen Fällen schwere Herzerkrankungen aus. Der Welpe verstirbt meist binnen kurzer Zeit. Erst kurz vor dem Tod kommt es zu Atemnot, Herzrhythmusstörungen und Lungenödemen. Die Sterblichkeit bei Welpen im Alter bis 4 Monaten liegt bei nahe 100 Prozent. Durch die Impfung von Zuchthündinnen und die dadurch gewonnene Grundimmunisierung der Welpen tritt diese schwere Verlaufsform jedoch praktisch nicht mehr auf.
Bei älteren Hunden wird vor allem der Verdauungstrakt angegriffen. Der Hund leidet dann einige Tage unter Erbrechen, ist apathisch und hat hohes Fieber. Danach kommt es dann zu massiven, oft auch blutigen Durchfällen. Diese heftigen Durchfälle haben eine für die Parvovirose typischen süßlichen Geruch. Der hohe Flüssigkeitsverlust, bedingt durch die Durchfälle, führt dann oft zu Kreislaufversagen und im schlimmsten Fall zum Tod des Hundes.
Wie wird die Parvovirose diagnostiziert?
Die Diagnose stellt in aller Regel ein Tierarzt, nachdem er den Hund gründlich untersucht und sich alle Beschwerden angehört hat. Treten Beschwerden wie hohes Fieber, Durchfall und Erbrechen auf, so wird der Arzt eine Blutuntersuchung veranlassen. Bei dieser Untersuchung wird dann in der Regel eine sogenannte „Leukopenie“ festgestellt. Sie zeigt eine stark verringerte Anzahl von weißen Blutkörperchen im Blut. Kombiniert wird dieser Test mit einer Kotuntersuchung.
Wie läuft die Behandlung ab?
Die Behandlung soll vorrangig die Beschwerden lindern und mögliche Komplikationen vermeiden. Eine sofortige Dauertropfinfusion hilft den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. In der Regel wird auch ein Antibiotikum verabreicht, welches vor Sekundärinfektionen schützen soll. Dieses schlägt jedoch auf den Darm, weswegen die Gabe eines Probiotikapräparats sinnvoll ist.
Um den Darm zu entlasten sollte der Hund mindestens 2 Tage fasten und nur künstlich durch Elektrolytlösung ernährt werden. Die Elektrolytlösung wird ihm mithilfe einer Einmalspritze langsam in die seitliche Backentasche verabreicht. Wenn die Null-Diät überstanden ist, kann der Hund langsam wieder mit kleinen Mengen fester Nahrung gefüttert werden. Während der gesamten Behandlung und auch danach ist eine sehr gute Hygiene einzuhalten. So wird einer Verbreitung der Krankheit vorgebeugt.
Heilungschancen
Übersteht ein Hund die erste Krankheutswoche, steigen seine Überlebenschancen. Häufig ist das Herz auf Dauer geschädigt.
Vorbeugung
Um Ihren Hund vor der Krankheit zu schützen sollten sie ihn dagegen impfen lassen. Diese Impfung hält sehr lange an, ähnlich wie die Staupe Impfung! In einer Belastungsstudie wurde eine Wirkdauer von mindestens 7 Jahren nachgewiesen! Wer auf Nummer sicher gehen will kann in einem jeweiligen Abstand von 3 Jahren die Impfung auffrischen lassen.