der Zeckenstich

Zecke und Zeckenbiss

Durch die milden Winter werden die kleinen Spinnentiere immer mehr zu einem Problem. Und das nicht nur für Hund und Halter. Doch wie leben diese Tiere? Was macht diese Plagegeister so gefährlich und welche Krankheiten übertragen sie?

Hier finden Sie alle Informationen zum Thema Zecken, sowie hilfreiche Tipps, wie man sich und sein Tier am besten schützen kann.

Das Spinnentier Zecke

Zecken gehören zur Gattung der Spinnentiere, genauer gesagt zu den Milben. Sie sind perfekt an ihre Umwelt angepasst und überleben mit nur einer einzigen Mahlzeit Jahre lang. Sie gehören zu den sogenannten „Ektoparasiten“ und ernährt sich von Blut.

Beim umgangssprachlichen Zeckenbiss (korrekter Weise jedoch Zeckenstich) schafft sich die Zecke eine kleine Wunde und trinkt das Blut das aus den dort verlaufenden Blutkapillaren austritt. Durch die Aufnahme des Blutes kann der Parasit auf das 5fache seines Körpervolumens anwachsen und sein Gewicht verzehnfachen!

Der Zeckenstich

Beim Stich selbst werden von der Zecke diverse unterschiedliche Proteine abgesondert, welche unter anderem die Blutgerinnung unterdrücken, sowie das Schmerzempfinden hemmen (damit der Wirt keine Abwehrreaktionen zeigt). In dem abgesonderten Speichel der Parasiten können sich jedoch auch Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger befinden, weswegen Zecken teils sehr gefürchtet sind. Ein Zeckenstich sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Die Verbreitung dieser Ektoparasiten erstreckt sich nahezu weltweit. 20 Arten kommen allein in Deutschland vor. Jedoch sind viele von ihnen wirtsspezifisch und gehen so gut wie nie auf Hund oder Mensch über. Die am weitesten verbreitete Zeckenart in Deutschland ist der „Gemeine Holzbock“. Dieser befällt vorrangig Hunde und Katzen.

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?

Zu den Krankheiten die von Zecken auf unsere Vierbeiner (und auch auf uns Hundehalter) übertragen werden können, gehören unter anderem:

Weitere Informationen zu den einzelnen Krankheiten finden Sie hier

Was kann man tun um Zeckenstichen vorzubeugen?

Zur Abwehr der Plagegeister hält der Handel mittlerweile zig verschiedene Präparate bereit. Von Spot Ons, welche in den Nacken geträufelt werden, bis hin zur Kautablette ist nahezu alles vertreten.

Welche Mittel sind ratsam und gibt es etwas bei der Wahl zu beachten?

Tierarzt

Betrachtet man die Vielfalt der Produkte die sowohl der Tierfachmarkt, als auch der Tierarzt, sowie das Internet zu bieten haben, kommt man schnell ins Grübeln was denn nun am besten wirkt. Doch sollte man sich auch immer die Frage stellen: Welches Produkt ist am verträglichsten?

Bisher ist das am häufigsten verwendete Mittel zur Vorbeugung von Zecken und Flöhen „Frontline“. In den letzten Jahren haben auch die Verkaufszahlen von „Exspot“ zugenommen. Diese beiden Produkte erhält man beim Tierarzt, der auch fleißig dazu rät, diese Präparate zu verwenden.

Was beinhalten diese Zeckenschutzmittel und sind sie unbedenklich?

Leider Nein

Betrachten wir das gängigste Mittel „Frontline“. Dazu möchte ich eine Tierärztin zitieren:

„Das Mittel wird auf die Haut aufgetragen und wirkt systemisch, das heißt, es gelangt in den Organismus. Der arzneilich wirksame Bestandteil ist „Fipronil 268,0 mg“ und als Hilfsstoffe dienen E320 und E321. E321 und E320 (BHT und BHA) sind künstliche Antioxidantien, die chemisch mit dem Desinfektions- und Holzschutzmittel „Phenol“ verwandt sind.

Bei Tier- und Reagenzglasversuchen veränderte E320 in großen Mengen das Erbgut, vor allem in den Zellen des Magen-Darm-Traktes. In Langzeit-Tierstudien zeigten sich E320 und E321 bei Einnahme großer Mengen als krebserregend und verursachten Magen- und Leberkrebs bei Mäusen. Diese beiden Konservierungsstoffe werden übrigens auch von „Royal Canin“ im Futter verwendet. „Fipronil“ ist ein Nervengift, das auf das zentrale Nervensystem von Insekten wirkt und damit den Tod der Tiere herbeiführt.

Natürlichen gelangen diese Gifte nicht nur ins Blut der zu bekämpfenden Insekten, sondern auch in das der behandelten Haustiere. Bei den Nebenwirkungen steht auf der Packungsbeilage:

„Nach Anwendung äußert selten berichtete Verdachtsfälle von Unverträglichkeiten waren vorübergehende Hautreaktionen an der Applikationsstelle (Hautverfärbungen, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Rötung), sowie allgemeiner Juckreiz und Haarausfall. Ausnahmsweise wurde auch Speicheln, reversible nervenbedingte Erscheinungen wie Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome, Erbrechen und Atembeschweren beobachtet.

Als besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung nicht verwendeter Arzneimittel gilt auch bei Fipronil, dass sie im Wasser lebende Organismen schädigen können. Deshalb dürfen Teiche, Gewässer oder Bäche nicht mit dem Produkt oder deren leeren Behältnissen kontaminiert werden.“

„Dieses Arzneimittel kann Schleimhaut- und Augenreizungen verursachen. Deshalb ist jeder Kontakt mit Mund und Augen zu vermeiden. Frisch behandelte Tiere sollten nicht in engem Kontakt mit den Besitzern, insbesondere nicht mit Kindern, schlafen. Während der Anwendung nicht rauchen, trinken oder essen.“

Wer mutet seinem Tier und sich selbst so etwas eigentlich zu?

Doch Frontline und Co. gehen in den meisten Praxen natürlich weg wie die warmen Semmeln. Ohne Warnhinweise und ohne Beratung zu eventuellen Alternativen werden diese hochtoxischen Medikamente für teures Geld an den Mann gebracht, das heißt an den arglosen Patientenbesitzer verkauft.

Auch werden eventuell auftretende Nebenwirkungen weder in den Tierarztpraxen noch in den Apotheken, die diese rezeptpflichtigen Präparate nicht einfach aushändigen dürfen, angesprochen. Doch die Nebenwirkungen treten weit häufiger auf als angenommen. Hinzu kommt noch: Für die Behandlung und Vorbeugung wird empfohlen, das Präparat monatlich zu applizieren. Die Giftmenge, die unsere Pateinten dabei widerspruchslos zu verarbeiten haben, ist dementsprechend groß.

Wir können überhaupt nicht abschätzen, welche Auswirkungen diese Dauerverwendung auf die Gesundheit unserer Patienten hat. In den meisten Fällen wir eine einmalige Anwendung in der schlimmsten Zeckenzeit ohne Folgen bleiben. Wenn Giftstoffe jedoch ständig verabreich werden, summieren sie sich im Laufe der Zeit und führen zu Langzeitschäden, die dann nicht mehr mit den verabreichten Medikamenten in Zusammenhang gebracht werden können, oder sollen…

Die Leidenswege vieler Hunde und Katzen und auch ihrer Tierhalter sind erschreckend und könnten zahlreiche Bücher füllen. Manchmal ziehen sich diese Leidensgeschichten durch ein ganzes Tierleben hindurch. Denn viele Tiere sind niemals gesund und bleiben ständige, künstlich herangezogene Patienten. Die Tierärzte und die Pharmaindustrie freut das natürlich.“ Das zeigt, dass ein kritischer Blick auf die Produkte durchaus angebracht ist.

Ein weiteres Mittel, welches mittlerweile den Markt im Sturm zu erobern scheint, ist die Kautablette „Bravecto“. Doch auch hier sollte höchste Vorsicht geboten sein!

Der Hersteller von Bravecto wirbt damit, dass Zecken und auch Flöhe zuverlässig abgetötet werden und die Wirkung von Bravecto ganze 3 Monate anhält. So einfach, so schlecht!

Denn das bedeutet ebenfalls, dass der Wirkstoff über (minimum) 3 Monate im Körper des Hundes vorhanden ist und munter durch die Blutbahn zirkuliert. Ebenfalls ist der Wirkstoff dafür bekannt sich im Fettgewebe, sowie in Niere, Leber und Muskeln anzureichern. Somit ist ein kompletter Abbau des Produktes im Hund meist gar nicht möglich und der Hund reichert mit jeder erneuten Angabe das Insektizid im Körper an.

Auch die Ausscheidung über Niere und Leber können zu Problemen führen, besonders bei regelmäßiger Gabe! Hinzu kommt, dass die Wirkung von Bravecto laut Hersteller bei Flöhen nach 8 und bei Zecken erst nach 12 Stunden eintritt. Das bedeutet das die Zecken erst mit ihrer Nahrungsaufnahme beginnen müssen um dann letztendlich abzusterben. In dem Moment wo die Zecke sticht, können aber bereits Krankheitserreger übertragen werden. Die „Wundertablette“ Bravecto hat somit keinerlei abwehrende Wirkung!

Man müsste theoretisch ein zweites Produkt (z.B. ein Spot On) verwenden um Zecken abzuhalten. Und hätte somit eine doppelte Belastung mit Nervengift. Dazu kommt noch der beunruhigende Fakt, das nicht 100%ig ausgeschlossen werden kann, dass der Wirkstoff Fluralaner die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann!

Ein weiterer Fakt, der absolut nicht außer Acht zu lassen ist, ist der, das durch die lange Wirksamkeit des Präparates bei einer Unverträglichkeit/allergischen Reaktion der Wirkstoff NICHT mehr aus dem Körper zu bekommen ist! Der Hund leidet also (minimum) 3 Monate lang an den Folgen der einmaligen Gabe dieses Mittels! Darum die ganz klare Empfehlung: FINGER WEG VON BRAVECTO!

Welche Alternativen hat man zur Chemiekeule vom Tierarzt?

Antwort: VIELE! Denn Zeckenabwehr muss nicht chemisch sein!

Eines sollte man jedoch vorweg sagen: Genau wie bei den Spot On Präparaten gibt es auch bei den natürlichen Mitteln Hunde, bei denen die Produkte weniger gut wirken als bei anderen. Daher sollte man sich durchtesten, bis man das passende gefunden hat.

Der natürliche Schutz

Wer seinem Hund einiges an Chemie ersparen möchte, sollte bei den Zeckenabwehrprodukten auf natürliche Dinge zurückgreifen. Der Handel biete auch in diesem Bereich mittlerweile viele Möglichkeiten.

So gibt es zum Beispiel:

  • Natives kaltgepresstes Kokosöl, welches sowohl äußerlich als auch innerlich zur Anwendung kommen kann
  • Bernsteinketten
  • EM Keramik
  • Abwehrkonzentrate (z.B. von der Firma cdVet)
  • Knoblauch
  • Schwarzkümmelöl
  • Cistus incanus
  • Feeprotect
  • Formel Z
  • Bierhefe
  • Vitamin B Komplexe

Worauf sollte man bei diesen Produkten achten?

Schwarzkümmelöl

Leider ja. So kann Schwarzkümmelöl in zu hoher Dosis zu Leberschäden führen. Knoblauch kann in großen Mengen zur Anämie (Blutarmut) führen. Allerdings bewegt man sich bei der Fütterung zur Zeckenabwehr in Mengenbereichen, die unbedenklich sind!

Kokosöl

Kokosöl kann über das Futter verabreicht werden. Zusätzlich sollte man seinen Hund anfangs täglich, später etwa alle 2-3 Tage mit dem Öl einreiben. Ist anfänglich etwas aufwendiger, aber Kokosöl ist effektiv. Und keine Sorge: Der Hund „stinkt“ danach nicht wie eine Kokosnuss.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Kokosöl pflegt die Haut und macht sie widerstandsfähiger.

Schwarzkümmelöl kann ebenfalls über das Futter verabreicht werden. Hierbei reichen bereits wenige Tropfen aus (kleine Hunde: 1-2 Tropfen, mittelgroße Hunde: 2-4 Tropfen, große Hunde 4-6 Tropfen).

Wie es hergestellt wird, wofür das Öl verwendet werden kann, wie es wirkt und wie Sie es am besten bei Ihrem Vierbeiner anwenden können erfahren Sie hier.

Bernsteinketten

Bernsteinketten scheinen eine Art „Glaubensfrage“ zu sein. Fakt ist jedoch, dass es genügend Hundehalter gibt die auf die Wirkung schwören und bei denen es funktioniert.

EM Keramik

EM Keramik steht für „Effektive Mikroorganismen“, welche in dem Keramik verarbeitet werden. EM Keramik wird mittlerweile auch in Form von Halsbändern verarbeitet und kann so rund um die Uhr vom Hund getragen werden.

Abwehrkonzentrate

Abwehrkonzentrate, wie z.B. von der Firma cdVet sind fertig vorgemischte Kräuter- und/oder Ölmischungen, welche entweder oral verabreicht, oder ins Fell massiert werden.

Knoblauch

Knoblauch gibt es mittlerweile auch direkt für Hunde in Pulverform zu kaufen. Dort ist auch die Dosierungsempfehlung zu finden. Diese sollte nicht überschritten werden. Zwar müsste ein kleiner Hund schon einige kg Knoblauch fressen um ernsthaft vergiftet zu werden, dennoch ist es ratsam sich an die Dosierung zu halten. Hierbei bleibt allerdings zu sagen: Der Hund wird auch für die meisten Menschen riechbar einen leichten Knoblauchgeruch verströmen.

Apfelessig

Apfelessig ist ein allseits bekanntes und beliebtes Hausmittel bei vielen „Wehwehchen“. Das es aber auch zur Zeckenabwehr genutzt werden kann, war vielen bisher nicht bewusst. Sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet kann es zur Zeckenabwehr beitragen und pflegt gleichzeitig die Haut und verbessert das Allgemeinbefinden.

Aniforte Zeckenschild

Aniforte Zeckenschild ist ein in Kapselform erhältlicher Vitamin B-Komplex, der von innen heraus das Immunsystem stärkt und somit einen natürlichen Schutzschild um Ihren Hund legt. Denn viele Tests haben gezeigt, dass Hunde mit einem starken Immunsystem deutlich seltener von Zecken befallen werden.

Cistus Incanus Tee

Cistus Incanus Tee ist ein Tee aus dem gerebelten Kraut der Zistrose. Diese Tee wird aufgebrüht und im abgekühlten Zustand dem Hund zum Trinken gegeben. Der Tee zum Aufkochen ist in Apotheken erhältlich. Es gibt mittlerweile auch Cistus Incanus Kapseln im Onlinehandel zu kaufen.

Feeprotect

Feeprotect bietet ein Mittel auf der Basis von Kokos- und Jojobaöl an. Dieses hilft sowohl gegen Zecken, als auch gegen Mücken, Flöhe und Herbstgrasmilben. Dieses Präparat ist über die Homepage von feeprotect bestellbar.

Amigard

Amigard ist ein Spot On aus Niembaumextrakt und Decansäure. Es schützt 4 Wochen lang gegen Zecken und Flöhe.