Tierapotheke

Auch Hunde brauchen eine "Hausapotheke"

Die meisten Menschen besitzen eine mehr oder weniger gut ausgestattete Hausapotheke. Sie umfasst in der Regel frei verkäufliche Medikamente gegen die verschiedensten Alltagsbeschwerden: Kopfschmerztabletten, Hustensaft, aber auch Mittel gegen Durchfall und Magenschmerzen. Hundebesitzer sollten zusätzlich jedoch unbedingt an eine Tierapotheke denken, denn auch unsere vierbeinigen Gefährten leiden gelegentlich unter Erkrankungen oder schmerzhaften, aber einfach zu behandelnden Verletzungen. Doch was gehört eigentlich hinein in die Hunde- beziehungsweise Tierapotheke?

Mit diesen Gesundheitsproblemen muss bei Hunden immer gerechnet werden

Gereizte oder entzündete Augen kommen bei Hunden relativ häufig vor. Auslöser können Zugluft, kalter Wind, eine durch Viren oder Bakterien hervorgerufene Infektion sowie Fremdkörper sein. Da die Entzündung meist mit starkem Juckreiz einhergeht, versucht sich der Hund verzweifelt, am betroffenen Auge zu kratzen. Auch Rötungen und Schwellungen deuten auf eine Bindehautentzündung hin. Mit Augentropfen oder -salben lässt sich das Problem in der Regel aber schnell in den Griff bekommen. Ein entsprechendes Mittel sollte in der Tierapotheke darum am besten immer vorrätig sein.

Kratzt sich der Hund dagegen am Ohr oder versucht er sogar, den Kopf seitlich am Boden zu scheuern, kann es sich um eine Ohrenentzündung handeln. Betroffen sind vor allem Hunde mit großen hängenden Ohren und starken Fellwuchs am Ohr, da sich bei ihnen die Wärme staut und Feuchtigkeit nicht ausreichend entweichen kann. Außerdem sammelt sich in den Ohrmuscheln häufig Schmutz. Darum sollte der Gehörgang regelmäßig gesäubert werden. Mit speziellen Ohrentüchern und Ohrenreinigern klappt das besonders gut.

Gerät die Verdauung der Fellnasen aus dem Gleichgewicht, macht sich dies meist durch Erbrechen und/oder Durchfall bemerkbar. Hier geht es in erster Linie darum, die Darmfunktion des Tieres so schnell wie möglich zu regulieren, damit es nicht zu einer Dehydrierung kommt. Sind die Symptome noch relativ schwach ausgeprägt, können Hundehalter ihrem Tier spezielle Tabletten verabreichen.

Das gehört ebenfalls in die Tierapotheke für den Hund

Zwischen März und Oktober kann die Gassi-Runde in der freien Natur zu einem regelrechten Spießrutenlauf werden. Dann sind nämlich die Zecken aktiv, die als gefährliche Krankheitsüberträger gelten. Damit es gar nicht erst zu einer Übertragung kommt, sollte der Hund vorbeugend mit einem Zeckenschutzmittel behandelt werden. Bewährt haben sich vor allem Spot-on-Produkte zur äußerlichen Anwendung. Sie wirken meist auch gleichzeitig gegen Flöhe und Haarlinge.

Wichtig ist, dass die Mittel konsequent und vor allem in regelmäßigen Abständen angewendet werden. Zum Tierarzt müssen Hundehalter mit einem ansonsten gesunden Vierbeiner deswegen aber nicht. Natürliche Zeckenschutzmittel sind - genau wie so manch natürliches Zeckenhalsband - frei verkäuflich. Es empfiehlt sich, die entsprechenden Präparate während der Zeckensaison immer vorrätig zu haben. Wer auf Nummer sicher gehen will, ergänzt seine Tierapotheke um eine Zeckenzange/Zeckenkarte und einen Flohkamm.

Ganz wichtig sind auch Präparate für die Wundversorgung sowie hundegerechtes Verbandsmaterial. Schließlich können sich Hunde beim Toben mit Artgenossen oder beim Laufen durch Scherben beziehungsweise Dornen schmerzhafte Verletzungen zuziehen. Um die Wunde zu reinigen und zu desinfizieren, empfehlen sich Sprays und Salben. Ein Spray ist besonders praktisch, wenn eine schwer zugängliche Körperpartie behandelt werden muss. Nässt die Wunde, kann sie mit einem zinkhaltigen Präparat behandelt werden. Ein klassisches Pflaster würde auf dem Hundefell jedoch nicht haften. Darum gibt es für Vierbeiner selbsthaftende Schnellverbände, die nicht im Fell verkleben und einen optimalen Halt haben.

Übrigens: Auch Zahnpflege-Produkte und natürliche Mittel zur Wurmbehandlung gehören in die gut sortierte Tierapotheke.

Wo bekommen Hundehalter Präparate für die Tierapotheke?

Grundsätzlich gilt natürlich für alle Beschwerden beim Hund: Bei sehr starken Symptomen oder großen Wunden ist der Gang zum Tierarzt unverzichtbar. Leichtere "Wehwehchen" können Frauchen und Herrchen aber in der Regel gut selbst behandeln. Die oben aufgeführten Präparate gibt es mittlerweile auch online in der Shop Apotheke. Es empfiehlt sich, regelmäßig den Bestand der heimischen Tierapotheke zu kontrollieren und bei Bedarf zu ergänzen. So sind Hundehalter auf den Fall der Fälle bestens vorbereitet.

Wie verabreiche ich meinem Hund Medikamente?

Tabletten oder Kapseln lassen sich gut unters Futter mengen. Verschmäht der Vierbeiner das gewohnte Futter, können Hundehalter das Medikament in einem weichen Leckerchen verstecken. Mit Leberwurst funktioniert dies erfahrungsgemäß am besten. Medikamente in Pulverform werden meist ebenfalls ins Futter gegeben. Bei flüssigen Präparaten erfolgt die orale Verabreichung oft mit einer Pipette.

Hundehalter sollten dabei sehr vorsichtig vorgehen und darauf achten, dass der Inhalt der Pipette möglichst genau in der Backentasche "landet". Wichtig: Vorher immer die Packungsbeilage des Präparates durchlesen! Spot-on-Präparate werden äußerlich aufgetragen, und zwar idealerweise im Halsbereich zwischen den Schulterblättern. Diese Stelle kann sich der Hund nämlich nicht selbst ablecken!