Können Hunde Panikattacken haben?
Hunde sind treue und liebenswerte Begleiter, die uns Freude und Glück schenken können. Doch wie bei uns Menschen können auch Hunde unter verschiedenen psychischen Störungen leiden, wie zum Beispiel Angst- und Panikattacken. Eine Panikattacke beim Hund kann durch verschiedene Auslöser ausgelöst werden, wie zum Beispiel durch laute Geräusche oder durch traumatische Erlebnisse. In diesem Text befassen wir uns damit, welche Anzeichen auf eine Panikattacke beim Hund hindeuten und wie man als verantwortungsbewusster Hundehalter seinem Vierbeiner helfen kann.
Können Hunde Panikattacken bekommen?
Hunde sind in der Regel als treue Begleiter bekannt, die ihre Besitzer durch Dick und Dünn begleiten. Doch auch Hunde sind nicht vor psychischen Störungen gefeit. Ähnlich wie Menschen können auch Hunde unter Panikattacken leiden. Menschen, die unter einer Panikattacke leiden, beschreiben oft ein plötzlich auftretendes Gefühl intensiver Angst. Sie können eine physiologische Reaktion, wie eine erhöhte Herzfrequenz oder Schweißausbrüche, erleben und sich übel fühlen oder Kopfschmerzen haben. Obwohl es keinen spezifischen Auslöser geben muss, tritt eine Panikattacke bei Menschen oft in Zeiten starken Stresses auf.
Woran erkennen wir, dass ein Hund eine Panikattacke hat?
- Plötzliches Hecheln
- Herzrasen
- Zittern
- Übermäßiger Speichelfluss
- Suche nach einem Versteck
- Verzweifeltes Suchen nach der Aufmerksamkeit des Besitzers
- Pfötchen geben oder an seinem Besitzer hochspringen
- Wühlen im Bett, Kleiderschrank oder Badezimmer
- Erbrechen
- Magen-Darm-Beschwerden (z. B. sofortiger Stuhlgang oder Durchfall)
- Urinieren
Wie man den Unterschied zwischen Angst, Phobien und Panikattacken bei Hunden erkennt
Ist Ihr Hund ängstlich, leidet er unter einer Phobie oder hat er eine Panikattacke?
Phobien vs. Panikattacken bei Hunden
Die Unterscheidung zwischen einer Phobie und einer Panikattacke beim Hund basiert auf dem Vorhandensein eines Auslösers. Wenn es einen bestimmten Auslöser gibt, der bei Ihrem Hund diese heftigen Reaktionen hervorruft, dann kann es sich um eine Phobie handeln. Menschen mit Phobien beschreiben dies oft als eine irrationale Angst vor etwas und dieses Gefühl kann bei Hunden ähnlich sein. Beispiele für Auslöser können Geräusche wie Knalltraumata oder bestimmte Personen, Objekte, Orte oder Situationen sein.
Viele Hunde haben beispielsweise eine Phobie vor Gewitter und Feuerwerk. Im Gegensatz dazu gibt es bei einer Panikattacke keine spezifischen Auslöser, die bei einem Hund diese heftigen Symptome hervorrufen. Dabei handelt es sich meistens um ein plötzlich auftretendes Gefühl intensiver Angst, welches sich in physiologischen Reaktionen wie einer erhöhten Herzfrequenz, Schweißausbrüchen oder Zittern äußern kann. Eine Panikattacke beim Hund kann also auch ohne erkennbaren Auslöser auftreten.
Hundeangst vs. Panikattacken
Was ist also mit Angst?
Hunde können Angst empfinden, wenn sie bestimmten Ereignissen oder Situationen ausgesetzt sind, die sie fürchten. Diese Bedrohungen können real sein oder von ihnen als solche wahrgenommen werden. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn ein Hund schon beim Anblick des Tierarztbesuchs Anzeichen von Angst zeigt, da er die Hinweise auf den bevorstehenden Besuch wahrgenommen hat und sich vor dieser Begegnung fürchtet. Einige Anzeichen für Angst bei Hunden sind:
- Hecheln
- Auf und ab gehen
- Lautes Schreien
- Unangemessenes oder unwillkürliches Ausscheiden
- Ersuchen um die Aufmerksamkeit des Besitzers
- Zurückziehen der Ohren an den Kopf, wobei der Kopf gesenkt ist und die Rute herunterhängt oder unter dem Bauch eingeklemmt ist
Tipps zur Unterstützung von Hunden bei Panikattacken
Wenn ein Hund regelmäßig unter Panikattacken leidet, sollte er von einem Tierarzt umfassend untersucht werden. Dabei können verschiedene diagnostische Tests durchgeführt werden, um medizinische Ursachen für die heftigen Reaktionen auszuschließen. Eine gründliche Untersuchung kann dazu beitragen, festzustellen, ob die Panikattacken beispielsweise auf eine Erkrankung zurückzuführen sind oder ob sie aufgrund von Stress oder Angst entstehen. Ein Tierarzt kann außerdem Empfehlungen für die Behandlung aussprechen, die auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sind.
Ausreichend Bewegung und geistige Anregung
Tierhalter sollten darauf achten, dass ihre Hunde ausreichend körperliche und geistige Bewegung erhalten - allerdings sollten sie dies nur in dem Ausmaß tun, das vom Tierarzt empfohlen wird. Mindestens 15 bis 20 Minuten Spazierengehen und/oder spielen pro Tag können dazu beitragen, den Stresspegel des Hundes zu senken. Puzzlespielzeug, mit dem der Hund seine Mahlzeiten bearbeiten kann, kann ebenfalls dazu beitragen, sein Gehirn zu stimulieren und auszulasten. Kurze Trainingseinheiten können ebenfalls eine gute Möglichkeit sein, um den Hund geistig zu beschäftigen und auszulasten.
Bieten Sie Ihrem Hund während einer Panikattacke Trost an
Wenn Ihr Hund unter einer Panikattacke leidet und sich zu Ihnen um Aufmerksamkeit wendet, können Sie ihm helfen, seine Anzeichen von Panik zu lindern. Dazu können Sie Ihren Hund beispielsweise streicheln, umarmen oder auch festhalten, wenn dies dazu beiträgt, seine Paniksymptome zu reduzieren.
Je nachdem, wie intensiv die Panikattacke ist, können Sie Folgendes versuchen:
- Lenken Sie Ihren Hund ab und bringen Sie ihn dazu, mit Spielzeug zu spielen.
- Gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren
- Üben Sie grundlegende Gehorsamkeitsübungen oder Tricks für hochwertige Leckerlis
Andere Hunde mögen es vielleicht, von ihren Besitzern gestreichelt, gebürstet oder massiert zu werden.
Damit Ihr Hund sich bei Panikattacken sicher fühlen kann, sollten Sie ihm einen ruhigen Platz zum Verstecken anbieten. Achten Sie darauf, dass der Raum frei von äußeren Reizen wie Hausverkehr oder anderen Haustieren ist und spielen Sie beruhigende Musik, zum Beispiel klassische Musik. Um die Angst Ihres Hundes weiter zu reduzieren, können Sie auch Hunde-Pheromonsprays oder Steckdosen-Diffusoren verwenden. Diese Mittel können dazu beitragen, die Ängste Ihres Hundes zu verringern und ihn zu beruhigen.
Prüfen Sie Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente, um die Panikattacken Ihres Hundes in den Griff zu bekommen
Natürliche Ergänzungsmittel wie L-Theanin oder L-Tryptophan können bei manchen Hunden eine beruhigende Wirkung haben. Wenn Ihr Hund jedoch unter schweren Panikattacken leidet, bei denen er sich selbst verletzt, indem er zum Beispiel versucht, durch Fenster zu springen oder Wände zu durchkauen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um Medikamente gegen Angstzustände zu verschreiben.
Je nach Bedarf können Medikamente gegen Angstzustände eingesetzt werden, um die Episoden von Panikattacken zu bewältigen. In einigen Fällen kann eine tägliche Medikation dazu beitragen, das Tier insgesamt ruhiger zu halten und die Häufigkeit und Dauer von Panikattacken zu reduzieren.
Vermeiden Sie es, Ihren Hund zu bestrafen
Ähnlich wie bei Menschen führt auch bei Hunden Wut auf jemanden, der in Panik geraten ist, selten zur Lösung des Problems. In den meisten Fällen wird dadurch die Situation nur verschlimmert. Es ist wichtig zu verstehen, dass Schreien, Bespritzen mit Wasser, das zwingende Hinzulegen oder der Einsatz eines Schockhalsbands bei einem Hund, der eine Panikattacke hat, nicht hilft. Im Gegenteil, diese Techniken verstärken nur die Angst und die Unruhe des Tieres.
Ein Hund kann seine Emotionen oder physiologischen Reaktionen in solchen Situationen nicht kontrollieren. Falls er eine andere Option hätte, würde er diese höchstwahrscheinlich wählen. Niemand, der eine Panikattacke erlebt hat, empfindet dies als angenehme Erfahrung oder wünscht sich eine weitere. Ihr Hund braucht in diesen Momenten Ihre Liebe und Unterstützung, um die schweren Zeiten zu überstehen.