Übersicht - Relevanz der Hundewürmer
Parasit | Relevanz in Deutschland | Risiko bei Auslandsreisen | Pathogenität für das Tier | Zoonoserisiko |
---|---|---|---|---|
Spulwürmer | +++ | +++ | ++ | ++ |
Hakenwürmer | + | ++ | ++ | + |
Fuchsbandwurm | ++ | ++ | - | +++ |
Hundebandwurm | (+) | ++ | - | +++ |
Gurkenkernbandwurm | + | + | - | + |
Rinderbandwurm | + | + | (+) | (+) |
Herzwürmer | (+) | ++ | +++ | + |
Hautfilarien | + | ++ | + | + |
Lungen-/Herzwürmer | ++ | ++ | ++ | - |
Peitschenwürmer | + | ++ | + | (-) |
- kein/e, + gering/e, ++ mäßig/e, +++ hoch/hohe
Erläuterungen zu den einzelnen Wurmarten
Spulwürmer (Toxocara spp.)
Beinahe alle Hunde werden früher oder später in ihrem Leben einmal mit diesen Würmern infiziert, wobei der Befall auf unterschiedliche Arten vor sich gehen kann. Bei adulten Tieren führt ein Befall nur selten zu klinischen Symptomen, bei Welpen dagegen können Spulwürmer schwere Erkrankungen hervorrufen.
Das zoonotisches Potenzial von Spulwürmern ist beachtlich. Wegen der verschiedenartigen Infektionsarten kann man Spulwurmbefall auch nur schwer verhindern. Noch mehr über das Thema „Spulwürmer“ erfahren sie hier.
Hakenwürmer (v.a. Uncinaria stenocephala)
Hakenwürmer treten bei Hunden periodisch auf, insbesondere bei Hunden, die in Südeuropa unterwegs waren, findet man des öfteren Hakenwurmansteckungen. Ebenso wie bei Band- und Spulwürmern, haust auch der Hakenwurm im Magen-Darm-Trakt des Hundes. Noch mehr über das Thema „Hakenwürmer“ erfahren sie hier.
Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, welcher nicht bloß den Meister Reineke befällt. Zusätzlich zu Kleinnagern, die ohne Ausnahme in die Infektionskette einbezogen sind, können zudem Katzen, in wenigen Fällen auch Hund und Mensch betroffen sein. Die Entwicklungsabfolge des Fuchsbandwurms findet in der Regel in einem Kreislauf unter Wildtieren statt.
Hundebandwurm (Echinococcus granulosus)
Der Hundebandwurm ist weltweit verbreitet. Der Erreger kommt in Europa, vor allem in Mittelmeerländern (besonders hohe Zahlen in Sardinien, Griechenland) und auf dem Balkan vor. In Deutschland sind Infektionen besonders Reisen und Migration geschuldet. Noch mehr über das Thema „Hundebandwurm“ erfahren sie hier.
Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum)
Der Gurkenkernbandwurm auch als Kürbiskernbandwurm bezeichnet, ist der häufigste Bandwurm beim Hund. Hund infizieren sich meist über Flöhe mit diesem Bandwurm. Bei Hunden sind in Deutschland etwa 4,5 % dieser Tierart betroffen. Die Glieder des Dipylidium caninum ähneln in Ihrer Form der von Gurken- oder Kürbiskerne, daher der Name. Noch mehr über das Thema „Gurkenkernbandwurm“ erfahren sie hier.
Rinderbandwurm (Taenia saginata)
Der Rinderbandwurm, auch unter dem Namen Taeniarhynchus saginatus bekannt, tritt häufig in Afrika, in einigen Teilen von Osteuropa, auf den Philippinen und in Lateinamerika auf. Eine besonders starke Verbreitung herrscht in Kenia. Auch in der Schweiz ist der Rinderbandwurm relativ weit verbreitet.
Er ist auch unter den Namen Rinderfinnenbandwurm bekannt. Im Gegensatz zu anderen Bandwürmern verfügt diese Art nicht über die Hakenkränze, die sich als Haftorgan am Scolex (Kopf) befinden. Der stecknadelkopfgroße Kopf besteht aus vier leistungsstarken Saugern. Die Strobilla besteht aus einer Reihe von bandartigen Segmenten, sogenannte Gliederketten (Proglottiden).
Für seine Entwicklung benötigt der Parasit den Wirtswechsel . So wechselt er zwischen dem Endwirt Mensch und dem Zwischenwirt Rind hin und her. Die einzelnen Glieder können nach Abstoßen im Stuhl nachgewiesen werden. Die Länge des voll ausgebildeten Wurmes kann bis zu 10 m betragen. Die durchschnittliche Körperbreite beträgt etwa 8,0 bis 10,0 Millimeter.
Die Eier des Bandwurms gelangen über die Futteraufnahme in den Magen-Darm-Trakt eines Rinds. Frühstens im Dünndarm des Rinds bilden sich die Parasiten zu Larven weiter. In diesem Entwicklungsabschnitt ist es Ihnen möglich die Darmwand zu durchbohren und sich in den Blutkreislauf des Rinds vorzuarbeiten. Nachfolgend entstehen in der Muskulatur Larven (Finnen), mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, in denen sich bereits der Kopfansatz des Bandwurms mit vier Saugnäpfen ausbildet.
Beim verspeissen von finnenhaltigem Rindfleisch in rohem oder halbrohem Zustand, besteht für den Menschen die Gefahr der Infektion. Gewöhnlich aber läuft eine Infektion mit dem Rinderbandwurm ohne Beschwerden ab. Es können in seltenen fällen Symtome wie Übelkeit und Erbrechen sowie Oberbauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung auftreten.