Ratgeber Welpen

Ratgeber Welpen

In diesem Artikel geht es um alles, was Sie für einen gelungenen Start mit Ihrem Welpen wissen müssen. Von der Auswahl über die Vorbereitung bis hin zur Erstausstattung und den ersten Erziehungsschritten begleiten wir Sie auf dem Weg zum harmonischen Zusammenleben.

Ein Welpe bringt Freude, aber auch Verantwortung ins Haus. Mit den richtigen Tipps und etwas Geduld wird aus Ihrem kleinen Vierbeiner ein treuer Begleiter fürs Leben.


Konsequente Erziehung

Sie haben sich für einen Hund entschieden und es soll ein Welpe sein? Dann bleibt nur zu sagen: Herzlichen Glückwunsch! Gleichzeitig aber auch die Hoffnung, dass Sie sich diese Entscheidung gut überlegt haben, denn kaum ein Tier ist süßer, treuer und anfangs so anstrengend wie ein Welpe.

So niedlich die kleinen Fellnasen auch sind — alles, was sie für ihr späteres Leben wissen und können sollen, müssen Sie ihnen in dieser wichtigen Prägezeit beibringen.

Sie tragen die Verantwortung, ob aus Ihrem Welpen ein selbstbewusster, gehorsamer Begleiter wird oder ein unsicherer, ängstlicher Hund. Je früher und konsequenter Sie mit liebevoller Erziehung und guter Vorbereitung starten, desto leichter werden Sie beide es im Alltag haben.

Damit alles von Anfang an bestmöglich läuft und Ihr neuer Vierbeiner optimal auf das Leben vorbereitet wird, finden Sie hier umfassende Informationen zu:

  • der Vorbereitung,
  • der Auswahl des passenden Welpen,
  • der wichtigen Phase der Prägung,
  • der grundlegenden Erziehung,
  • sowie zur richtigen Erstausstattung für Ihren neuen Mitbewohner.

Die Grundausstattung — was Ihr Welpe wirklich braucht

Bevor der kleine Hund bei Ihnen einzieht, sollten Sie einige Dinge bereits vorbereitet haben. Dazu gehören:

  • ein bequemer und sicherer Liegeplatz (Hundebett, Korb, Decke),
  • Leine und Halsband oder Geschirr, passend für die Größe des Welpen,
  • Näpfe für Wasser und Futter (standfest und leicht zu reinigen),
  • Spielzeug zur Beschäftigung und Zahnpflege,
  • hochwertiges Futter (ideal: zunächst das, welches der Züchter oder Vorbesitzer verwendet hat),
  • gesunde Leckerchen (möglichst ohne Zucker, am besten kleine, weiche Stückchen).

Der Liegeplatz

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Bevor der Welpe einzieht, sollten Sie sich Gedanken machen, wo sein Platz in Ihrem Zuhause sein wird. Der Schlafplatz sollte ruhig und sicher sein — ein Ort, an dem Ihr Hund sich zurückziehen und entspannen kann, aber auch nicht abgeschottet von seiner neuen Familie liegt. Hunde sind Rudeltiere und brauchen den Kontakt zu ihren Menschen, um sich wohl und sicher zu fühlen.


Wahl des Körbchens:

Da viele Hunde gern ihren Kopf leicht erhöht ablegen, wie wir auf einem Kissen, empfiehlt sich ein Korb oder Bettchen mit weichem Rand. Zur Auswahl stehen Modelle aus Kunststoff, Stoff oder Weide.

  • Weidenkörbe sind robust, aber wenn der Welpe knabbert, kann es zu Splittern kommen.
  • Stoffkörbe mit abnehmbarer, waschbarer Schaumstofffüllung sind bequem und sicher.
  • Von Plastikkörben wird eher abgeraten, da verschluckte Plastikstücke beim Anknabbern gefährlich werden können.

Zusätzlich sollten Sie den Korb mit einer weichen, leicht zu reinigenden Decke ausstatten. Besonders in der Anfangszeit empfiehlt sich eine zweite Decke als Schutz, falls dem Welpen beim Training zur Stubenreinheit noch Missgeschicke passieren.


Futternäpfe

Ein guter Napf sollte standfest und einfach zu reinigen sein. Edelstahlnäpfe sind langlebig, hygienisch und spülmaschinengeeignet. Für Hunde mit langen Ohren, wie Cocker Spaniel oder Bassets, empfiehlt sich ein spezieller, schmaler „Langohrnapf“, um das Eintauchen der Ohren ins Futter zu vermeiden.

Für sehr gefräßige Welpen gibt es sogenannte Anti-Schling-Näpfe, die helfen, das Futter langsamer zu fressen und damit Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Unabhängig von der Art des Napfes gilt:

  • Nach jeder Mahlzeit ausspülen und auf Spülmittelrückstände achten!
  • Frisches Trinkwasser muss immer uneingeschränkt verfügbar sein.

Wichtig: Das Futter sollte nicht den ganzen Tag bereitstehen. Was der Welpe in 3–5 Minuten nicht frisst, wird entfernt. So lernen Hunde ein geregeltes Fressverhalten und Sie verhindern, dass sich Ihr Welpe zu einem wählerischen „Mäkler“ entwickelt.

Anfangs sind kleinere Näpfe besser, da Welpen sich sonst aus Not angewöhnen, in den Napf hineinzugreifen oder hineinzusteigen, um an alle Futterreste zu gelangen.


Die richtige Leine und das passende Halsband/Geschirr

Für den Start ist eine kurze Führleine (1,50–2,00 m) optimal. Diese gibt Ihnen ausreichend Kontrolle und hilft Ihrem Welpen, Nähe und Abstand zu Ihnen einzuschätzen. Achten Sie darauf, dass Karabinerhaken und Gewicht der Leine zur zarten Statur eines Welpen passen.

Flexi-Leinen sind für Welpen ungeeignet. Sie vermitteln keine klare Grenze und erschweren die Erziehung der Leinenführigkeit. Außerdem gelten Hunde an Flexileinen rechtlich in vielen Regionen als "nicht angeleint", was zu Bußgeldern führen kann.

Halsband oder Geschirr?

Für Welpen wird ein gut sitzendes Geschirr empfohlen, da es Verletzungen der empfindlichen Halswirbelsäule verhindert und den Druck beim Ziehen besser verteilt.

Wichtig:

  • Das Geschirr sollte eng anliegen, aber nicht einschnüren.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Passform, da Welpen schnell wachsen.
  • Verstellbare Modelle sparen anfangs Kosten, da sie mitwachsen.

Spielzeug – Fördern, fordern und binden

Spielzeug ist für Welpen weit mehr als nur Unterhaltung — es hilft, den natürlichen Spiel- und Entdeckungsdrang zu stillen, die Bindung zu stärken und überschüssige Energie auf gesunde Weise abzubauen.

Achten Sie darauf, dass das Spielzeug robust, frei von Schadstoffen und der Größe des Welpen angepasst ist, um Verletzungen zu vermeiden. Besonders beliebt sind Zerr- und Wurfspielzeuge, Kaustangen, sogenannte Intelligenzspielzeuge und weiche Kuscheltiere (solange keine verschluckbaren Kleinteile vorhanden sind). Gemeinsames Spielen stärkt nicht nur die Bindung, sondern bietet auch eine ideale Gelegenheit für erste Gehorsamsübungen auf spielerische Art.


Stubenreinheit – Geduld zahlt sich aus

Die Stubenreinheit zählt zu den ersten und wichtigsten Lernprozessen im Leben eines Welpen. Junge Hunde müssen häufig ihr Geschäft verrichten, besonders nach dem Schlafen, Fressen oder Spielen.

Gehen Sie deshalb regelmäßig mit ihm nach draußen und loben Sie ihn ausgiebig, sobald er sich dort löst. Kleine Missgeschicke sind normal – bestrafen Sie den Welpen niemals im Nachhinein, sondern setzen Sie stattdessen auf Geduld, Aufmerksamkeit und positive Verstärkung.


Erziehung – Der Grundstein für ein harmonisches Miteinander

Frühe Erziehung schafft Vertrauen, Sicherheit und klare Regeln. Welpen lernen am besten durch Konsequenz, Lob und kurze, wiederholte Einheiten. Ob Grundkommandos wie „Sitz“ und „Platz“ oder das entspannte Laufen an der Leine: Je früher Sie beginnen, desto leichter verinnerlicht der Hund die Regeln für ein stressfreies Zusammenleben. Denken Sie daran: Der Aufbau einer guten Mensch-Hund-Beziehung basiert immer auf Geduld, positiver Verstärkung und liebevoller Konsequenz.


Fazit

Ein Welpe bringt Freude, Leben und viel Liebe ins Haus — aber auch Verantwortung, Geduld und klare Regeln. Mit der richtigen Vorbereitung, einer durchdachten Erstausstattung und liebevoller Konsequenz beim Training legen Sie den Grundstein für ein harmonisches Miteinander.

Jeder Welpe ist einzigartig und lernt in seinem eigenen Tempo, doch mit Fürsorge und Verständnis wächst aus dem kleinen Fellknäuel ein treuer Begleiter fürs Leben. Wer bereit ist, Zeit, Herz und Geduld zu investieren, wird mit einer wunderbaren Freundschaft belohnt, die ein Leben lang hält.