Erkrankung des Tränenapparates

Erkrankung des Tränenapparates

Damit die Hornhaut, also die Augenoberfläche der Hunde, feucht gehalten werden kann, produzieren die Tränendrüsen permanent Tränenflüssigkeit. Zur Ableitung dieser Tränenflüssigkeit besitzt jedes Auge einen sogenannten Tränennasenkanal. Wenn die erzeugte Tränenflüssigkeit zu viskos wird oder die Tränennasenkanäle entzündet sind, läuft die Tränenflüssigkeit aus dem Auge. Oft ist eine rötliche oder bräunliche Verfärbung in diesem Bereich ein klarer Beweis dafür.

Wenn der Ausfluss der Augen lange anhält, färbt er das Fell an dieser Stelle braun-rötlich und führt zu Verklebungen Wie bei uns Menschen können tränende Augen verschiedene Ursachen haben. Gelegentlich ist der Ursprung harmlos, wie z. B. Zugluft oder Staub. Wenn der vierbeinige Freund jedoch häufige oder dauerhafte tränende Augen hat, kann auch eine Krankheit dahinterstecken. Augenausfluss wird von Ärzten auch als Epiphora bezeichnet und bezieht sich auf einen übermäßigen Ausfluss des wässrigen Teils der Tränenflüssigkeit.

Wie kommt es zum Augenausfluss

Die Tränendrüsen bilden die Tränenflüssigkeit welche die Augen feucht hält und vor Kontamination schützen soll. Normalerweise fließt die Tränenflüssigkeit durch sogenannten "Tränenpünktchen", also kleinen Öffnungen am inneren Augenwinkel, in den Tränennasenkanal ab.

Der Tränennasenkanal verläuft von den kleine Öffnungen am inneren Augenwinkel zum vorderen Teil der Nase, wo die Tränenflüssigkeit dann verdunsten kann. Bei Hunden mit Augenausfluss ist entweder die Tränenproduktion zu hoch (hauptsächlich aufgrund von Reizungen) oder die Tränenflüssigkeit kann nicht ungehindert durch den Tränenkanal laufen, da sie blockiert ist.

Angeborene oder erworbene Probleme oder Fehlstellungen der Augenlider können auch dafür verantwortlich sein, dass sich mehr Tränenflüssigkeit bildet oder nicht richtig abfließen kann. Die Tränenflüssigkeit ist meistens wässrig und klar. Wenn jedoch Bakterien, Viren oder Pilze an der Krankheit beteiligt sind, kann der Ausfluss der Augen auch schleimig oder sogar eitrig sein.

Häufig ist der Augenausfluss nicht das alleinige Anzeichen einer Augenerkrankung. Beispielsweise können rote oder geschwollene Bindehäute, Trübung der Hornhaut oder Linse, ungleiche Pupillen oder Einklemmen der Augenlider (Blepharospasmus) ebenfalls Anzeichen eines Problems sein.

Wann zum Tierarzt?

Wenn das Tränen der Augen länger anhält, und Sie bei den erwähnten Stellen eine feuchte Verfärbung feststellen, Ihr Hund eines oder beide Augen zusammendrückt oder ungleiche Pupillen hat, sollten Sie auf jeden Fall so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen, um die Ursache herauszufinden.

Leider tritt eine solche Verfärbung bei manchen Hunden unmittelbar nach der Geburt auf, insbesondere bei kurznasigen Hunden wie Pekinese, Mops und Chow Chow. Aufgrund der Kurznasigkeit ist deren Tränennasenkanal verkümmert und die Tränenflüssigkeit kann nicht durch die für diesen Zweck vorgesehenen Kanäle abfließen. In der Zwischenzeit versuchen die Züchter jedoch, die normalen anatomischen Bedingungen des Hundes aufrechtzuerhalten, und die Nase wird wieder ein wenig verlängert.

Diagnose

Der Tierarzt wird Ihnen zu Beginn einige Fragen stellen. Dies kann zum Beispiel sein, wie lange Ihr Hund tränende Augen hatte, ob Sie andere Symptome beobachtet haben oder ob Sie Kenntnis über anderen Krankheiten ihres vierbeinigen Freundes haben. Nach einer allgemeinen Untersuchung wird der Tierarzt die Augen Ihres Hundes genaustens untersuchen.

Dies geschieht beispielsweise durch eine eingefärbte Flüssigkeit, die Schädigungen an der Hornhaut sichtbar macht. Ist dies nicht der Fall werden weitere mögliche Ursachen abgeklärt. So können auch eingewachsene Haare eine Reizung des Auges verursachen. Sollte dies kein Ergebnis bringen, kann es durchaus sein, dass Ihr Haustierarzt Ihren Hund an einen Augenspezialisten überweist, welcher andere Messgeräte und Untersuchungsmöglichkeiten hat und beispielsweise den Augeninnendruck messen kann.

Je nach Diagnose können Augentropfen Abhilfe schaffen, oder eine Operation notwendig werden um die verkümmerten Tränennasenkanäle zu korrigieren oder anderweitige Veränderungen am Auge, wie ein Entropium, zu beheben.